Tandemstillen » Geschwister gemeinsam stillen

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Das gleichzeitige Stillen von zwei Geschwisterkindern ist grundsätzlich möglich – Tandemstillen kann verschiedene Bedeutungen haben : Zum einen müssen Zwillingsmütter ihre Stillbabys «im Tandem» stillen, andererseits geht es dabei darum, dass eine Mutter ihr schon etwas älteres Kind während einer neuen Schwangerschaft und danach auch zusammen mit dem neuen Nachwuchs stillt.


Das Tandemstillen unterschiedlich alter Kinder ist grundsätzlich möglich

In der Praxis kommt diese Form des Tandemstillens nicht allzu häufig vor: Dass während der Stillzeit eine neue Schwangerschaft beginnt, ist nicht der Regelfall. Möglicherweise hört durch die Schwangerschaft der Milchfluss auf oder das erste Kind stillt sich selber ab, da sich die Zusammensetzung und der Geschmack der Muttermilch geändert haben.

Manche Frauen finden das Anlegen des Kindes oder auch das Trockennuckeln ohne Milchfluss so belastend, dass sie selbst die Initiative zum Abstillen ergreifen. Nach der Geburt des neuen Babys müssen die Mutter und das ältere Kind ihr eigenes Stillritual natürlich auch noch wollen. Grundsätzlich ist Stillen in der Schwangerschaft und das spätere Tandemstillen jedoch möglich – mehr als eine Frau und ihre Kinder haben gute Erfahrungen damit gemacht.

Stillen in der Schwangerschaft – geht das überhaupt?

Einige Mütter berichten, dass sie auch während einer erneuten Schwangerschaft genügend Milch hatten, um ihr erstes Kind zu stillen. Dessen Stillrhythmus wird sich in den zehn Monaten der Schwangerschaft jedoch verändern, sehr wahrscheinlich wird sich die Anzahl der Milchmahlzeiten auf ein Minimum – beispielsweise eine Still- und Kuschelstunde vor dem Schlafengehen – reduzieren.

Frauen, die sich dafür entschieden haben, auch in der Schwangerschaft zu stillen, müssen nicht befürchten, dass das ungeborene Baby hierdurch Schaden nimmt. Das Ungeborene ist durch die Selbstregulierungskräfte des mütterlichen Organismus gut geschützt, durch das Stillen des ersten Kindes werden ihm keine Nährstoffe entzogen – notfalls fährt der Körper die Produktion der Muttermilch auf null zurück.

Entgegen einer landläufigen Meinung löst das Stillen in der Schwangerschaft auch keine vorzeitigen Wehen aus. Zwar ist das Still- und Kuschelhormon Oxytocin tatsächlich mitverantwortlich dafür, dass der Geburtsprozess beginnt – jedoch nur dann, wenn das Baby auch bereit ist, auf die Welt zu kommen.

Tandemstillen – wie es in der Praxis funktioniert

Nach der Geburt kommt die Zeit des echten Tandemstillens – Baby und Kleinkind fordern ihre Rechte an der Mutterbrust. Gut ist, wenn die Mutter ihr schon etwas älteres Kind bereits während der Schwangerschaft darauf vorbereiten konnte, dass es demnächst teilen muss, weil das Geschwisterkind die «Mamamilch» zunächst sehr oft braucht. In den ersten Tagen nach der Geburt sollte das Baby hier an erster Stelle stehen, da es nach der Geburt auf das besonders nährstoffreiche Kolostrum (Vormilch) angewiesen ist.

Danach spielt es aus Sicht von Müttern, die Tandemstillen praktizieren, keine Rolle, wann und in welcher Reihenfolge die beiden Kinder trinken. Das Baby wird in seinem eigenen Rhythmus angelegt, das ältere Kind trinkt ebenfalls nach Bedarf und nicht zwangsläufig zum gleichen Zeitpunkt.

Manche Frauen finden das unterschiedliche Saugverhalten ihrer Kinder als nicht sehr angenehm und legen sie grundsätzlich zu verschiedenen Zeiten an. Wie belastend das Tandemstillen für die Mutter ist, hängt von ihrem individuellen Empfinden ab.

Tandemstillen unterschiedlich alter Kinder ist immer das Ergebnis einer sehr bewussten persönlichen Entscheidung – viele Mütter, die es praktizieren, empfinden es auch aus diesem Grund als sehr bereichernd. Problematisch kann ein sehr unterschiedlicher Stillrhythmus der beiden Kinder sein – im Hinblick auf das ältere Kind stellt sich hier auch die Frage nach etwas Konsequenz und Grenzen.

Vorteile des Tandemstillens

Von der Ernährung mit Muttermilch profitieren beide Kinder. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass das Stillen auch bei älteren Kindern, die längst im Beikost-Alter sind, die Entwicklung des Immunsystems, die Balance des Energiehaushalts und ihre langfristige Krankheitsresistenz wirksam unterstützt.

Natürlich wirkt sich das Tandemstillen auch auf einer emotionalen Ebene aus: Das ältere Kind bekommt nicht oder weniger stark das Gefühl, dass es nach der Geburt des Geschwisterchens im Hinblick auf die Aufmerksamkeit der Mutter in der zweiten Reihe steht, Eifersuchtsreaktionen fallen fort oder zumindest milder aus.

Das Tandemstillen fördert nicht nur eine enge Bindung zwischen der Mutter und ihren Kindern, sondern auch zwischen den Geschwistern selbst. Es ist eine – allerdings bei weitem nicht die einzige oder ausschließliche – Möglichkeit, beiden Kindern emotionale Sicherheit zu geben.

Der Nachteil – mangelnde gesellschaftliche Akzeptanz

Nachteile sind mit dem Tandemstillen selbst nicht verbunden, solange die Mutter akzeptiert, dass ihr Alltag sehr stark auf die beiden Kinder fokussiert ist. Anders sieht es mit der Akzeptanz im sozialen Umfeld aus. Mütter, die ihre Kinder über das vollendete erste Lebensjahr hinaus stillen wollen, haben generell mit Vorurteilen zu kämpfen – bei Frauen, die das Tandemstillen unterschiedlich alter Kinder praktizieren, potenzieren sie sich oft.

Ebenso wie langzeitstillende Mütter sollten sie darauf mit Selbstbewusstsein reagieren, solange sie und ihr Partner sich einig sind, dass dies die richtige Entscheidung für die ersten Lebensjahre ihrer Kinder ist.

Negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Mutter oder der Kinder ergeben sich aus dem Tandemstillen nicht. Wichtig für die Mutter ist wie in jeder anderen Stillzeit eine ausgewogene und vollwertige Ernährung. Die Zusammensetzung der Muttermilch ist jetzt allerdings den Bedürfnissen des jüngeren Kindes angepasst – jedoch ist das ältere Stillkind schon längst nicht mehr auf die Muttermilch als einzige Nahrungsquelle angewiesen.

Fazit

  • Tandemstillen bedeutet, dass eine Mutter mehr als ein Kind zur gleichen Zeit zu stillen hat. Neben Zwillingsmüttern betrifft dies auch Frauen, die ihr erstes Kind trotz einer erneuten Schwangerschaft weiter stillen möchten.
  • Das Stillen während einer Schwangerschaft ist grundsätzlich möglich. Es wirkt bis kurz vor der Geburt nicht wehenfördernd. Falls die Versorgung des ungeborenen Babys darunter leidet, fährt der Körper der Mutter die Milchproduktion zurück.
  • Tandemstillen kann für eine besonders enge Bindung unter Geschwistern sorgen, da auch das ältere Kind um die Aufmerksamkeit der Mutter nicht «kämpfen» muss.
  • Frauen, die sich dafür entscheiden, müssen allerdings mit einigen Vorurteilen in ihrem sozialen Umfeld rechnen.

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Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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Das gleichzeitige Stillen von zwei Geschwisterkindern ist grundsätzlich möglich – Tandemstillen kann verschiedene Bedeutungen haben : Zum einen müssen Zwillingsmütter ihre Stillbabys «im Tandem» stillen, andererseits geht es dabei darum, dass eine Mutter ihr schon etwas älteres Kind während einer neuen Schwangerschaft und danach auch zusammen mit dem neuen Nachwuchs stillt.


Das Tandemstillen unterschiedlich alter Kinder ist grundsätzlich möglich

In der Praxis kommt diese Form des Tandemstillens nicht allzu häufig vor: Dass während der Stillzeit eine neue Schwangerschaft beginnt, ist nicht der Regelfall. Möglicherweise hört durch die Schwangerschaft der Milchfluss auf oder das erste Kind stillt sich selber ab, da sich die Zusammensetzung und der Geschmack der Muttermilch geändert haben.

Manche Frauen finden das Anlegen des Kindes oder auch das Trockennuckeln ohne Milchfluss so belastend, dass sie selbst die Initiative zum Abstillen ergreifen. Nach der Geburt des neuen Babys müssen die Mutter und das ältere Kind ihr eigenes Stillritual natürlich auch noch wollen. Grundsätzlich ist Stillen in der Schwangerschaft und das spätere Tandemstillen jedoch möglich – mehr als eine Frau und ihre Kinder haben gute Erfahrungen damit gemacht.

Stillen in der Schwangerschaft – geht das überhaupt?

Einige Mütter berichten, dass sie auch während einer erneuten Schwangerschaft genügend Milch hatten, um ihr erstes Kind zu stillen. Dessen Stillrhythmus wird sich in den zehn Monaten der Schwangerschaft jedoch verändern, sehr wahrscheinlich wird sich die Anzahl der Milchmahlzeiten auf ein Minimum – beispielsweise eine Still- und Kuschelstunde vor dem Schlafengehen – reduzieren.

Frauen, die sich dafür entschieden haben, auch in der Schwangerschaft zu stillen, müssen nicht befürchten, dass das ungeborene Baby hierdurch Schaden nimmt. Das Ungeborene ist durch die Selbstregulierungskräfte des mütterlichen Organismus gut geschützt, durch das Stillen des ersten Kindes werden ihm keine Nährstoffe entzogen – notfalls fährt der Körper die Produktion der Muttermilch auf null zurück.

Entgegen einer landläufigen Meinung löst das Stillen in der Schwangerschaft auch keine vorzeitigen Wehen aus. Zwar ist das Still- und Kuschelhormon Oxytocin tatsächlich mitverantwortlich dafür, dass der Geburtsprozess beginnt – jedoch nur dann, wenn das Baby auch bereit ist, auf die Welt zu kommen.

Tandemstillen – wie es in der Praxis funktioniert

Nach der Geburt kommt die Zeit des echten Tandemstillens – Baby und Kleinkind fordern ihre Rechte an der Mutterbrust. Gut ist, wenn die Mutter ihr schon etwas älteres Kind bereits während der Schwangerschaft darauf vorbereiten konnte, dass es demnächst teilen muss, weil das Geschwisterkind die «Mamamilch» zunächst sehr oft braucht. In den ersten Tagen nach der Geburt sollte das Baby hier an erster Stelle stehen, da es nach der Geburt auf das besonders nährstoffreiche Kolostrum (Vormilch) angewiesen ist.

Danach spielt es aus Sicht von Müttern, die Tandemstillen praktizieren, keine Rolle, wann und in welcher Reihenfolge die beiden Kinder trinken. Das Baby wird in seinem eigenen Rhythmus angelegt, das ältere Kind trinkt ebenfalls nach Bedarf und nicht zwangsläufig zum gleichen Zeitpunkt.

Manche Frauen finden das unterschiedliche Saugverhalten ihrer Kinder als nicht sehr angenehm und legen sie grundsätzlich zu verschiedenen Zeiten an. Wie belastend das Tandemstillen für die Mutter ist, hängt von ihrem individuellen Empfinden ab.

Tandemstillen unterschiedlich alter Kinder ist immer das Ergebnis einer sehr bewussten persönlichen Entscheidung – viele Mütter, die es praktizieren, empfinden es auch aus diesem Grund als sehr bereichernd. Problematisch kann ein sehr unterschiedlicher Stillrhythmus der beiden Kinder sein – im Hinblick auf das ältere Kind stellt sich hier auch die Frage nach etwas Konsequenz und Grenzen.

Vorteile des Tandemstillens

Von der Ernährung mit Muttermilch profitieren beide Kinder. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass das Stillen auch bei älteren Kindern, die längst im Beikost-Alter sind, die Entwicklung des Immunsystems, die Balance des Energiehaushalts und ihre langfristige Krankheitsresistenz wirksam unterstützt.

Natürlich wirkt sich das Tandemstillen auch auf einer emotionalen Ebene aus: Das ältere Kind bekommt nicht oder weniger stark das Gefühl, dass es nach der Geburt des Geschwisterchens im Hinblick auf die Aufmerksamkeit der Mutter in der zweiten Reihe steht, Eifersuchtsreaktionen fallen fort oder zumindest milder aus.

Das Tandemstillen fördert nicht nur eine enge Bindung zwischen der Mutter und ihren Kindern, sondern auch zwischen den Geschwistern selbst. Es ist eine – allerdings bei weitem nicht die einzige oder ausschließliche – Möglichkeit, beiden Kindern emotionale Sicherheit zu geben.

Der Nachteil – mangelnde gesellschaftliche Akzeptanz

Nachteile sind mit dem Tandemstillen selbst nicht verbunden, solange die Mutter akzeptiert, dass ihr Alltag sehr stark auf die beiden Kinder fokussiert ist. Anders sieht es mit der Akzeptanz im sozialen Umfeld aus. Mütter, die ihre Kinder über das vollendete erste Lebensjahr hinaus stillen wollen, haben generell mit Vorurteilen zu kämpfen – bei Frauen, die das Tandemstillen unterschiedlich alter Kinder praktizieren, potenzieren sie sich oft.

Ebenso wie langzeitstillende Mütter sollten sie darauf mit Selbstbewusstsein reagieren, solange sie und ihr Partner sich einig sind, dass dies die richtige Entscheidung für die ersten Lebensjahre ihrer Kinder ist.

Negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Mutter oder der Kinder ergeben sich aus dem Tandemstillen nicht. Wichtig für die Mutter ist wie in jeder anderen Stillzeit eine ausgewogene und vollwertige Ernährung. Die Zusammensetzung der Muttermilch ist jetzt allerdings den Bedürfnissen des jüngeren Kindes angepasst – jedoch ist das ältere Stillkind schon längst nicht mehr auf die Muttermilch als einzige Nahrungsquelle angewiesen.

Fazit

  • Tandemstillen bedeutet, dass eine Mutter mehr als ein Kind zur gleichen Zeit zu stillen hat. Neben Zwillingsmüttern betrifft dies auch Frauen, die ihr erstes Kind trotz einer erneuten Schwangerschaft weiter stillen möchten.
  • Das Stillen während einer Schwangerschaft ist grundsätzlich möglich. Es wirkt bis kurz vor der Geburt nicht wehenfördernd. Falls die Versorgung des ungeborenen Babys darunter leidet, fährt der Körper der Mutter die Milchproduktion zurück.
  • Tandemstillen kann für eine besonders enge Bindung unter Geschwistern sorgen, da auch das ältere Kind um die Aufmerksamkeit der Mutter nicht «kämpfen» muss.
  • Frauen, die sich dafür entscheiden, müssen allerdings mit einigen Vorurteilen in ihrem sozialen Umfeld rechnen.

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