Nein, das ist im Normalfall nicht nötig. Und dieser Normalfall liegt fast immer vor. Es ist so, dass schon in der Schwangerschaft Vormilch (Kolostrum) in der Brust produziert wird. Nicht jede Frau sieht sie, nicht bei jeder sprudelt die Milch schon in der Schwangerschaft und manche sehen nicht einmal einen Tropfen davon vor der Geburt. Trotzdem ist sie da.
Nach der Geburt ist es wunderbar, wenn Sie Ihr Kind möglichst lange bei sich nackt auf der Brust liegen haben (Bonding). Lässt man das Baby, robb irgendwann allein zur Brust und saugt. Klar, Sie können ihm aber auch helfen!
In den folgenden Minuten/Stunden/Tagen nach der Geburt bekommt Mamas Brust vom Gehirn die Information „Du, das Baby ist geboren, es saugt auch schon, sieh‘ zu, dass du jetzt mehr Milch produzierst.“
Die Voraussetzung dafür ist, dass Ihr Baby immer wieder angelegt wird und diese Information so immer wieder bekräftigt. „Hallo, das Gehirn hat Recht, ich hätte gern viel Milch.“ Das bedeutet: Stillen, stillen, stillen und nochmals stillen. So wird die Milchproduktion innerhalb von 2-3 Tagen immens hochgefahren, bis der sogenannte Milcheinschuss da ist.
Bis dahin brauchen Sie aber keine Angst zu haben, Ihr Baby bekomme nicht genug Milch. Die schon erwähnte Vormilch – und auch wenn Sie sie noch nie sahen – ist sehr kalorienreich, dass Ihr Baby schon nach wenigen Tropfen pappsatt ist. Und bitte machen Sie sich bewusst, dass der Magen Ihres Babys nach der Geburt so groß ist, wie eine Murmel. Es passen etwa 3-5 ml (!!) rein.
Zusammenfassend: Lassen Sie sich nicht beirren, stillen Sie, was das Zeug hält, wenn Sie es möchten. Dann ist kein Zufüttern nötig.
Eure Hebamme Christina
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