Für einen gesunden Start ins Leben benötigt dein Baby in den ersten Monaten ausschließlich die Muttermilch. Sie liefert genau die Nährstoffe, die dein Baby für seine Entwicklung benötig. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Muttermilch in den ersten 6 Monaten die beste Nahrung.
Muttermilch – so praktisch ist sie
Die in der Muttermilch vorhandenen Antikörper schützen das Baby außerdem in den ersten Wochen vor Infekten. Stillen ist aber auch für die Bindung zwischen Mutter und Kind von großer Bedeutung. Vor allem wenn innerhalb der Familie das Allergierisiko erhöht ist, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DEG) im ersten halben Jahr Muttermilch als einzige Nahrung für den Säugling.
Das praktische an der Muttermilch: Sie ist immer verfügbar, richtig temperiert und hygienisch einwandfrei.
Wie oft dein Baby trinkt, kann es selbstständig bestimmen. Richte dich einfach nach den Bedürfnissen und dem Bedarf deines Babys. Keine Sorge: Du kannst dein Kind mit Muttermilch nicht überfüttern.
Pre-Milch als Alternative zu Muttermilch
Falls das Stillen nicht möglich sein sollte oder Mütter es nicht möchten, können sie auf industriell gefertigte Milchnahrung ausweichen. Speziell auf die Ernährungsbedürfnisse eines Neugeborenen abgestimmt, wird für die ersten Monate die sogenannte Pre-Milch empfohlen. Je nach Alter des Kindes ist die Milchnahrung von der Stufe 1 bis 3 erhältlich. Die Milchnahrung ist mit Vitaminen und Nährstoffen angereichert, die für die gesunde Entwicklung des Kindes wichtig sind.
Von der Muttermilch zur Beikost
Frühestens zwischen Anfang des 5. und des 7. Lebensmonats deines Babys kannst du ganz langsam mit der Beikost beginnen. Dabei richtest du dich am besten nach den Bedürfnissen und dem Interesse deines kleinen Lieblings. Einige Kinder interessieren sich schon früh für das Essen der Eltern und möchten unbedingt probieren.
Andere Babys lassen sich partout nicht davon abbringen, Muttermilch bzw. Milchnahrung aus dem Fläschchen zu trinken. Wie in vielen anderen Situationen mit Kindern gilt auch beim Essen: Hab Geduld mit deinem Kind und überstürze nichts.
Wie viel Brei essen Babys am Anfang?
Es ist vollkommen in Ordnung, wenn dein Kind anfangs nur zwei Löffel von seinem Brei essen möchte. Schon alleine für die Hand-Mund-Koordination brauchen die Kinder etwas Übung.
Das Prinzip der Beikost: Die Stillmahlzeiten deines Babys werden nach und nach durch drei Breimahlzeiten ersetzt.
Frühestens ab dem 8. Monat ist dein Kind dann so weit und kann schrittweise am Familienessen teilnehmen. Mit dem Beginn der Beikost haben junge Eltern viele Fragen: Mit welchem Brei beginne ich? Stille ich trotzdem weiter? Welches Gemüse gehört in den ersten Brei? Koche ich selber oder füttere ich fertige Gläschen?
Einen guten Überblick über eine optimale und nährstoffreiche Beikost für dein Baby liefert das Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund. Anhand einer Ernährungstabelle erfährst du, welcher Brei für welches Alter geeignet ist.
Selber kochen oder fertige Babynahrung aus dem Gläschen?
Selbst gekochter Brei mit Vorteilen
Beim Start in die Beikost sind viele junge Eltern unsicher, ob sie ihrem Kind industriell gefertigte Babynahrung aus dem Supermarkt geben sollen oder ob sie täglich mit frischen Zutaten selber kochen. Der Vorteil der selbst gekochten Nahrung gegenüber den fertigen Gläschen: Du hast die Kontrolle darüber, welche Zutaten in dem Babybrei landen.
Außerdem bestimmst du selbst, welche Gewürze wie zum Beispiel Salz oder Kräuter du in welcher Dosierung in Babys Brei gibst. Einige Babygläschen sind mit Zutaten wie Salz, Pfeffer oder Zwiebeln für kleine Kinder völlig überwürzt. Ein weiterer Vorteil bei selbst gekochter Babynahrung ist, dass der Geschmack durch die wenigen ausgewählten Zutaten natürlicher ist.
Was spricht für Markenbrei wie Hipp, Humana und Alete?
Bei industriell gefertigter Babynahrung liegt der Vorteil darin, dass die Zutaten bei Marken wie zum Beispiel Hipp, Humana, Alete oder Holle aus streng kontrolliertem biologischen Anbau stammen und hygienisch einwandfrei zubereitet wurden.
Bei fertigen Babygläschen solltest du dennoch immer einen Blick auf die Zutatenliste werfen: Nicht selten findest du dort einen für Kleinkinder zu hohen Gehalt an Zucker oder Eiweiß. Auch unerwünschte Aromen, Nüsse oder sogar Schokolade sind in einigen Brei-Gläschen oder in Instant-Brei zu finden.
Frisches Gemüse aus der Region ideal für Babybrei
Wenn du für dein Baby selber kochen möchtest, solltest du darauf achten, deine Lebensmittel in Bio-Qualität zu kaufen. Das gilt vor allem für stark belastetes Obst und Gemüse wie zum Beispiel Gurken, Tomaten, Paprika, Salat und Weintrauben. Am besten ist es, wenn du frisches, saisonales Gemüse aus deiner Region kaufst. Welche Breie du bedenkenlos einfrieren und somit bereits größere Mengen vorkochen kannst, erfährst du in unserem Artikel zum Thema «Babybrei einfrieren«.
Kann ich TK Ware für Babybrei nutzen?
Ein Tipp: Als Alternative zu frischem Bio-Gemüse eignet sich übrigens Tiefkühlware sehr gut. Gemüse wie Möhren, Spinat und Brokkoli werden erntefrisch eingefroren. Bei der Zubereitung musst du jedoch darauf achten, dass das Gemüse nur leicht gedünstet und nicht lange gekocht wird. Nur so bleiben die wichtigen Vitamine und Nährstoffe für dein Kind erhalten.
Es ist völlig in Ordnung, zwischen Gläschen-Nahrung und selbst gekochtem Essen zu wechseln. Vor allem unterwegs sind die fertigen Mahlzeiten praktisch, weil sie direkt aus dem Gläschen gefüttert werden können. Außerdem sind die Gläschen wesentlich hygienischer als zum Beispiel ungekühltes Essen, das du selber zubereitet hast.
Der Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei ab dem 5. Monat
Um dein Baby ganz langsam auf die neue und aufregende Welt der Nahrungsmittel vorzubereiten, beginnst du zunächst mit einem Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei. Dieser Brei ersetzt die Still- bzw. Milchmahlzeit am Mittag. Für einen behutsamen Start bereitest du zunächst einen Brei mit nur einer Gemüsesorte zu.
So findest du schnell heraus, was dein kleiner Schatz mag und noch viel wichtiger, ob er auf bestimmte Nahrungsmittel allergisch reagiert. Ideal für den ersten Gemüsebrei sind übrigens milde Gemüsesorten wie Mohrrübe, Pastinake, Kürbis oder Fenchel, die von Natur aus süß schmecken.
Welche Zutaten für Babybrei verwenden?
Babys essen diesen Brei sehr gerne, weil sie der Geschmack an die leicht süßliche Muttermilch erinnert. Blähendes Gemüse wie zum Beispiel Bohnen solltest du lieber ganz von deinem Einkaufszettel streichen. Sie sind für Babys schwer verdaulich und können zu Bauchschmerzen führen.
Wenn dein Baby den Gemüsebrei gut verträgt, kannst du dem Brei nach einer Woche Kartoffeln hinzufügen und schließlich eine weitere Woche später ca. 30 g mageres Fleisch von Rind, Kalb, Geflügel oder Schwein. Da die eigenen Eisenreserven des Kindes nach etwa 4 bis 6 Monaten aufgebraucht sind, ist das im Fleisch vorhandene Spurenelement für die Entwicklung wichtig.
Tipp: Du kannst bei der Zubereitung des Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Breis viel Zeit sparen, indem du eine große Portion kochst. Kleine Portionen werden in einen Eiswürfelbehälter gefüllt und eingefroren. Für das Mittagessen musst du die Portionen dann nur noch aufwärmen.
Der Milch-Getreide-Brei ab dem 6. Monat
Die Milchmahlzeit am Abend wird zwischen dem 6. und 8. Monat durch einen sättigenden Milch-Getreide-Brei ersetzt. Diesen Brei kannst du ganz leicht zubereiten: Du rührst zunächst Milchpulver nach Packungsangabe an. Die Säuglingsmilch wird dann mit Instant-Getreideflocken und etwas Obstbrei bzw. Obstsaft vermischt. Für den Milch-Getreide-Brei werden glutenfreie Getreide-Flocken wie Hirse, Mais oder Reis empfohlen.
Dieser Brei ist ein hervorragender Eiweiß- und Calciumlieferant und wichtig für die Entwicklung der Zähne und Knochen. Es sind aber auch fertige Milch-Getreidebreie erhältlich, die du nur noch mit abgekochtem Wasser anrühren musst. Bei diesen Breien solltest du jedoch unbedingt auf die Zutatenliste schauen: Dort versteckt sich häufig Zucker, Aromastoffe oder Zusätze wie Schokolade.
Der Getreide-Obst-Brei ab dem 7. Monat
Mit etwa 7 Monaten kannst du die letzte Milchmahlzeit mit einem Getreide-Obst-Brei am Vormittag ersetzen. Die Getreide-Flocken werden mit etwas Wasser angerührt und mit vitaminreichem Obst vermengt. Du kannst Obstbrei aus dem Gläschen verwenden oder mildes Obst wie zum Beispiel Apfel, Banane oder Birne.
Auf Früchte wie Ananas, Mandarinen oder Orangen solltest du unbedingt verzichten. Durch den hohen Säuregehalt bekommen Kinder häufig einen wunden Po. Mit der Einführung des Getreide-Obst-Breis kannst du beginnen, deinem Baby zusätzlich Flüssigkeit zu geben. Ideal sind kalorienfreie Getränke wie Leitungswasser sowie ungesüßte Früchte- und Kräutertees.
Um ein für die Zähne schädliches Dauernuckeln zu vermeiden, gib deinem Kind am besten einen Becher oder eine Tasse zum trinken.
Ab dem 8. Monat: Vom Brei zur festen Nahrung
Frühestens ab dem 8. Monat kannst du den Vormittags-Brei durch ein Brot ersetzen. Das Brot sollte fein gemahlen sein und keine großen Körner enthalten. Als Aufstrich eignet sich am Anfang dünne Margarine oder Butter, fettarme Wurst sowie vegetarische Brotaufstriche. Damit deinem Kind das Essen leichter fällt, schneide das Brot am besten in mundgerechte Stücke.
Auch Getreideflocken mit etwas zerdrücktem Obst eignen sich prima als Frühstück. Bei der Mittags-Mahlzeit wird der Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei nun nicht mehr fein püriert, sondern nur noch grob mit der Gabel zerdrückt. So kann sich dein Kind langsam an stückige Nahrung gewöhnen.
Abends kannst du deinem Kind Brot mit fettarmer Wurst oder Frischkäse anbieten. Weiches oder geraspeltes Gemüse ist eine leckere und vitaminreiche Beilage. Das Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund empfiehlt außerdem zwei Zwischenmahlzeiten pro Tag. Dafür eignen sich kleine Obst- und Gemüseportionen, Müsli, Joghurt sowie knusprige Mais- und Reiswaffeln.
12. bis 18. Monat: Ausgewogene Kinderernährung
Nach dem 10. Monat kannst du dein Kind langsam auf das normale Familienessen umstellen. Statt mehrerer kleiner Portionen sollen sich die Kinder an drei große Hauptmahlzeiten und kleine Snacks zwischendurch gewöhnen. Vor allem lernt das Kind in dieser Zeit selbstständig mit seinen Händen zu essen und zu trinken.
Du musst die Mahlzeiten jetzt nicht mehr speziell für dein Kind zubereiten und kannst viele Lebensmittel ausprobieren. Du solltest bei den gemeinsamen Mahlzeiten jedoch darauf achten, dass die Speisen nicht überwürzt sind. Vorsicht ist weiterhin bei stark blähenden Lebensmitteln geboten. Eine weitere Richtlinie: Kinder sollten ein- bis zweimal pro Woche Fleisch sowie ein- bis zweimal pro Woche Seefisch essen. Statt Nudeln aus weißem Mehl solltest du lieber häufiger die Vollkorn-Variante wählen.
Selbstverständlich können Kinder in diesem Alter zwischendurch auch eine Kleinigkeit naschen, wie zum Beispiel Kekse, Kuchen oder ein paar Gummibärchen. Du solltest nur darauf achten, dass die Portionen nicht zu groß sind.
Kleinkindern im Alter von 1 bis 2 Jahren wird eine Trinkmenge von 600 ml am Tag empfohlen. Am besten gibst du deinem Kind Wasser oder ungesüßte Früchtetees. Aber auch gegen eine verdünnte Apfelschorle ist gelegentlich nichts einzuwenden. Streichen solltest du hingegen Getränke mit einem hohen Zuckergehalt wie in Limonaden oder puren Fruchtsäften.
Welche Lebensmittel sind schlecht für mein Baby?
Dein Kind kann mit einem Jahr schon viele Lebensmittel vertragen. Bei folgenden Nahrungsmitteln solltest du aber vorsichtig sein: Ein absolutes Tabu in den ersten 12 Monaten ist Honig, da die Darmflora bei Säuglingen noch nicht vollständig ausgebildet ist. In dem Naturprodukt können Bakterien enthalten sein, die bei Kindern eine lebensbedrohliche Darminfektion, den sogenannten Botulismus, hervorrufen können.
Aufgrund der Verschluckungsgefahr solltest du deinem Kind keine kleinen und harten Nahrungsmittel wie zum Beispiel Nüsse, Johannisbeeren oder Sonnenblumenkerne geben. Um schmerzhafte Blähungen zu vermeiden, verzichte bei kleinen Kindern auf Hülsenfrüchte und Kohl.
Ernährungsplan für die ersten 18 Monate im Überblick
- Von Geburt an bis 6 Monate ist Muttermilch bzw. Milchnahrung die beste Nahrung für dein Baby
- Frühestens ab dem 5. Monat: Beikost-Beginn mit einem Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei
- Ab dem 6. Monat: Milch-Getreide-Brei
- Ab dem 7. Monat: Getreide-Obst-Brei
- Ab dem 8. Monat: Übergang vom Brei zur festen Nahrung
- Nach dem 10. Monat langsame Gewöhnung an kindgerechtes Essen mit drei Hauptmahlzeiten und kleinen Zwischenmahlzeiten.
Tricks für die Ernährung von Kleinkindern
Manche Kinder entwickeln schon früh Abneigungen gegen bestimmte Lebensmittel. Wenn dein Kind ein kleiner Obst- und Gemüsemuffel ist, versuche doch einmal, die gesunden Nahrungsmittel hübsch auf einem Teller zu drapieren. Einem lustigen Gesicht aus Gurke, Tomate und Apfel kann (fast) kein Kind widerstehen.
Wenn du einen Mixer hast, kannst du milde Obstsorten auch einfach pürieren. Ein schönes Glas mit einem bunten Fruchtsaft und einem Strohhalm wirkt bei Kindern Wunder. Gemüse kannst du übrigens auch prima in einer pürierten Sauce oder in einer Suppe «verstecken».
Baby-led Weaning: Fingerfood statt Brei
Baby-led Weaning ist eine relativ neue Beikost-Variante und heißt so viel wie «Baby-geführte Entwöhnung». Statt Beikost in Breiform zu essen, sollen Babys von Anfang an entscheiden, was und wieviel sie essen möchten. Bei der BLW-Methode, die aus Großbritannien stammt, wird das Baby nicht gefüttert, sondern isst selbstständig handliche Obst- und Gemüsestücke.
Geeignet sind milde Gemüsesorten wie Mohrrübe, Kartoffeln und Pastinake. Als Ergänzung wird das Baby weiter nach Bedarf gestillt. Mit dem Baby-led Weaning kann wie mit der normalen Beikost ab dem 6. Monat begonnen werden.
Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.