Teilen lernen | Windeln.de

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Sophie Nicole Ulrich

Sophie Nicole Ulrich ist Psychotherapeutin für Kinder und hat ihre Leidenschaft für diesen Beruf schon als Teenager entdeckt. Sie hat eine breite Ausbildung in Sonder- und Heilpädagogik sowie Erfahrung in der Arbeit mit psychisch kranken Erwachsenen…

Alle Beiträge des Experten

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Warum es so wichtig ist, dass Kinder Teilen lernen – Teilen lernen für jedes Kind ein Prozess, der Zeit braucht und von den Erwachsenen jede Menge Geduld erfordert.


Teilen lernen – wichtiger Baustein bei der Erziehung von Kleinkindern

Zugegeben: Freigiebigkeit ist nicht nur eine Frage der Erziehung, sondern hängt in großem Maß auch von der Persönlichkeit des Kindes ab. Während das eine Kleinkind beim Verleihen seines Spielzeuges total großzügig ist, reagiert das andere in der gleichen Situation total pingelig. Wer mit fünf nur ungern seinen Spielzeugbagger verleiht, wird sich später wahrscheinlich ebenso schwertun, seinen Autoschlüssel herauszugeben.

Experten sind zudem der Meinung, dass auch frühkindliche Erfahrungen für jede Art von Großzügigkeit (latainisch: Altruismus) verantwortlich sind. Kinder, die in Sicherheit aufwachsen und von ihren Eltern alles bekommen, was sie gerade brauchen, sind Studien zufolge eher bereit zu teilen, als andere. Entgegen der Meinung vieler Eltern, haben deshalb auch Einzelkinder oft weniger Schwierigkeiten mit dem Teilen lernen, als Geschwisterkinder. Sie müssen ihre Sachen nämlich nicht ständig gegenüber anderen Kindern verteidigen, sondern finden es eher langweilig, sich mit ihrem Spielzeug alleine zu beschäftigen.

So können Eltern ihrem Kind beim Teilen lernen helfen

Die schlechteste Lösung ist, dem Kind das Spielzeug kurzerhand aus der Hand zu nehmen, um es dem «Rivalen» zu überreichen. Wer sein Kind zum Teilen zwingt, wird damit eher erreichen, dass es in Zukunft seinen Besitz noch vehementer gegen andere Kinder oder Erwachsene verteidigt. Sinnvoller ist es, im Hintergrund erst einmal abzuwarten. Vielleicht finden die Kinder untereinander selbst eine Lösung. Gerade bei einem nicht allzu großen Altersunterschied stehen die Chancen dafür oftmals sehr gut. Das gilt übrigens unter einander fremden Kindern auf dem Spielplatz genauso, wie für Geschwister.

Sofern es die Kinder nicht alleine schaffen und einer von beiden vielleicht sogar noch «gewalttätig» wird, sollten die Eltern jedoch einschreiten. Dem «Spielzeugdieb» wird dann am besten der Besitz wieder abgenommen und dem rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben. Jetzt kommt jede Menge Psychologie ins Spiel:

  • Der Erwachsene sollte den Kindern in Ruhe erklären, dass es so nicht geht.
  • Wer etwas haben möchte, muss fragen.
  • Wenn der Fragende das Wunschobjekt nicht haben darf, sollte er das «Nein» akzeptieren, auch wenn das sehr schwerfällt.
  • Gibt es ständig Streit um dasselbe Spielzeug, darf dieses der Erwachsene für eine Weile aus dem Verkehr ziehen, sodass keiner der kleinen Kontrahenten damit spielen kann.

Klingt alles ganz schön schwierig. Teilen lernen ist jedoch reine Übungssache!

Teilen lernen schließt Respekt vor Privatem ein

Selbst im besten «Bei uns wird alles geteilt Haushalt», gibt es Gegenstände, die ausschließlich dem Besitzer vorbehalten sind. Dinge, wie etwa Mamas Handtasche oder Babys Kuscheltuch sind privat und damit für andere kleine und große Leute tabu. Diese Gesetzmäßigkeiten unterscheiden zu können, gehört zum Teilen lernen unweigerlich dazu. Zu diesem Thema gibt es spezielle Lernspiele für Kinder, in denen sie lernen «Anträge» zu stellen oder Grenzen von vornherein und ohne langwierige Diskussionen zu respektieren.

Übrigens: Es gilt als erwiesen, dass die Aussicht auf eine Belohnung Kinder nicht nachhaltig zum Abgeben und Verleihen motiviert. Sobald die Belohnung mal ausbleibt, ist die Bereitschaft zum Teilen auch schnell wieder verschwunden. Kinder, die sich über das Teilen lernen jedoch selbstständig dazu durchringen können, Geschwistern oder Spielkameraden etwas abzugeben, zeigen sich auch im späteren Leben großzügiger.

© Aliaksei Lasevich – Fotolia.com

Fazit

  • Im Gegensatz zu vielen anderen sozialen Fähigkeiten ist Teilen lernen etwas, das sich jedes Kind mit Hilfe der Eltern und Erzieher mühsam erarbeiten muss.
  • Erwachsene sollten in diesem Prozess als Mentoren der Kleinkinder auftreten und nicht ständig vollendete Tatsachen schaffen.
  • Eltern sind die Vorbilder ihrer Kinder. Im gemeinsamen Spiel lässt sich Teilen lernen besonders gut üben.
Tipps von Kindertherapeutin Nicole Ulrich
  • Loben Sie Ihr Kind, wenn es teilt
  • Kommentieren Sie eine Streitsituation, erklären Sie, was gerade passiert und warum teilen manchmal schwer ist
  • Seien Sie ein Vorbild
terapisti testato

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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Zugegeben: Freigiebigkeit ist nicht nur eine Frage der Erziehung, sondern hängt in großem Maß auch von der Persönlichkeit des Kindes ab. Während das eine Kleinkind beim Verleihen seines Spielzeuges total großzügig ist, reagiert das andere in der gleichen Situation total pingelig. Wer mit fünf nur ungern seinen Spielzeugbagger verleiht, wird sich später wahrscheinlich ebenso schwertun, seinen Autoschlüssel herauszugeben.

Experten sind zudem der Meinung, dass auch frühkindliche Erfahrungen für jede Art von Großzügigkeit (latainisch: Altruismus) verantwortlich sind. Kinder, die in Sicherheit aufwachsen und von ihren Eltern alles bekommen, was sie gerade brauchen, sind Studien zufolge eher bereit zu teilen, als andere. Entgegen der Meinung vieler Eltern, haben deshalb auch Einzelkinder oft weniger Schwierigkeiten mit dem Teilen lernen, als Geschwisterkinder. Sie müssen ihre Sachen nämlich nicht ständig gegenüber anderen Kindern verteidigen, sondern finden es eher langweilig, sich mit ihrem Spielzeug alleine zu beschäftigen.

So können Eltern ihrem Kind beim Teilen lernen helfen

Die schlechteste Lösung ist, dem Kind das Spielzeug kurzerhand aus der Hand zu nehmen, um es dem «Rivalen» zu überreichen. Wer sein Kind zum Teilen zwingt, wird damit eher erreichen, dass es in Zukunft seinen Besitz noch vehementer gegen andere Kinder oder Erwachsene verteidigt. Sinnvoller ist es, im Hintergrund erst einmal abzuwarten. Vielleicht finden die Kinder untereinander selbst eine Lösung. Gerade bei einem nicht allzu großen Altersunterschied stehen die Chancen dafür oftmals sehr gut. Das gilt übrigens unter einander fremden Kindern auf dem Spielplatz genauso, wie für Geschwister.

Sofern es die Kinder nicht alleine schaffen und einer von beiden vielleicht sogar noch «gewalttätig» wird, sollten die Eltern jedoch einschreiten. Dem «Spielzeugdieb» wird dann am besten der Besitz wieder abgenommen und dem rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben. Jetzt kommt jede Menge Psychologie ins Spiel:

  • Der Erwachsene sollte den Kindern in Ruhe erklären, dass es so nicht geht.
  • Wer etwas haben möchte, muss fragen.
  • Wenn der Fragende das Wunschobjekt nicht haben darf, sollte er das «Nein» akzeptieren, auch wenn das sehr schwerfällt.
  • Gibt es ständig Streit um dasselbe Spielzeug, darf dieses der Erwachsene für eine Weile aus dem Verkehr ziehen, sodass keiner der kleinen Kontrahenten damit spielen kann.

Klingt alles ganz schön schwierig. Teilen lernen ist jedoch reine Übungssache!

Teilen lernen schließt Respekt vor Privatem ein

Selbst im besten «Bei uns wird alles geteilt Haushalt», gibt es Gegenstände, die ausschließlich dem Besitzer vorbehalten sind. Dinge, wie etwa Mamas Handtasche oder Babys Kuscheltuch sind privat und damit für andere kleine und große Leute tabu. Diese Gesetzmäßigkeiten unterscheiden zu können, gehört zum Teilen lernen unweigerlich dazu. Zu diesem Thema gibt es spezielle Lernspiele für Kinder, in denen sie lernen «Anträge» zu stellen oder Grenzen von vornherein und ohne langwierige Diskussionen zu respektieren.

Übrigens: Es gilt als erwiesen, dass die Aussicht auf eine Belohnung Kinder nicht nachhaltig zum Abgeben und Verleihen motiviert. Sobald die Belohnung mal ausbleibt, ist die Bereitschaft zum Teilen auch schnell wieder verschwunden. Kinder, die sich über das Teilen lernen jedoch selbstständig dazu durchringen können, Geschwistern oder Spielkameraden etwas abzugeben, zeigen sich auch im späteren Leben großzügiger.

© Aliaksei Lasevich – Fotolia.com

Fazit

  • Im Gegensatz zu vielen anderen sozialen Fähigkeiten ist Teilen lernen etwas, das sich jedes Kind mit Hilfe der Eltern und Erzieher mühsam erarbeiten muss.
  • Erwachsene sollten in diesem Prozess als Mentoren der Kleinkinder auftreten und nicht ständig vollendete Tatsachen schaffen.
  • Eltern sind die Vorbilder ihrer Kinder. Im gemeinsamen Spiel lässt sich Teilen lernen besonders gut üben.
Tipps von Kindertherapeutin Nicole Ulrich
  • Loben Sie Ihr Kind, wenn es teilt
  • Kommentieren Sie eine Streitsituation, erklären Sie, was gerade passiert und warum teilen manchmal schwer ist
  • Seien Sie ein Vorbild
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