Obstruktive Bronchitis » Diagnose & Behandlung

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Dr. Anne Hilgendorff

Anne Hilgendorff ist Kinderärztin und Neonatologin, die ihre Arbeit mit Kindern von der Geburt an schätzt. Sie engagiert sich in der Klinik, Nachsorge und Forschung, um neue Wege für Kinder mit besonderen Bedürfnissen zu finden.

Alle Beiträge des Experten

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Geht eine akute Bronchitis mit einer Verengung der Atemwege einher, nennt man sie eine obstruktive (verengende) oder spastische Bronchitis.


Spastische Bronchitis – was ist das?

Die Bronchien leiten die Luft aus der Luftröhre bis in die Lungenbläschen, man nennt sie auch die Atemwege. Eine Infektion dieser Atemwege geht häufig mit ihrer Verengung und mit vermehrter Schleimbildung einher.

Die Infektion der Atemwege kann durch Viren oder Bakterien, seltener durch Pilze verursacht werden. Zu den Viren, die am häufigsten Ursache einer Bronchitis sind, zählen unter anderem Adeno-, Coxsackie-, Respiratory-Sinzytial-, Parainfluenza- und Influenzaviren.

Bei den Bakterien spielen Pneumo- und Streptokokken eine wichtige Rolle. Die Art der Viren und Bakterien, die häufig bei Bronchitis als Verursacher gefunden werden, kann sich bei Kindern von Erwachsenen unterscheiden.

Bei einem unkomplizierten Verlauf klingt eine akute Bronchitis nach etwa zwei Wochen wieder ab. Bei einer spastischen Bronchitis fällt dem Kind aufgrund der angeschwollenen Schleimhäute das Atmen schwer.

Insbesondere die Ausatmung durch die verengten Bronchien ist behindert, was sich durch ein charakteristisches Atemgeräusch bemerkbar macht: das sogenannte Giemen – ein pfeifendes, gelegentlich von einem Brummen begleitetes Atemgeräusch. Der Husten klingt bellend und heiser. Im Gegensatz zu Entzündungen der Luftröhre oder des Kehlkopfes findet die Bronchitis aber in den Atemwegen statt, die der Luftröhre nachfolgen.

Weitere Formen der Bronchitis

Neben der akuten und spastischen Bronchitis kennt man bei Kindern die Bronchiolitis (hier sind vor allen Dingen die kleineren Bronchien betroffen). Auch bei der Bronchiolitis, die häufig durch das RS-Virus ausgelöst wird, treten Atembeschwerden auf.

Das Ausatmen klingt bei dieser Form der Infektion häufig eher rasselnd. Oft tritt die Bronchiolitis zusammen mit Fieber und Schnupfen auf. Stellt sich ein Sauerstoffmangel ein, kann die Bronchiolitis lebensbedrohlich werden.

Kehren die Bronchitiden häufig wieder oder klingen die Infektionen gar nicht vollständig ab, spricht man von einer chronischen Bronchitis. Da Kinder unterschiedlich häufig von einer Bronchitis betroffen sind, kann die Abgrenzung von der chronischen Form erschwert sein.

Diagnose

Durch Abhören kann der Arzt die Art der Atemgeräusche feststellen beziehungsweise unterscheiden und damit die Form der Bronchitis besser beurteilen. Bestehen nach der körperlichen Untersuchung noch Zweifel, hilft gegebenenfalls eine Blutabnahme oder auch ein Röntgenbild weiter.

Im Blut wird die Art und Anzahl der Entzündungszellen ermittelt, was hilft, Art und Schweregrad der Erkrankung zu beurteilen. Im Röntgenbild zeigt sich, ob die Bronchien besonders verdickt (man sagt „betont“) sind und ob sich durch die erschwerte Ausatmung viel Luft in der Lunge angesammelt hat (eine sogenannte Überblähung). Besteht der Verdacht auf eine chronische Bronchitis, muss die Behandlung verändertund an verschiedene Ursachen gedacht werden, wie zum Beispiel eine zugrundeliegende Atemwegserkrankung oder ein allergischer Auslöser.

Behandlung

In der Regel werden zur Behandlung der Bronchitis vor allem Medikamente eingesetzt, die die Symptome der Atemwegsverengung lindern sollen. Dabei handelt es sich um Mittel zum Inhalieren, die über eine Feuchtinhalation oder eine Trockeninhalation gegeben werden können. Hier weiß der Kinderarzt welches Medikament und welche Verabreichung die beste ist.

Auch das Lösen des Schleims, vor allem durch ausreichendes Trinkeng, gegebenenfalls auch unterstützt durch sogenannte Schleimlöser, kann den Verlauf erleichtern, Abschwellende Mittel für die Nasenschleimhäute können sinnvoll sein. Um den Schleim zu lösen, hilft auch das Inhalieren, z.B. mit einer Kochsalzlösung. Haben Sie kein Inhalationsgerät im Haus, können Sie dies in der Apotheke ausleihen.

Wurde die Bronchitis durch Bakterien ausgelöst oder haben Bakterien nach einer Virusinfektion der Atemwege den Verlauf kompliziert, können Antibiotika verschrieben werden. Bei Bedarf werden fiebersenkende Mittel eingesetzt.

Neben den ärztlicherseits verordneten Mitteln können Sie Ihrem Kind aber auch selbst helfen, die Krankheit zu überwinden. Bei Fieber helfen Wadenwickel. Fällt das Abhusten schwer, so ist das Atmen in der aufrechten Position häufig leichter und leichtes Klopfen auf den Rücken kann helfen. Ansonsten benötigt Ihr Kind vor allem Ruhe.

Keinesfalls sollten Sie Ihrem Kind ohne Abstimmung mit dem Kinderarzt Medikamente geben, die den Hustenreiz hemmen: Das Sekret in den Atemwegen wird durch das Husten abtransportiert. Geschieht das nicht, kann es zu einem Sekretstau kommen.

Stellen Sie Atemnot fest, sollten Sie umgehend einen Arzt konsultieren. Sie macht sich bemerkbar, wenn Ihr Kind beim Atmen große Mühe hat und sich erschöpftDie Hautfarbe ist dann häufig eher blass, gelegentlich färben sich die Lippen bläulich.

Mögliche Komplikationen und Folgeerkrankungen

Bei der spastischen Bronchitis entsteht aufgrund der Verengung der Atemwege eine Veränderung des Luftstromes. Je nach Häufigkeit und Schweregrad der Erkrankung kann

die Bronchialschleimhaut geschädigt werden. Auch können die Bronchien soweit verengt sein oder „zusammenfallen“, dass es zu einem Verschluss des Bronchus kommt , so dass in den dahinterliegenden Lungenbläschen kein Gasaustausch mehr stattfindet.

Da sich beim Husten auch die Bauchmuskulatur anstrengt und „verkrampfen“ kann, ist es möglich, dass Ihr Kind erbricht. Oft kommt es darüber hinaus dazu, dass die Kinder zu wenig trinken.

Bei einer unbehandelten oder nicht ausgeheilten spastischen Bronchitis kann es zusätzlich zu einer Lungenentzündung (Pneumonie) kommen

Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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Geht eine akute Bronchitis mit einer Verengung der Atemwege einher, nennt man sie eine obstruktive (verengende) oder spastische Bronchitis.


Spastische Bronchitis – was ist das?

Die Bronchien leiten die Luft aus der Luftröhre bis in die Lungenbläschen, man nennt sie auch die Atemwege. Eine Infektion dieser Atemwege geht häufig mit ihrer Verengung und mit vermehrter Schleimbildung einher.

Die Infektion der Atemwege kann durch Viren oder Bakterien, seltener durch Pilze verursacht werden. Zu den Viren, die am häufigsten Ursache einer Bronchitis sind, zählen unter anderem Adeno-, Coxsackie-, Respiratory-Sinzytial-, Parainfluenza- und Influenzaviren.

Bei den Bakterien spielen Pneumo- und Streptokokken eine wichtige Rolle. Die Art der Viren und Bakterien, die häufig bei Bronchitis als Verursacher gefunden werden, kann sich bei Kindern von Erwachsenen unterscheiden.

Bei einem unkomplizierten Verlauf klingt eine akute Bronchitis nach etwa zwei Wochen wieder ab. Bei einer spastischen Bronchitis fällt dem Kind aufgrund der angeschwollenen Schleimhäute das Atmen schwer.

Insbesondere die Ausatmung durch die verengten Bronchien ist behindert, was sich durch ein charakteristisches Atemgeräusch bemerkbar macht: das sogenannte Giemen – ein pfeifendes, gelegentlich von einem Brummen begleitetes Atemgeräusch. Der Husten klingt bellend und heiser. Im Gegensatz zu Entzündungen der Luftröhre oder des Kehlkopfes findet die Bronchitis aber in den Atemwegen statt, die der Luftröhre nachfolgen.

Weitere Formen der Bronchitis

Neben der akuten und spastischen Bronchitis kennt man bei Kindern die Bronchiolitis (hier sind vor allen Dingen die kleineren Bronchien betroffen). Auch bei der Bronchiolitis, die häufig durch das RS-Virus ausgelöst wird, treten Atembeschwerden auf.

Das Ausatmen klingt bei dieser Form der Infektion häufig eher rasselnd. Oft tritt die Bronchiolitis zusammen mit Fieber und Schnupfen auf. Stellt sich ein Sauerstoffmangel ein, kann die Bronchiolitis lebensbedrohlich werden.

Kehren die Bronchitiden häufig wieder oder klingen die Infektionen gar nicht vollständig ab, spricht man von einer chronischen Bronchitis. Da Kinder unterschiedlich häufig von einer Bronchitis betroffen sind, kann die Abgrenzung von der chronischen Form erschwert sein.

Diagnose

Durch Abhören kann der Arzt die Art der Atemgeräusche feststellen beziehungsweise unterscheiden und damit die Form der Bronchitis besser beurteilen. Bestehen nach der körperlichen Untersuchung noch Zweifel, hilft gegebenenfalls eine Blutabnahme oder auch ein Röntgenbild weiter.

Im Blut wird die Art und Anzahl der Entzündungszellen ermittelt, was hilft, Art und Schweregrad der Erkrankung zu beurteilen. Im Röntgenbild zeigt sich, ob die Bronchien besonders verdickt (man sagt „betont“) sind und ob sich durch die erschwerte Ausatmung viel Luft in der Lunge angesammelt hat (eine sogenannte Überblähung). Besteht der Verdacht auf eine chronische Bronchitis, muss die Behandlung verändertund an verschiedene Ursachen gedacht werden, wie zum Beispiel eine zugrundeliegende Atemwegserkrankung oder ein allergischer Auslöser.

Behandlung

In der Regel werden zur Behandlung der Bronchitis vor allem Medikamente eingesetzt, die die Symptome der Atemwegsverengung lindern sollen. Dabei handelt es sich um Mittel zum Inhalieren, die über eine Feuchtinhalation oder eine Trockeninhalation gegeben werden können. Hier weiß der Kinderarzt welches Medikament und welche Verabreichung die beste ist.

Auch das Lösen des Schleims, vor allem durch ausreichendes Trinkeng, gegebenenfalls auch unterstützt durch sogenannte Schleimlöser, kann den Verlauf erleichtern, Abschwellende Mittel für die Nasenschleimhäute können sinnvoll sein. Um den Schleim zu lösen, hilft auch das Inhalieren, z.B. mit einer Kochsalzlösung. Haben Sie kein Inhalationsgerät im Haus, können Sie dies in der Apotheke ausleihen.

Wurde die Bronchitis durch Bakterien ausgelöst oder haben Bakterien nach einer Virusinfektion der Atemwege den Verlauf kompliziert, können Antibiotika verschrieben werden. Bei Bedarf werden fiebersenkende Mittel eingesetzt.

Neben den ärztlicherseits verordneten Mitteln können Sie Ihrem Kind aber auch selbst helfen, die Krankheit zu überwinden. Bei Fieber helfen Wadenwickel. Fällt das Abhusten schwer, so ist das Atmen in der aufrechten Position häufig leichter und leichtes Klopfen auf den Rücken kann helfen. Ansonsten benötigt Ihr Kind vor allem Ruhe.

Keinesfalls sollten Sie Ihrem Kind ohne Abstimmung mit dem Kinderarzt Medikamente geben, die den Hustenreiz hemmen: Das Sekret in den Atemwegen wird durch das Husten abtransportiert. Geschieht das nicht, kann es zu einem Sekretstau kommen.

Stellen Sie Atemnot fest, sollten Sie umgehend einen Arzt konsultieren. Sie macht sich bemerkbar, wenn Ihr Kind beim Atmen große Mühe hat und sich erschöpftDie Hautfarbe ist dann häufig eher blass, gelegentlich färben sich die Lippen bläulich.

Mögliche Komplikationen und Folgeerkrankungen

Bei der spastischen Bronchitis entsteht aufgrund der Verengung der Atemwege eine Veränderung des Luftstromes. Je nach Häufigkeit und Schweregrad der Erkrankung kann

die Bronchialschleimhaut geschädigt werden. Auch können die Bronchien soweit verengt sein oder „zusammenfallen“, dass es zu einem Verschluss des Bronchus kommt , so dass in den dahinterliegenden Lungenbläschen kein Gasaustausch mehr stattfindet.

Da sich beim Husten auch die Bauchmuskulatur anstrengt und „verkrampfen“ kann, ist es möglich, dass Ihr Kind erbricht. Oft kommt es darüber hinaus dazu, dass die Kinder zu wenig trinken.

Bei einer unbehandelten oder nicht ausgeheilten spastischen Bronchitis kann es zusätzlich zu einer Lungenentzündung (Pneumonie) kommen

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