Trennung der Eltern » Verhaltensregeln helfen den Kindern

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Sophie Nicole Ulrich

Sophie Nicole Ulrich ist Psychotherapeutin für Kinder und hat ihre Leidenschaft für diesen Beruf schon als Teenager entdeckt. Sie hat eine breite Ausbildung in Sonder- und Heilpädagogik sowie Erfahrung in der Arbeit mit psychisch kranken Erwachsenen…

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Durch die Trennung der Eltern werden Kinder tief getroffen. In Deutschland gehen pro Jahr etwa 200.000 Ehen in die Brüche, dabei sind rund 150.000 Kinder involviert. Hinzu kommt eine statistisch nicht erfasste Anzahl von Kindern unverheirateter Paare, die sich trennen.


Trennungskinder

Der Psychologe Claus Koch schreibt in der «Zeit», dass die Tatsache, dass so viele Ehen irgendwann geschieden werden, für diese Kinder paradoxerweise auch eine positive Nachricht ist. Die Trennung der Eltern begründet heute keinen gesellschaftlichen Makel mehr, Trennungskinder werden anders als noch vor wenigen Jahrzehnten nicht mehr stigmatisiert.

Für viele Kinder – und durchaus nicht nur Betroffene – ist die Tatsache getrennter Eltern inzwischen ein möglicher «Normallfall». Die Kehrseite der Medaille besteht darin, dass Kinder heute deutlich mehr als früher fürchten müssen, dass sich ihre Eltern irgendwann trennen werden. Offen äußern werden sie diese Angst nur selten, vielen Kindern ist sie – gerade bei familiären Streitigkeiten – nur allzu gut vertraut.

Verhaltensregeln für Eltern helfen Kindern, die Trennung zu verkraften

Wenn der Ernstfall eintritt, bricht für Kinder eine Welt zusammen. Sie erleben sich und ihre Eltern als eine Einheit. Dass Mama und Papa irgendwann einmal nicht zusammen waren, an verschiedenen Orten lebten und früher vielleicht andere Partner hatten, ist für sie unvorstellbar.

Die Trennung der Eltern erleben sie als eine Tragödie, deren Gründe sie oft noch nicht verstehen können. Claus Koch schreibt aber auch, dass dies nicht bedeuten muss, dass diese traumatische Erfahrung ihr Leben auf Dauer prägen wird.

Zwei große US-amerikanische Studien zur Entwicklung von Kindern geschiedener Eltern zeigen, dass sie Kindern aus «intakten Familien» weder in Bezug auf ihre persönlichen Erfolge in Schule und Beruf noch in ihrer Bindungs- und Beziehungsfähigkeit unterlegen sind.

Ein höheres Risiko für soziale und/oder seelische Probleme tragen sie vor allem dann, wenn sie sich im Prozess der Trennung und danach verlassen oder sogar schuldig fühlen. Wenn sich Mutter und Vater an bestimmte Verhaltensregeln halten, haben ihre Kinder dagegen sehr gute Chancen, die Trennung der Eltern unbeschadet zu überstehen.

Ein sehr wichtiger Punkt dabei ist, dass sich viele Kinder die Schuld daran geben, dass ihre Eltern nicht mehr zusammenleben wollen. Bei jüngeren Kindern können sehr simplen Fragen aus dem Alltag kommen: Hätte ich mein Zimmer besser aufgeräumt, hätten meine Eltern vielleicht nicht ständig streiten müssen.

Weil ich schlecht in der Schule war, trennen sich meine Eltern jetzt … Viele Kinder werden durch die Trennung der Eltern in große Unsicherheit gestürzt und fürchten, dass auch der Elternteil, bei dem sie leben, sie irgendwann verlassen könnte.

Psychologen wissen, dass für die Kinder vor allem die ersten beiden Jahre nach einer Trennung sehr sensibel sind und sie die Unterstützung beider Eltern brauchen. Schon die Art und Weise, wie diese es ihren Kindern sagen, kann für lange Zeit die Weichen stellen.

Das Gespräch darüber – altersgerecht, mit beiden Eltern, ohne Vorwürfe und Streit

Gut ist, wenn die Entscheidung, sich zu trennen, das Kind nicht völlig unvorbereitet trifft. Das Leben spielt leider in vielen Fällen anders – oft wird auch ein Elternteil vom Entschluss des Partners völlig überrascht. Wenn es irgendwie möglich ist, sollten Eltern, die sich trennen, im Vorfeld trotzdem darüber abstimmen, wie sie es ihren Kindern sagen – und zwar nur dann, wenn sie sich völlig sicher sind, dass sie diesen Weg auch wirklich gehen wollen.

Ebenso sollten sie das Gespräch mit dem Kind/den Kindern in Ruhe vorbereiten. Kinder sind sensibel und bekommen mehr mit, als Sie glauben.

Das Gespräch selbst sollten beide Eltern auf jeden Fall gemeinsam führen – mit Ruhe und Zeit sowie einem offenen Ohr für die Ängste und Nöte ihres Kindes. Besser ist, wenn die Eltern von sich aus nicht zu viel erklären, sondern warten, welche Fragen Sohn oder Tochter tatsächlich haben. Negative Gefühle der Eltern – beispielsweise in Form der Feststellung «dein Papa/deine Mama hat uns nicht mehr lieb» – haben dabei nichts zu suchen.

Gegenseitige Vorwürfe, Schuldzuweisungen und Streit sind absolut tabu. Das Kind hat ein Recht auf eine neutrale Position und auch darauf, beide Eltern weiterhin zu lieben.

Kinder brauchen nach der Trennung der Eltern äußere und emotionale Kontinuität

Wenn die Entscheidung für eine Trennung feststeht, ist trotzdem wichtig, dass das Kind so bald wie möglich davon erfährt – Kinder nehmen atmosphärische Störungen in der Familie mit sehr feinen Antennen war und werden hierdurch ebenso sehr verunsichert wie durch die Trennung selbst.

Ganz kleine Kinder, die vielleicht noch gar nicht sprechen können, brauchen das Gefühl und die Erfahrung, dass beide Eltern es unabhängig von der Trennung trotzdem lieben. Größere Kinder haben vielleicht viele Fragen: Wo und bei wem wird es künftig wohnen?

Wird es Vater – oder Mutter – auch in Zukunft regelmäßig sehen. Gut ist, wenn mit der neuen Situation nicht sofort ein Umzug für das Kind verbunden ist, und auch sonst sind Kontinuität und Sicherheit jetzt besonders wichtig. Einen Wechsel in der Betreuung und den Verlust bisheriger Kontakte – beispielsweise zu Großeltern und anderen nahestehenden Verwandten – verkraften Kinder jetzt nur schwer.

Der Elternteil, der aus der gemeinsamen Wohnung auszieht, sollte trotzdem im Leben des Kindes weiterhin präsent sein – und zwar nicht aus der Entfernung, sondern regelmäßig. Vielleicht bringt der Vater sein Kind weiterhin morgens zum Kindergarten, vielleicht besucht er es an zwei Abenden in der Woche, bringt es ins Bett und liest ihm seine Gute-Nacht-Geschichte vor.

Wenn die Eltern es schaffen, möglichst viele der gewohnten Alltagsrituale zu erhalten, vermitteln sie als ganz praktische und auch emotionale Erfahrung, dass beide auch nach der Trennung weiter gemeinsam für ihr Kind/ihre Kinder da sind. Als sensibel kann sich in der Praxis das Umgangsrecht erweisen – Sie sollten dabei so weit wie möglich den Wünschen Ihres Kindes folgen und bei der Realisierung der Treffen und Besuche absolut verlässlich sein.

Falls das Verhältnis zwischen den Elternteilen sehr schlecht ist, sollten «Zwischenpersonen», wie z.B. die Großeltern, eingeschaltet werden. Dort kann das Kind auch mal übernachten oder sie können es vom Kindergarten abholen. Der Alltag sollte für das Kind möglichst reibungslos weitergehen.

Und: Jedes Kind reagiert anders auf die Trennung seiner Eltern. Manche Kinder ziehen sich von einem Elternteil zeitweise auch vollständig zurück und brauchen Zeit, bis sie sich wieder öffnen können. Andere brauchen ein intensives Gespräch und liebevolle Zuwendung von beiden Eltern. Bedenken Sie: Kinder sind loyal und können sich meist nur schwer für ein Elternteil entscheiden. Unterstützen Sie Ihr Kind, wenn es gerne bei dem anderen Elternteil sein will.

Wichtige Schutzfaktoren nach der Trennung

Die beiden eingangs erwähnten US-amerikanischen Scheidungsstudien, haben für Kinder, welche die Trennung der Eltern positiv verarbeiten konnten, einige wichtige Schutzfaktoren herausgefunden. Claus Koch fasst sie so zusammen:

  • Eltern müssen für ihre Kinder auch nach der Trennung absolut verlässlich sein, was von ihnen Selbstdisziplin, Anpassungsfähigkeit und Planungsfähigkeit erfordert.
  • Eltern, die durch die Trennung selbst seelisch angegriffen sind, sollten sich soziale Unterstützung und gegebenenfalls auch professionelle/therapeutische Hilfe holen.
  • Sehr wichtig ist, möglichst bald wieder verlässliche Alltagsstrukturen aufzubauen, in denen sich das Kind sicher und geborgen fühlen kann.
  • Übertriebene Harmonie zwischen den Eltern würde das Kind eher irritieren und in seinen Augen die Trennung selbst in Frage stellen. Wichtig ist jedoch ein sachlicher Umgang miteinander ohne Streit, Anfeindungen und Beschimpfungen in seiner Gegenwart.
  • Der Blick der Eltern sollte auf die Zukunft gerichtet sein – sowohl im Hinblick auf ihre eigene Beziehungsfähigkeit als auch die spätere Beziehungsfähigkeit der Kinder.
  • Nach einer Trennung sollten Eltern ihre Kinder weder aus eigenen Schuldgefühlen heraus zu sehr verwöhnen noch sie als «Partnerersatz» betrachten. Kinder haben auch in dieser Situation den Anspruch auf eine verantwortliche und vor allem kindgerechte Erziehung.
  • Der wichtigste Schutzfaktor für das Kind ist vermutlich eine kooperative Beziehung der Eltern miteinander, die auf das Kind und dessen emotionale Sicherheit gerichtet ist.
Tipps von Kindertherapeutin Nicole Ulrich
  • Auch wenn eine Trennung viel Schmerz mit sich bringt: Ein wertschätzender Umgang ist für beide Seiten wichtig
  • Kinder lieben Ihre Eltern, egal, was auf der Paar-Ebene geschieht. Versuchen Sie dies zu trennen
  • Nehmen Sie Hilfsangebote an
  • Ein großes Risiko für Kinder ist, je jünger sie bei der Trennung sind, desto geringer ist der Kontakt zum Vater
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Trennungskinder

Der Psychologe Claus Koch schreibt in der «Zeit», dass die Tatsache, dass so viele Ehen irgendwann geschieden werden, für diese Kinder paradoxerweise auch eine positive Nachricht ist. Die Trennung der Eltern begründet heute keinen gesellschaftlichen Makel mehr, Trennungskinder werden anders als noch vor wenigen Jahrzehnten nicht mehr stigmatisiert.

Für viele Kinder – und durchaus nicht nur Betroffene – ist die Tatsache getrennter Eltern inzwischen ein möglicher «Normallfall». Die Kehrseite der Medaille besteht darin, dass Kinder heute deutlich mehr als früher fürchten müssen, dass sich ihre Eltern irgendwann trennen werden. Offen äußern werden sie diese Angst nur selten, vielen Kindern ist sie – gerade bei familiären Streitigkeiten – nur allzu gut vertraut.

Verhaltensregeln für Eltern helfen Kindern, die Trennung zu verkraften

Wenn der Ernstfall eintritt, bricht für Kinder eine Welt zusammen. Sie erleben sich und ihre Eltern als eine Einheit. Dass Mama und Papa irgendwann einmal nicht zusammen waren, an verschiedenen Orten lebten und früher vielleicht andere Partner hatten, ist für sie unvorstellbar.

Die Trennung der Eltern erleben sie als eine Tragödie, deren Gründe sie oft noch nicht verstehen können. Claus Koch schreibt aber auch, dass dies nicht bedeuten muss, dass diese traumatische Erfahrung ihr Leben auf Dauer prägen wird.

Zwei große US-amerikanische Studien zur Entwicklung von Kindern geschiedener Eltern zeigen, dass sie Kindern aus «intakten Familien» weder in Bezug auf ihre persönlichen Erfolge in Schule und Beruf noch in ihrer Bindungs- und Beziehungsfähigkeit unterlegen sind.

Ein höheres Risiko für soziale und/oder seelische Probleme tragen sie vor allem dann, wenn sie sich im Prozess der Trennung und danach verlassen oder sogar schuldig fühlen. Wenn sich Mutter und Vater an bestimmte Verhaltensregeln halten, haben ihre Kinder dagegen sehr gute Chancen, die Trennung der Eltern unbeschadet zu überstehen.

Ein sehr wichtiger Punkt dabei ist, dass sich viele Kinder die Schuld daran geben, dass ihre Eltern nicht mehr zusammenleben wollen. Bei jüngeren Kindern können sehr simplen Fragen aus dem Alltag kommen: Hätte ich mein Zimmer besser aufgeräumt, hätten meine Eltern vielleicht nicht ständig streiten müssen.

Weil ich schlecht in der Schule war, trennen sich meine Eltern jetzt … Viele Kinder werden durch die Trennung der Eltern in große Unsicherheit gestürzt und fürchten, dass auch der Elternteil, bei dem sie leben, sie irgendwann verlassen könnte.

Psychologen wissen, dass für die Kinder vor allem die ersten beiden Jahre nach einer Trennung sehr sensibel sind und sie die Unterstützung beider Eltern brauchen. Schon die Art und Weise, wie diese es ihren Kindern sagen, kann für lange Zeit die Weichen stellen.

Das Gespräch darüber – altersgerecht, mit beiden Eltern, ohne Vorwürfe und Streit

Gut ist, wenn die Entscheidung, sich zu trennen, das Kind nicht völlig unvorbereitet trifft. Das Leben spielt leider in vielen Fällen anders – oft wird auch ein Elternteil vom Entschluss des Partners völlig überrascht. Wenn es irgendwie möglich ist, sollten Eltern, die sich trennen, im Vorfeld trotzdem darüber abstimmen, wie sie es ihren Kindern sagen – und zwar nur dann, wenn sie sich völlig sicher sind, dass sie diesen Weg auch wirklich gehen wollen.

Ebenso sollten sie das Gespräch mit dem Kind/den Kindern in Ruhe vorbereiten. Kinder sind sensibel und bekommen mehr mit, als Sie glauben.

Das Gespräch selbst sollten beide Eltern auf jeden Fall gemeinsam führen – mit Ruhe und Zeit sowie einem offenen Ohr für die Ängste und Nöte ihres Kindes. Besser ist, wenn die Eltern von sich aus nicht zu viel erklären, sondern warten, welche Fragen Sohn oder Tochter tatsächlich haben. Negative Gefühle der Eltern – beispielsweise in Form der Feststellung «dein Papa/deine Mama hat uns nicht mehr lieb» – haben dabei nichts zu suchen.

Gegenseitige Vorwürfe, Schuldzuweisungen und Streit sind absolut tabu. Das Kind hat ein Recht auf eine neutrale Position und auch darauf, beide Eltern weiterhin zu lieben.

Kinder brauchen nach der Trennung der Eltern äußere und emotionale Kontinuität

Wenn die Entscheidung für eine Trennung feststeht, ist trotzdem wichtig, dass das Kind so bald wie möglich davon erfährt – Kinder nehmen atmosphärische Störungen in der Familie mit sehr feinen Antennen war und werden hierdurch ebenso sehr verunsichert wie durch die Trennung selbst.

Ganz kleine Kinder, die vielleicht noch gar nicht sprechen können, brauchen das Gefühl und die Erfahrung, dass beide Eltern es unabhängig von der Trennung trotzdem lieben. Größere Kinder haben vielleicht viele Fragen: Wo und bei wem wird es künftig wohnen?

Wird es Vater – oder Mutter – auch in Zukunft regelmäßig sehen. Gut ist, wenn mit der neuen Situation nicht sofort ein Umzug für das Kind verbunden ist, und auch sonst sind Kontinuität und Sicherheit jetzt besonders wichtig. Einen Wechsel in der Betreuung und den Verlust bisheriger Kontakte – beispielsweise zu Großeltern und anderen nahestehenden Verwandten – verkraften Kinder jetzt nur schwer.

Der Elternteil, der aus der gemeinsamen Wohnung auszieht, sollte trotzdem im Leben des Kindes weiterhin präsent sein – und zwar nicht aus der Entfernung, sondern regelmäßig. Vielleicht bringt der Vater sein Kind weiterhin morgens zum Kindergarten, vielleicht besucht er es an zwei Abenden in der Woche, bringt es ins Bett und liest ihm seine Gute-Nacht-Geschichte vor.

Wenn die Eltern es schaffen, möglichst viele der gewohnten Alltagsrituale zu erhalten, vermitteln sie als ganz praktische und auch emotionale Erfahrung, dass beide auch nach der Trennung weiter gemeinsam für ihr Kind/ihre Kinder da sind. Als sensibel kann sich in der Praxis das Umgangsrecht erweisen – Sie sollten dabei so weit wie möglich den Wünschen Ihres Kindes folgen und bei der Realisierung der Treffen und Besuche absolut verlässlich sein.

Falls das Verhältnis zwischen den Elternteilen sehr schlecht ist, sollten «Zwischenpersonen», wie z.B. die Großeltern, eingeschaltet werden. Dort kann das Kind auch mal übernachten oder sie können es vom Kindergarten abholen. Der Alltag sollte für das Kind möglichst reibungslos weitergehen.

Und: Jedes Kind reagiert anders auf die Trennung seiner Eltern. Manche Kinder ziehen sich von einem Elternteil zeitweise auch vollständig zurück und brauchen Zeit, bis sie sich wieder öffnen können. Andere brauchen ein intensives Gespräch und liebevolle Zuwendung von beiden Eltern. Bedenken Sie: Kinder sind loyal und können sich meist nur schwer für ein Elternteil entscheiden. Unterstützen Sie Ihr Kind, wenn es gerne bei dem anderen Elternteil sein will.

Wichtige Schutzfaktoren nach der Trennung

Die beiden eingangs erwähnten US-amerikanischen Scheidungsstudien, haben für Kinder, welche die Trennung der Eltern positiv verarbeiten konnten, einige wichtige Schutzfaktoren herausgefunden. Claus Koch fasst sie so zusammen:

  • Eltern müssen für ihre Kinder auch nach der Trennung absolut verlässlich sein, was von ihnen Selbstdisziplin, Anpassungsfähigkeit und Planungsfähigkeit erfordert.
  • Eltern, die durch die Trennung selbst seelisch angegriffen sind, sollten sich soziale Unterstützung und gegebenenfalls auch professionelle/therapeutische Hilfe holen.
  • Sehr wichtig ist, möglichst bald wieder verlässliche Alltagsstrukturen aufzubauen, in denen sich das Kind sicher und geborgen fühlen kann.
  • Übertriebene Harmonie zwischen den Eltern würde das Kind eher irritieren und in seinen Augen die Trennung selbst in Frage stellen. Wichtig ist jedoch ein sachlicher Umgang miteinander ohne Streit, Anfeindungen und Beschimpfungen in seiner Gegenwart.
  • Der Blick der Eltern sollte auf die Zukunft gerichtet sein – sowohl im Hinblick auf ihre eigene Beziehungsfähigkeit als auch die spätere Beziehungsfähigkeit der Kinder.
  • Nach einer Trennung sollten Eltern ihre Kinder weder aus eigenen Schuldgefühlen heraus zu sehr verwöhnen noch sie als «Partnerersatz» betrachten. Kinder haben auch in dieser Situation den Anspruch auf eine verantwortliche und vor allem kindgerechte Erziehung.
  • Der wichtigste Schutzfaktor für das Kind ist vermutlich eine kooperative Beziehung der Eltern miteinander, die auf das Kind und dessen emotionale Sicherheit gerichtet ist.
Tipps von Kindertherapeutin Nicole Ulrich
  • Auch wenn eine Trennung viel Schmerz mit sich bringt: Ein wertschätzender Umgang ist für beide Seiten wichtig
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  • Ein großes Risiko für Kinder ist, je jünger sie bei der Trennung sind, desto geringer ist der Kontakt zum Vater
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