Nachsorgehebamme » Wann und wie lange brauchen Sie eine Nachsorgehebamme?

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Ina-Sophia Ilmer

Ina Ilmer ist eine leidenschaftliche Hebamme mit dem Wunsch, Frauen bei der Geburt zu unterstützen und Vorurteile abzubauen. Sie betreut Neugeborene…

Alle Beiträge des Experten

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Die Nachsorgehebamme kommt zur jungen Familie nach Hause – Zumeist werden die frischgebackene Mutter und ihr Baby am dritten bis vierten Tag nach der Geburt aus dem Krankenhaus nach Hause entlassen. Die ersten Tage mit dem neugeborenen Baby daheim sind für die meisten jungen Mütter sehr emotional und aufregend. Gerade beim ersten Kind treten mitunter viele Fragen auf. Gut, dass es die Nachsorgehebamme gibt. Sie besucht die Familie auch zu Hause.


Aufgaben der Nachsorgehebamme

Als medizinische Fachkraft betreut die Nachsorgehebamme die Mutter und ihr Baby während der Zeit im Wochenbett. Falls notwendig, auch länger. Sie gibt Hilfestellung beim Umgang und der Pflege des Neugeborenen, kontrolliert die Gesundheit von Mutter und Kind, hat ein offenes Ohr für Sorgen und gibt Tipps bei eventuell auftretenden Alltagsproblemen. Bei speziellen medizinischen Problemen wird sie einen Gynäkologen oder Kinderarzt hinzuziehen.

Nachsorge beim Baby:

  • Regelmäßige, gründliche Untersuchung und Versorgung eventueller Geburtsverletzungen
  • Regelmäßige Gewichtskontrolle
  • Bestimmung des Gelbwertes im Blut des Babys, um eine Neugeborenengelbsucht entweder auszuschließen oder notwendige Schritte einer Therapie einzuleiten
  • Regelmäßige Kontrolle des Nabels
  • sofern die Mutter das Krankenhaus früher verlassen oder ambulant entbunden hat, nimmt der Kinderarzt oder die Nachsorgehebamme in Absprache mit dem Kinderarzt etwas am dritten Tag nach der Geburt etwas Blut aus der Ferse des Babys und lässt es im Labor auf eine angeborene Stoffwechselerkrankung hin untersuchen.

Nachsorge bei der Mutter:

  • Überwachung des Rückbildungsprozesses der Gebärmutter
  • Vermittlung von Übungen zur Rückbildung
  • Kontrolle der Wundheilung im Falle eines Dammschnittes oder einer Kaiserschnittgeburt, inklusive Fäden ziehen
  • Sofern die junge Mutter unter Babyblues oder einer leichten Form der Wochenbettdepression leidet, steht die Nachsorgehebamme der gesamten Familie als verständnisvolle Stütze zur Seite. Infolge ihrer Ausbildung kann sie auch einschätzen, wann zusätzliche psychiatrische Hilfe notwendig ist oder ob die Mutter ihr Stimmungstief allein überwinden kann.
  • Tipps zur Babypflege (Nabelpflege, Wickeltechniken, Baden)
  • Stillberatung inklusive Ernährungsberatung
  • Beratung und Hilfe bei Alltagsfragen, wie etwa bei Anträgen an Ämter oder Krankenkassen, geeigneter Babykleidung oder dem Schlafverhalten des Babys
  • Vermittlung von Adressen zu Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen, Gymnastikgruppen oder Babyschwimmen

Die richtige Nachsorgehebamme finden

Viele Mütter empfinden es besonders angenehm, wenn ihre Nachsorgehebamme bereits bei der Entbindung mit dabei war. Sie hat den emotionalen Moment der Geburt unmittelbar mit erlebt, kennt Mutter und Kind bereits und versteht somit manche Frage oder aufkeimende Sorgen ein wenig besser, als eine unbekannte Hebamme.

Es gibt auch Frauen, die ihrer freiberuflich tätigen Hebamme oder Beleghebamme von der Vorsorge über den Geburtsvorbereitungskurs, die Geburt, bis hin zur Nachsorge und Stillberatung die Treue halten. Genaue Absprachen im Vorfeld sind natürlich dabei für beide Seiten wichtig.

Manche Frauen ziehen es jedoch vor, zur Vorsorge ihren Frauenarzt aufzusuchen und in einer Klinik oder in einem Geburtshaus zu entbinden, ohne sich zuvor um eine Hebamme zu kümmern. Dort stehen ihnen während der Geburt diejenigen Hebammen zur Seite, die gerade Dienst haben.

Trotzdem sollten sich auch diese Frauen möglichst schon während der Schwangerschaft um eine Nachsorgehebamme kümmern. Erfahrungsgemäß sind deren Terminkalender sehr gut gefüllt. Es kann also durchaus schwierig sein, kurzfristig eine Hebamme zu finden, die in der Nähe praktiziert und für die Hausbesuche deshalb kein Problem darstellen.

Tipps und Adressen bekommen werdende Mütter zumeist in der Geburtsklinik oder im Geburtshaus. Auch die Gesundheitsämter und Krankenkassen führen entsprechende Listen. Gute Informationen bietet auch das Internet. Es gibt Webseiten, auf denen sich die Namen und Adressen von Nachsorgehebammen nach der Entfernung zum eigenen Wohnort sortieren lassen. Zumeist sind alle Zusatzqualifikationen und mögliche Leistungen gleich mit angegeben. Die Anfrage mit konkretem Terminwunsch erfolgt dann per Telefon oder Email.

Beispiele: www.hebammensuche.de oder für ein spezielles Bundesland: www.hebammen-bw.de.

Wer übernimmt die Kosten?

Ein wichtiges Argument: Die Hausbesuche und Leistungen einer Nachsorgehebamme sind für die Mutter und ihr Baby kostenlos. Dabei entscheidet jede Mutter selbst, wie viele der angebotenen Termine sie wahrnehmen möchte. Das bedeutet, dass auch junge Mütter, die nicht regelmäßig von der Nachsorgehebamme besucht werden möchten, keineswegs vollständig auf ihre Hilfestellung im Wochenbett oder bei Stillproblemen verzichten müssen.

Jede Mutter und jedes Baby ist anders und hat unterschiedliche Bedürfnisse. Am wichtigsten sind Vertrauen und ein gutes Gefühl. Die Besuchstermine können Mutter und Hebamme miteinander absprechen.

Folgende Leistungen übernimmt die Krankenkasse:

In den ersten zehn Tagen nach der Entbindung kommt die Nachsorgehebamme so oft, wie es erforderlich ist, max. bis zu zweimal täglich. Zumeist wird das einmal pro Tag sein. Sobald die Wöchnerin kräftiger ist und mehr Sicherheit im Umgang mit ihrem Kind hat, werden auch die Besuchsabstände größer.

Danach kann die junge Familie in einem Zeitraum von acht Wochen nach der Geburt bis zu 16 weitere persönliche oder telefonische Beratungen in Anspruch nehmen. Bei Stillproblemen steht die Nachsorgehebamme bis zum Ende der Stillzeit, bei Ernährungsfragen nichtgestillter Kinder bis zum 9. Monat als kompetente, vertraute Ansprechpartnerin beratend zur Seite.

Manchmal kann es passieren, dass die Mutter und die Hebamme keinen rechten Draht zueinander finden. Dann ist es durchaus möglich, die Nachsorgehebamme zu wechseln, sofern eine andere Hebamme Termine frei hat. Obwohl das zunächst einmal zusätzliche Aufregung bedeutet, ist dieser Schritt immer noch besser, als ein permanent ungutes Gefühl, sobald die Hebamme an der Tür klingelt. Auf die Übernahme der Kosten durch die Krankenkasse hat der Wechsel der Nachsorgehebamme keinen Einfluss.

Fazit

  • Die Hausbesuche einer Nachsorgehebamme, inklusive aller Leistungen bezahlt die Krankenkasse bis zu acht Wochen nach der Geburt. Bei Stillproblemen zahlt sie sogar bis zum Ende der Stillzeit.
  • Es empfiehlt sich, rechtzeitig nach einer Nachsorgehebamme in Wohnortnähe Ausschau zu halten. Möglichst bereits ab der 12.SSW.
  • Obwohl es ausschließlich Vorteile hat und von der Krankenkasse bezahlt wird, ist keine Wöchnerin dazu verpflichtet, die Leistungen eine Nachsorgehebamme in Anspruch zu nehmen.
Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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Die Nachsorgehebamme kommt zur jungen Familie nach Hause – Zumeist werden die frischgebackene Mutter und ihr Baby am dritten bis vierten Tag nach der Geburt aus dem Krankenhaus nach Hause entlassen. Die ersten Tage mit dem neugeborenen Baby daheim sind für die meisten jungen Mütter sehr emotional und aufregend. Gerade beim ersten Kind treten mitunter viele Fragen auf. Gut, dass es die Nachsorgehebamme gibt. Sie besucht die Familie auch zu Hause.


Aufgaben der Nachsorgehebamme

Als medizinische Fachkraft betreut die Nachsorgehebamme die Mutter und ihr Baby während der Zeit im Wochenbett. Falls notwendig, auch länger. Sie gibt Hilfestellung beim Umgang und der Pflege des Neugeborenen, kontrolliert die Gesundheit von Mutter und Kind, hat ein offenes Ohr für Sorgen und gibt Tipps bei eventuell auftretenden Alltagsproblemen. Bei speziellen medizinischen Problemen wird sie einen Gynäkologen oder Kinderarzt hinzuziehen.

Nachsorge beim Baby:

  • Regelmäßige, gründliche Untersuchung und Versorgung eventueller Geburtsverletzungen
  • Regelmäßige Gewichtskontrolle
  • Bestimmung des Gelbwertes im Blut des Babys, um eine Neugeborenengelbsucht entweder auszuschließen oder notwendige Schritte einer Therapie einzuleiten
  • Regelmäßige Kontrolle des Nabels
  • sofern die Mutter das Krankenhaus früher verlassen oder ambulant entbunden hat, nimmt der Kinderarzt oder die Nachsorgehebamme in Absprache mit dem Kinderarzt etwas am dritten Tag nach der Geburt etwas Blut aus der Ferse des Babys und lässt es im Labor auf eine angeborene Stoffwechselerkrankung hin untersuchen.

Nachsorge bei der Mutter:

  • Überwachung des Rückbildungsprozesses der Gebärmutter
  • Vermittlung von Übungen zur Rückbildung
  • Kontrolle der Wundheilung im Falle eines Dammschnittes oder einer Kaiserschnittgeburt, inklusive Fäden ziehen
  • Sofern die junge Mutter unter Babyblues oder einer leichten Form der Wochenbettdepression leidet, steht die Nachsorgehebamme der gesamten Familie als verständnisvolle Stütze zur Seite. Infolge ihrer Ausbildung kann sie auch einschätzen, wann zusätzliche psychiatrische Hilfe notwendig ist oder ob die Mutter ihr Stimmungstief allein überwinden kann.
  • Tipps zur Babypflege (Nabelpflege, Wickeltechniken, Baden)
  • Stillberatung inklusive Ernährungsberatung
  • Beratung und Hilfe bei Alltagsfragen, wie etwa bei Anträgen an Ämter oder Krankenkassen, geeigneter Babykleidung oder dem Schlafverhalten des Babys
  • Vermittlung von Adressen zu Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen, Gymnastikgruppen oder Babyschwimmen

Die richtige Nachsorgehebamme finden

Viele Mütter empfinden es besonders angenehm, wenn ihre Nachsorgehebamme bereits bei der Entbindung mit dabei war. Sie hat den emotionalen Moment der Geburt unmittelbar mit erlebt, kennt Mutter und Kind bereits und versteht somit manche Frage oder aufkeimende Sorgen ein wenig besser, als eine unbekannte Hebamme.

Es gibt auch Frauen, die ihrer freiberuflich tätigen Hebamme oder Beleghebamme von der Vorsorge über den Geburtsvorbereitungskurs, die Geburt, bis hin zur Nachsorge und Stillberatung die Treue halten. Genaue Absprachen im Vorfeld sind natürlich dabei für beide Seiten wichtig.

Manche Frauen ziehen es jedoch vor, zur Vorsorge ihren Frauenarzt aufzusuchen und in einer Klinik oder in einem Geburtshaus zu entbinden, ohne sich zuvor um eine Hebamme zu kümmern. Dort stehen ihnen während der Geburt diejenigen Hebammen zur Seite, die gerade Dienst haben.

Trotzdem sollten sich auch diese Frauen möglichst schon während der Schwangerschaft um eine Nachsorgehebamme kümmern. Erfahrungsgemäß sind deren Terminkalender sehr gut gefüllt. Es kann also durchaus schwierig sein, kurzfristig eine Hebamme zu finden, die in der Nähe praktiziert und für die Hausbesuche deshalb kein Problem darstellen.

Tipps und Adressen bekommen werdende Mütter zumeist in der Geburtsklinik oder im Geburtshaus. Auch die Gesundheitsämter und Krankenkassen führen entsprechende Listen. Gute Informationen bietet auch das Internet. Es gibt Webseiten, auf denen sich die Namen und Adressen von Nachsorgehebammen nach der Entfernung zum eigenen Wohnort sortieren lassen. Zumeist sind alle Zusatzqualifikationen und mögliche Leistungen gleich mit angegeben. Die Anfrage mit konkretem Terminwunsch erfolgt dann per Telefon oder Email.

Beispiele: www.hebammensuche.de oder für ein spezielles Bundesland: www.hebammen-bw.de.

Wer übernimmt die Kosten?

Ein wichtiges Argument: Die Hausbesuche und Leistungen einer Nachsorgehebamme sind für die Mutter und ihr Baby kostenlos. Dabei entscheidet jede Mutter selbst, wie viele der angebotenen Termine sie wahrnehmen möchte. Das bedeutet, dass auch junge Mütter, die nicht regelmäßig von der Nachsorgehebamme besucht werden möchten, keineswegs vollständig auf ihre Hilfestellung im Wochenbett oder bei Stillproblemen verzichten müssen.

Jede Mutter und jedes Baby ist anders und hat unterschiedliche Bedürfnisse. Am wichtigsten sind Vertrauen und ein gutes Gefühl. Die Besuchstermine können Mutter und Hebamme miteinander absprechen.

Folgende Leistungen übernimmt die Krankenkasse:

In den ersten zehn Tagen nach der Entbindung kommt die Nachsorgehebamme so oft, wie es erforderlich ist, max. bis zu zweimal täglich. Zumeist wird das einmal pro Tag sein. Sobald die Wöchnerin kräftiger ist und mehr Sicherheit im Umgang mit ihrem Kind hat, werden auch die Besuchsabstände größer.

Danach kann die junge Familie in einem Zeitraum von acht Wochen nach der Geburt bis zu 16 weitere persönliche oder telefonische Beratungen in Anspruch nehmen. Bei Stillproblemen steht die Nachsorgehebamme bis zum Ende der Stillzeit, bei Ernährungsfragen nichtgestillter Kinder bis zum 9. Monat als kompetente, vertraute Ansprechpartnerin beratend zur Seite.

Manchmal kann es passieren, dass die Mutter und die Hebamme keinen rechten Draht zueinander finden. Dann ist es durchaus möglich, die Nachsorgehebamme zu wechseln, sofern eine andere Hebamme Termine frei hat. Obwohl das zunächst einmal zusätzliche Aufregung bedeutet, ist dieser Schritt immer noch besser, als ein permanent ungutes Gefühl, sobald die Hebamme an der Tür klingelt. Auf die Übernahme der Kosten durch die Krankenkasse hat der Wechsel der Nachsorgehebamme keinen Einfluss.

Fazit

  • Die Hausbesuche einer Nachsorgehebamme, inklusive aller Leistungen bezahlt die Krankenkasse bis zu acht Wochen nach der Geburt. Bei Stillproblemen zahlt sie sogar bis zum Ende der Stillzeit.
  • Es empfiehlt sich, rechtzeitig nach einer Nachsorgehebamme in Wohnortnähe Ausschau zu halten. Möglichst bereits ab der 12.SSW.
  • Obwohl es ausschließlich Vorteile hat und von der Krankenkasse bezahlt wird, ist keine Wöchnerin dazu verpflichtet, die Leistungen eine Nachsorgehebamme in Anspruch zu nehmen.
Hebammengeprüft

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