Wie gebe ich meinem Kind Medikamente? » Ein Ratgeber | windeln.ch

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Dr. Anne Rother

Kinderärztin Anne Katrin Rothe ist Kinder- und Jugendärztin, die ihren Kindheitstraum verwirklicht hat. Ihr medizinischer Werdegang führte sie von Bonn und London über die Schweiz und die USA nach München.…

Alle Beiträge des Experten

Wie gebe ich meinem Kind Medikamente? » Ein Ratgeber | windeln.ch

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Richtig Medikamente geben: kleiner Ratgeber für Eltern kleiner Patienten – Der Besuch beim Kinderarzt ist vorbei und die Medizin aus der Apotheke ist auch schon besorgt. An dieser Stelle haben viele Eltern die Frage, wie verabreiche ich meinem Kind nun die Medikamente auch richtig?


Ihr Kind ist dagegen? – Sie sind nicht allein

Sie haben wirklich alle Tricks versucht, um Ihr Kind von der Medikamenteneinnahme zu überzeugen? Falls Sie Ihren kleinen Patienten überhaupt nicht zur Einnahme bzw. Anwendung eines Medikaments bewegen können, reden Sie mit dem Kinderarzt Ihres Vertrauens.

Häufig erhalten Sie in der Kinderarztpraxis Tipps oder alternative Präparate, die doch noch zum Erfolg führen. Viele Eltern berichten über ähnliche Probleme. Leidet Ihr Kind nicht an Übelkeit und Erbrechen können Sie beispielsweise Mittel gegen Fieber oder Schmerzen auch als Saft und nicht als Zäpfchen verabreichen.

Dosieren Sie immer korrekt

Es ist wichtig, dass Sie immer die ärztlich verordnete Dosierung einhalten. Nur so kann das Medikament bestmöglich gegen eine bestehende Erkrankung wirken und Nebenwirkungen sowie Symptome von Überdosierung vermieden werden. Mithilfe von Pipetten und Spritzen ohne Nadeln lassen sich die Mengenangaben am genauesten abmessen.

Für ganz kleine Patienten, die gern zum Schnuller greifen, erhalten Sie im Babyfachhandel und in der Apotheke sogenannte Medizinschnuller. In diese können Sie die Medizin einfüllen und so ganz unproblematisch verabreichen.

Richtig Medikamente geben: Auch die Technik ist wichtig

Damit Ihr Kind bei der Medikamentengabe die Geduld und Bereitschaft nicht verliert, sollten Sie wissen, wie Sie Augen-, Nasentropfen und Co. geben. Gerade bei der Gabe von Zäpfchen ist das wichtig. Lassen Sie Ihr Kind dafür mit angewinkelten Beinen auf der Seite liegen und geben Sie ein wenig Creme auf das Zäpfchen bevor Sie es langsam in den Po führen. Es wird empfohlen, das Zäpfchen mit der stumpfen bzw. geraden Seite zuerst einzuführen, um ein sofortiges Wiederhinausgleiten zu verhindern. Damit es auch wirklich im Po bleibt, sollten Sie anschließend die Pobacken kurz ganz leicht zusammendrücken und Ihr Kind für seine Tapferkeit belohnen.

Wie für viele Erwachsene ist es auch für Kinder schwer, Tabletten zu schlucken. Um dieses Problem zu vermeiden, haben Sie die Möglichkeit diese in Muttermilch, wenn das Baby noch gestillt wird, Tee oder Saft aufzulösen und dann Ihrem kleinen Patienten zu geben. Viele Medikamente wie Fieber- und Hustensäfte gibt es speziell für Kinder in fruchtigen und süßeren Geschmacksrichtungen, sodass die Medizin nicht mehr bitter schmecken muss.

Für die sichere Verabreichung von Nasen- und Augentropfen, ist es bei Babys und Kleinkindern häufig hilfreich, wenn eine zweite Person den Kopf festhält. Kinder, die schon gut verstehen, was ihnen gesagt wird, sollten bei der Gabe von Augentropfen am besten ruhig liegen und bei gerade liegendem Kopf seitlich an die Wand oder auf andere interessante Gegenstände schauen.

Versuchen Sie, die Tropfen in das untere Augenlid zu träufeln, das Sie vorsichtig ein wenig nach unten ziehen sollten. Von da verteilt er sich am Besten im gesamten Auge. Bei besonders wehrhaften Kindern sollten Sie die Tropfen in Rückenlage bei geschlossenen Augen in den inneren Lidwinkel träufeln und abwarten, bis das Kind die Augen einmal geöffnet hat.

Achten Sie darauf, mit der Pipette nicht das Auge zu berühren, um einerseits Verletzungen und andererseits Verunreinigungen zu vermeiden.

Einmaldosierpackungen beugen ebenfalls ungewollten Verunreinigungen vor. Zusätzlich haben sie den Vorteil, dass Sie weniger Konservierungsstoffe beinhalten und somit weniger im Auge brennen. Augentropfen werden meist angenehmer empfunden als Augensalben.

Müssen Sie Ihrem kleinen Patienten Ohrentropfen verabreichen, hilft es, den Kopf seitlich in den Schoß zu legen und dann die Ohrentropfen ins Ohr zu träufeln. Achten Sie darauf, dass die Ohrentropfen möglichst körperwarm sind. Wärmen Sie dafür das Medizinfläschchen in Ihrer Hand.

Für die Gabe von Nasentropfen sollte Ihr Kind ebenfalls möglichst still daliegen und eventuell neben lobenden Worten auch zur Motivation eine kleine Belohnung erhalten. Sollte sich Ihr Kind trotz aller Versuche sehr stark gegen die Medikamentengabe weigern, lassen Sie sich vom Kinderarzt zeigen, wie Sie sie mit den richtigen Handgriffen, gegebenenfalls mithilfe einer zweiten Person verabreichen können.

Ein wild strampelndes Baby können Sie beispielsweise kurz in eine Decke wickeln und so während der Medikamentengabe beruhigen.

Zusammenfassung: richtig Medikamente geben

  • So wie vielen großen, fällt es auch kleinen Patienten mitunter sehr schwer, Medizin einzunehmen. Um die Medikamenteneinnahme zu erleichtern gibt es zahlreiche Tricks, die von der Medikamentenwahl mit fruchtigem Geschmack bis hin zum Auflösen von Tabletten in Muttermilch reichen. Auch die Aussicht auf eine kleine Belohnung hilft oft.
  • Neben der Überzeugungsarbeit ist es ebenfalls sehr wichtig, dass Eltern darauf achten, dass Kinder die Medizin in den empfohlenen zeitlichen Abständen und der richtigen Menge streng nach ärztlicher Anweisung erhalten, sodass das Kranksein so bald wie möglich überstanden ist.
Tipps von Kinderärztin Dr. Anne Rothe
  • Im Handel erhalten Sie kleine Fläschchen oder Einmalspritzen (ohne Nadel) zur Medikamentengabe. Je nach Wirkstoff kann das Präparat in der Muttermilch oder der Pre-Nahrung gelöst dem Kind verabreicht werden.
  • Bei älteren Kindern, die die Einnahme medizinischer Säfte verweigern, kann man versuchen, diese in Fruchtsäfte oder Fruchtmus unterzumischen und somit den Geschmack zu verbessern.
  • Wenn Sie ein Zäpfchen z.B. aufgrund eines zu hohen Wirkstoffgehalts teilen müssen, sollten Sie es mit einem warmen Messer in Längsrichtung durchschneiden. Der Wirkstoff sitzt in der Spitze und bei einer Querteilung würde der vordere Teil den gesamten Wirkstoff und der hintere Teil keinen Wirkstoff enthalten.
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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Ihr Kind ist dagegen? – Sie sind nicht allein

Sie haben wirklich alle Tricks versucht, um Ihr Kind von der Medikamenteneinnahme zu überzeugen? Falls Sie Ihren kleinen Patienten überhaupt nicht zur Einnahme bzw. Anwendung eines Medikaments bewegen können, reden Sie mit dem Kinderarzt Ihres Vertrauens.

Häufig erhalten Sie in der Kinderarztpraxis Tipps oder alternative Präparate, die doch noch zum Erfolg führen. Viele Eltern berichten über ähnliche Probleme. Leidet Ihr Kind nicht an Übelkeit und Erbrechen können Sie beispielsweise Mittel gegen Fieber oder Schmerzen auch als Saft und nicht als Zäpfchen verabreichen.

Dosieren Sie immer korrekt

Es ist wichtig, dass Sie immer die ärztlich verordnete Dosierung einhalten. Nur so kann das Medikament bestmöglich gegen eine bestehende Erkrankung wirken und Nebenwirkungen sowie Symptome von Überdosierung vermieden werden. Mithilfe von Pipetten und Spritzen ohne Nadeln lassen sich die Mengenangaben am genauesten abmessen.

Für ganz kleine Patienten, die gern zum Schnuller greifen, erhalten Sie im Babyfachhandel und in der Apotheke sogenannte Medizinschnuller. In diese können Sie die Medizin einfüllen und so ganz unproblematisch verabreichen.

Richtig Medikamente geben: Auch die Technik ist wichtig

Damit Ihr Kind bei der Medikamentengabe die Geduld und Bereitschaft nicht verliert, sollten Sie wissen, wie Sie Augen-, Nasentropfen und Co. geben. Gerade bei der Gabe von Zäpfchen ist das wichtig. Lassen Sie Ihr Kind dafür mit angewinkelten Beinen auf der Seite liegen und geben Sie ein wenig Creme auf das Zäpfchen bevor Sie es langsam in den Po führen. Es wird empfohlen, das Zäpfchen mit der stumpfen bzw. geraden Seite zuerst einzuführen, um ein sofortiges Wiederhinausgleiten zu verhindern. Damit es auch wirklich im Po bleibt, sollten Sie anschließend die Pobacken kurz ganz leicht zusammendrücken und Ihr Kind für seine Tapferkeit belohnen.

Wie für viele Erwachsene ist es auch für Kinder schwer, Tabletten zu schlucken. Um dieses Problem zu vermeiden, haben Sie die Möglichkeit diese in Muttermilch, wenn das Baby noch gestillt wird, Tee oder Saft aufzulösen und dann Ihrem kleinen Patienten zu geben. Viele Medikamente wie Fieber- und Hustensäfte gibt es speziell für Kinder in fruchtigen und süßeren Geschmacksrichtungen, sodass die Medizin nicht mehr bitter schmecken muss.

Für die sichere Verabreichung von Nasen- und Augentropfen, ist es bei Babys und Kleinkindern häufig hilfreich, wenn eine zweite Person den Kopf festhält. Kinder, die schon gut verstehen, was ihnen gesagt wird, sollten bei der Gabe von Augentropfen am besten ruhig liegen und bei gerade liegendem Kopf seitlich an die Wand oder auf andere interessante Gegenstände schauen.

Versuchen Sie, die Tropfen in das untere Augenlid zu träufeln, das Sie vorsichtig ein wenig nach unten ziehen sollten. Von da verteilt er sich am Besten im gesamten Auge. Bei besonders wehrhaften Kindern sollten Sie die Tropfen in Rückenlage bei geschlossenen Augen in den inneren Lidwinkel träufeln und abwarten, bis das Kind die Augen einmal geöffnet hat.

Achten Sie darauf, mit der Pipette nicht das Auge zu berühren, um einerseits Verletzungen und andererseits Verunreinigungen zu vermeiden.

Einmaldosierpackungen beugen ebenfalls ungewollten Verunreinigungen vor. Zusätzlich haben sie den Vorteil, dass Sie weniger Konservierungsstoffe beinhalten und somit weniger im Auge brennen. Augentropfen werden meist angenehmer empfunden als Augensalben.

Müssen Sie Ihrem kleinen Patienten Ohrentropfen verabreichen, hilft es, den Kopf seitlich in den Schoß zu legen und dann die Ohrentropfen ins Ohr zu träufeln. Achten Sie darauf, dass die Ohrentropfen möglichst körperwarm sind. Wärmen Sie dafür das Medizinfläschchen in Ihrer Hand.

Für die Gabe von Nasentropfen sollte Ihr Kind ebenfalls möglichst still daliegen und eventuell neben lobenden Worten auch zur Motivation eine kleine Belohnung erhalten. Sollte sich Ihr Kind trotz aller Versuche sehr stark gegen die Medikamentengabe weigern, lassen Sie sich vom Kinderarzt zeigen, wie Sie sie mit den richtigen Handgriffen, gegebenenfalls mithilfe einer zweiten Person verabreichen können.

Ein wild strampelndes Baby können Sie beispielsweise kurz in eine Decke wickeln und so während der Medikamentengabe beruhigen.

Zusammenfassung: richtig Medikamente geben

  • So wie vielen großen, fällt es auch kleinen Patienten mitunter sehr schwer, Medizin einzunehmen. Um die Medikamenteneinnahme zu erleichtern gibt es zahlreiche Tricks, die von der Medikamentenwahl mit fruchtigem Geschmack bis hin zum Auflösen von Tabletten in Muttermilch reichen. Auch die Aussicht auf eine kleine Belohnung hilft oft.
  • Neben der Überzeugungsarbeit ist es ebenfalls sehr wichtig, dass Eltern darauf achten, dass Kinder die Medizin in den empfohlenen zeitlichen Abständen und der richtigen Menge streng nach ärztlicher Anweisung erhalten, sodass das Kranksein so bald wie möglich überstanden ist.
Tipps von Kinderärztin Dr. Anne Rothe
  • Im Handel erhalten Sie kleine Fläschchen oder Einmalspritzen (ohne Nadel) zur Medikamentengabe. Je nach Wirkstoff kann das Präparat in der Muttermilch oder der Pre-Nahrung gelöst dem Kind verabreicht werden.
  • Bei älteren Kindern, die die Einnahme medizinischer Säfte verweigern, kann man versuchen, diese in Fruchtsäfte oder Fruchtmus unterzumischen und somit den Geschmack zu verbessern.
  • Wenn Sie ein Zäpfchen z.B. aufgrund eines zu hohen Wirkstoffgehalts teilen müssen, sollten Sie es mit einem warmen Messer in Längsrichtung durchschneiden. Der Wirkstoff sitzt in der Spitze und bei einer Querteilung würde der vordere Teil den gesamten Wirkstoff und der hintere Teil keinen Wirkstoff enthalten.
Arztgeprüft

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