Die Kardiotokographie (CTG) lernt meist jede werdende Mama während ihrer Schwangerschaft kennen. In der Regel wird das CTG bei einer normal verlaufenden Schwangerschaft vor allem vor und während der Geburt angewendet. Dabei ist zu erwähnen, dass das CTG in den Mutterschaftsrichtlinien nur bei Übertragungen und Besonderheiten empfohlen wird.
Das CTG: Überwachung von Herztönen und der Wehentätigkeit
Bei Risikoschwangeren oder vorausgegangen Komplikationen, Auffälligkeiten oder bei Terminüberschreitung kommt es entsprechend schon während der Schwangerschaft als Möglichkeit der Überwachung zum Einsatz.
Mit dieser Methode können gleichzeitig die Herztöne des Kindes und die Wehen der Mutter überwacht werden. Um die Werte messen zu können, werden zwei elektronische Sensoren mit einem elastischen Band auf dem Bauch der Frau befestigt. Der eine Sensor befindet sich über dem Herzen des Babys und misst die Herztöne (Kardiogramm).
Der zweite Messfühler wird auf dem Bauch der Schwangeren angebracht und nimmt die Wehentätigkeit (Tokogramm) auf. Die Ergebnisse, die von den Messfühlern an einen Computer übermittelt werden, werden mittels Kurven auf einem Papierstreifen ausgedruckt.
Das CTG wird beim Gynäkologen oder bei der Hebamme durchgeführt und dauert etwa 30 Minuten. Die Messung kann sich allerdings verlängern, wenn die Werte Auffälligkeiten zeigen oder sich das Baby während der Messung stark bewegt.
Der Wehen- und Herztonschreiber ist für die Schwangere und das Baby schmerzfrei. Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass die Kardiotokographie negative Auswirkungen auf das ungeborene Kind hat.
CTG bei Risikoschwangerschaften
Bei einer Risikoschwangerschaft wird das CTG je nach Befund eingesetzt. Ist das Risiko für Mutter und Kind stark erhöht, kann eine Überwachung mit einem stationären Aufenthalt im Krankenhaus nötig sein.
Eine regelmäßige Überwachung ist dann besonders wichtig, wenn die Schwangere zum Beispiel an Diabetes oder Präeklampsie leidet. Aber auch bei Mehrlingsschwangerschaften oder sehr kleinen Babys kann eine regelmäßige Überwachung mit dem Wehen- und Herztonschreiber zum Einsatz kommen.
Das CTG während der Geburt
Das CTG gehört während der Entbindung mittlerweile zu einer Standardmethode und wird durchgeführt, um zum Beispiel eine zu niedrige Sauerstoffsättigung des Babys rechtzeitig zu erkennen. Fallen die Herztöne des Ungeborenen unter der Geburt schnell ab, kann von den Hebammen und Ärzten entsprechend reagiert werden.
In der Eröffnungsperiode wird das CTG in der Regel alle zwei Stunden durchgeführt, in der Austreibungsphase kontinuierlich.
Der Wehen- und Herztonschreiber wird von manchen Frauen bei der Entbindung als störend empfunden, da er die Bewegungsfreiheit bei verschiedenen Geburtspositionen einschränken kann. Andere Schwangere sind unter der Geburt völlig auf die Wehen konzentriert, dass sie das CTG gar nicht wahrnehmen.
Mittlerweile kann mit einem sogenannten Telemetrie-CTG auf die Verkabelung der werdenden Mutter verzichtet werden. Die Signale der Wehentätigkeit und der Herztöne werden per Funk übermittelt. Das ist vor allem bei einer Wassergeburt sinnvoll, aber auch bei einer Langzeitüberwachung zum Beispiel bei Risikoschwangerschaften.
Ist das CTG schädlich fürs Kind?
Der Wehen- und Herztonschreiber ist für die Schwangere und das Baby völlig schmerzfrei. Ob das Ungeborene das CTG im Bauch bemerkt ist allerdings umstritten. Nach bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen, hat es keine negativen Auswirkungen auf das Baby. Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie Ihre Hebamme oder Ihren Arzt um Rat.
Während des CTGs sollten Frauen eine entspannte Position in der Seitenlage oder in aufrechter Position einnehmen.
Alternative zum CTG
Für eine zuverlässige Überwachung des ungeborenen Kindes im Mutterleib über einen längeren Zeitraum, gibt es keine Alternative zur Kardiotokographie. Um bei einem Vorsorgetermin die Herztöne des Kindes zu überprüfen, benutzen viele Hebammen ein Höhrrohr, das auf den Bauch der Schwangeren gehalten wird. Für eine längere Überwachung ist diese alternative Methode jedoch nicht geeignet.
Fazit
- Beim CTG werden die Herztöne des Kindes und die Wehentätigkeit gemessen
- Bei Risikoschwangerschaften je nach Befund
- Bei der Geburt überprüft das CTG den Gesundheitszustand des Babys
- Die Kardiotokographie ist für Mutter und Kind schmerzfrei
- Negative Auswirkungen auf das Baby sind bisher keine bekannt
Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.