Tragen » Tragetuch und Tragehilfe?

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Christina Altmann

Hebamme Christina AltmanChristina Altmann hat 2011 am UKSH in Kiel ihr Hebammenexamen abgelegt. Sie war unter anderem als freiberufliche Hebamme tätig und teilt ihr Wissen seit Jahren im Internet sowie bei Vorträgen.

Alle Beiträge des Experten

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Sollte ich mein Baby im Tragetuch und Tragehilfe tragen? – Seit Jahrtausenden werden Babys überall auf der Welt getragen. Wenn Sie gerne in den Zoo gehen, haben Sie sicher auch schon Affenbabys gesehen, die sich im Fell Ihrer Mutter festkrallen und herumgetragen werden. Kleine Erinnerung: Wir sind zu einem großen Teil ganz verwandt mit ihnen! Daher sind auch Menschenbabys weder „Ablegelinge“ noch „Schiebelinge“, sondern Traglinge! 

 

Tragen? Natürlich!

Tragen liegt in der Natur des Menschen, viele Monate tragen Mütter ihre Kinder ganz selbstverständlich unter ihren Herzen, machen jeden Schritt mit ihnen und bieten höchsten Schutz in ihrem eigenen Körper. Nach der Geburt reagieren viele Eltern mit Unverständnis, wenn ihr kleines Baby keinen Gefallen an Stubenwagen, Kinderbett und Kinderwagen findet, wenn es sich nirgendwo „ablegen“ lässt.

Dabei ist genau dieses Verhalten ganz normal! Das Baby hat ein Grundbedürfnis nach Nähe und Körperkontakt zu seinen Bezugspersonen. Schnell fühlt es sich allein und bekundet sein Bedürfnis durch Weinen. Seien Sie versichert, Ihr Baby reagiert völlig richtig, wenn es an Ihrem Körper sein möchte – es kennt es nicht anders, denn es war bislang immer bei Ihnen!

Bedenken, Sie könnten Ihr Kind durch ständiges Tragen verwöhnen, sind unbegründet. Ein Grundbedürfnis zu befriedigen hat mit Verwöhnen nichts zu tun.

Die Natur hat Schutzmechanismen in jeden Menschen eingebaut

Was oftmals für einen Makel des Kindes gehalten wird, nämlich dass es nicht alleine irgendwo liegen mag oder im Kinderwagen weint, ist evolutionär leicht zu begründen: Das „Programm“, das genetisch in jedem neuen Menschlein immer noch abläuft, ist Jahrtausende alt und kommt auch so schnell nicht dazu, sich an unsere heutige Zeit anzupassen. Es weiß also nicht, dass wir alle in Sicherheit wohnen, Dunkelheit nicht per se gefährlich ist und Mama vielleicht nur eben die Waschmaschine anmacht, wenn sie den Raum verlässt.

Stattdessen ist die Abwesenheit von Mamas Körper eine rote Alarmglocke für Ihr Baby, denn Alleinsein und Hilflosigkeit hätte vor einigen tausend Jahren den sicheren Tod bedeutet. Führt man sich das vor Augen, ist es viel leichter zu verstehen, warum Ihr Baby ganz nah bei Ihnen sein will.

Tragen in einem Tragetuch oder in einer Tragehilfe vermittelt Ihrem Kind Geborgenheit und Wärme, es hat einen Platz auf Augenhöhe und beste Aussicht. Sie spüren den warmen Atem Ihres Babys ganz dicht bei sich, doch die Hände haben Sie frei. Wie praktisch!

Tragen ist im Alltag praktisch und gesund

Medizinisch betrachtet hat das Tragen ebenfalls sein Gutes: Es unterstützt die natürliche Ausbildung der S-Form der kindlichen Wirbelsäule und die Reifung der Hüfte durch die anatomisch korrekte Spreiz-Anhock-Haltung (Froschhaltung), die während des Tragens angenommen wird.

Wenn Sie eine Beratung zum Tragen, Tragetüchern und Tragehilfen möchten, fragen Sie Ihre Hebamme nach einer Trageberaterin in Ihrer Nähe oder schauen Sie einmal unter www.tragenetzwerk.de.

 

Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Unsere Ratgeber:

Sollte ich mein Baby im Tragetuch und Tragehilfe tragen? – Seit Jahrtausenden werden Babys überall auf der Welt getragen. Wenn Sie gerne in den Zoo gehen, haben Sie sicher auch schon Affenbabys gesehen, die sich im Fell Ihrer Mutter festkrallen und herumgetragen werden. Kleine Erinnerung: Wir sind zu einem großen Teil ganz verwandt mit ihnen! Daher sind auch Menschenbabys weder „Ablegelinge“ noch „Schiebelinge“, sondern Traglinge! 

 

Tragen? Natürlich!

Tragen liegt in der Natur des Menschen, viele Monate tragen Mütter ihre Kinder ganz selbstverständlich unter ihren Herzen, machen jeden Schritt mit ihnen und bieten höchsten Schutz in ihrem eigenen Körper. Nach der Geburt reagieren viele Eltern mit Unverständnis, wenn ihr kleines Baby keinen Gefallen an Stubenwagen, Kinderbett und Kinderwagen findet, wenn es sich nirgendwo „ablegen“ lässt.

Dabei ist genau dieses Verhalten ganz normal! Das Baby hat ein Grundbedürfnis nach Nähe und Körperkontakt zu seinen Bezugspersonen. Schnell fühlt es sich allein und bekundet sein Bedürfnis durch Weinen. Seien Sie versichert, Ihr Baby reagiert völlig richtig, wenn es an Ihrem Körper sein möchte – es kennt es nicht anders, denn es war bislang immer bei Ihnen!

Bedenken, Sie könnten Ihr Kind durch ständiges Tragen verwöhnen, sind unbegründet. Ein Grundbedürfnis zu befriedigen hat mit Verwöhnen nichts zu tun.

Die Natur hat Schutzmechanismen in jeden Menschen eingebaut

Was oftmals für einen Makel des Kindes gehalten wird, nämlich dass es nicht alleine irgendwo liegen mag oder im Kinderwagen weint, ist evolutionär leicht zu begründen: Das „Programm“, das genetisch in jedem neuen Menschlein immer noch abläuft, ist Jahrtausende alt und kommt auch so schnell nicht dazu, sich an unsere heutige Zeit anzupassen. Es weiß also nicht, dass wir alle in Sicherheit wohnen, Dunkelheit nicht per se gefährlich ist und Mama vielleicht nur eben die Waschmaschine anmacht, wenn sie den Raum verlässt.

Stattdessen ist die Abwesenheit von Mamas Körper eine rote Alarmglocke für Ihr Baby, denn Alleinsein und Hilflosigkeit hätte vor einigen tausend Jahren den sicheren Tod bedeutet. Führt man sich das vor Augen, ist es viel leichter zu verstehen, warum Ihr Baby ganz nah bei Ihnen sein will.

Tragen in einem Tragetuch oder in einer Tragehilfe vermittelt Ihrem Kind Geborgenheit und Wärme, es hat einen Platz auf Augenhöhe und beste Aussicht. Sie spüren den warmen Atem Ihres Babys ganz dicht bei sich, doch die Hände haben Sie frei. Wie praktisch!

Tragen ist im Alltag praktisch und gesund

Medizinisch betrachtet hat das Tragen ebenfalls sein Gutes: Es unterstützt die natürliche Ausbildung der S-Form der kindlichen Wirbelsäule und die Reifung der Hüfte durch die anatomisch korrekte Spreiz-Anhock-Haltung (Froschhaltung), die während des Tragens angenommen wird.

Wenn Sie eine Beratung zum Tragen, Tragetüchern und Tragehilfen möchten, fragen Sie Ihre Hebamme nach einer Trageberaterin in Ihrer Nähe oder schauen Sie einmal unter www.tragenetzwerk.de.

 

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