Backen, Bolzen und jede Menge Spaß – Unbestritten sehen Väter die Welt oft ein wenig anders als Mütter, haben andere Interessen, bieten Schutz und Sicherheit. Die verschiedenen Denkweisen können das gesamte Familienleben außerordentlich bereichern. Wenn die Mutter bereit ist, sich von Zeit zu Zeit zurückzunehmen, kann sie sich vom täglichen Stress erholen, während der Papa die Kleinen «übernimmt«. Kinder besonders engagierter Väter profitieren gleich doppelt: Sie gelten als selbstbewusster und einfühlsamer als Kinder von weniger präsenten Vätern.
Väter sind anders
Die gemeinsame Elternschaft muss lange nicht heißen, dass beide Elternteile immer alles gemeinsam machen. Wer meint, Mutter und Vater müssten in jeder Situation austauschbar sein, irrt. Naturgegeben steht die Mutter eher für Harmonie, Ruhe, Gefühl und soziale Themen, während Väter wilde Spiele und körperorientierte Aktivitäten bevorzugen.
Männer trauen ihren Kindern eher Unabhängigkeit und risikoreichere Beschäftigungen zu, während Frauen dazu neigen, vollständig die Verantwortung für das Tun ihrer Sprösslinge zu übernehmen. Beide Seiten sind demnach für verschiedene kindliche Verhaltenssysteme verantwortlich. Dabei ist wissenschaftlich bewiesen, dass die unterschiedlichen Sichtweisen von Mutter und Vater für die Entwicklung des Kindes gleichermaßen wichtig sind.
Gemeinsame Aktivitäten helfen beim Aufbau einer starken Vater-Kind-Bindung
Während sich die Mutter-Kind-Bindung während der ersten Lebensmonate durch eine enge Stillbeziehung ganz von allein ergibt, benötigt die frühkindliche Vater-Kind-Beziehung ganz besondere Pflege. Entgegen der oft noch anzutreffenden Meinung sind Väter von Babys und Kleinkindern jedoch keineswegs zur Untätigkeit verurteilt. Hier einige Beispiele für Vater-Baby-Aktivitäten:
- Wickeln und Baden: Wenn Papa das Baby badet, verbindet sich das Angenehme mit dem Nützlichen. Während die Wickel-Gymnastik oder das Planschen für Beide zum Erlebnis wird, ist die Mama entlastet.
- Einkaufen oder Spazieren gehen: Im Tragesitz, dicht am Papa die Welt zu erkunden macht jedem Kind Spass.
- Balgen und Turnen: Sobald die Kleinen etwas robuster sind, etwa ab dem vierten Lebensmonat, lassen sie sich gern von Papa umherrollen, in die Luft heben, werfen und wieder auffangen. Derartige Balgereien schaffen Vertrauen und trainieren die Motorik des Kindes.
- Vorlesen: Jedes Kind freut sich auf eine Gute-Nacht-Geschichte. Gleichzeitig fördert diese vergleichsweise ruhige Aktivität die Konzentration und die Sprachentwicklung.
Später helfen typische Vater-Kind-Aktivitäten die Bindung zu stärken
Sport oder Gesellschaftsspiele mit der ganzen Familie sind toll. Für Kinder ist es jedoch etwas ganz Besonderes, ihren Papa einmal «für sich allein» zu haben und mit ihm etwas zu unternehmen. Das gilt vor allem dann, wenn die Kids unter der Woche ausschließlich von der Mutter umsorgt werden. Hier einige Anregungen:
- Ausflug am Wochenende: Wandern, Picknick, eventuell sogar Schlafen im Zelt. Mit wenig Vorbereitungsaufwand, dafür mit umso mehr Begeisterungsfähigkeit für alle Beteiligten ein tolles Erlebnis.
- Kochen oder Backen mit Papa: Egal ob die Kreationen hinterher zu zweit oder mit der ganzen Familie verspeist werden: Kochen und Backen macht Kindern großen Spaß. Sie lernen jede Menge dazu und sind anschließend mit recht stolz auf das «Junior-Papa-Gemeinschaftswerk».
- Spieleklassiker im Freien: Ob Fußball, Tischtennis, Inlineskaten, Skilaufen oder Schwimmen: Besonders toll ist es, wenn sich aus diesen Vater-Kind-Sportaktivitäten regelmäßige Trainingseinheiten ergeben. Wer kennt nicht den stolz geäußerten Satz: «Das Schwimmen hat mir mein Papa beigebracht!»
Papa Kind Aktivität: Vogelhaus bauen
Fast alle Kinder basteln und handwerken gern. Wenn der Vater mit viel Geduld, gemeinsam mit seinem Junior ein Vogelhäuschen baut und beide beobachten im Winter die Vögel, ist das ein Erlebnis, welches ein Kind niemals vergisst. Auch «große Projekte», wie etwa das gemeinsame Malern des Kinderzimmers machen unheimlich stolz und schweißen Vater und Kind noch enger zusammen.
Übrigens: Das Elterngeld gibt Vätern die Möglichkeit, bereits während der ersten Lebensjahre viel Zeit mit Sohn oder Tochter zu verbringen. Die gesetzlich geregelte Elternzeit dürfen Mutter und Vater frei unter sich aufteilen.