Die Welt mit allen Sinnen entdecken

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Dr. Anne Rother

Kinderärztin Anne Katrin Rothe ist Kinder- und Jugendärztin, die ihren Kindheitstraum verwirklicht hat. Ihr medizinischer Werdegang führte sie von Bonn und London über die Schweiz und die USA nach München.…

Alle Beiträge des Experten

Die Welt mit allen Sinnen entdecken

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Um die Welt mit allen Sinnen wahrnehmen, entdecken und verstehen zu können, müssen Babys und Kleinkinder lernen, ihre Sinne sicher einzusetzen. Ist die Sinneswahrnehmung von Kindern beeinträchtigt, wirkt sich das negativ auf deren Entwicklung aus.

So lernen Kleinkinder, die nicht gut hören, oft schlechter oder später Sprechen als andere.

Auch die Entwicklung der Grob- und Feinmotorik steht nach entwicklungswissenschaftlichen Erkenntnissen in engem Zusammenhang mit der späteren Sprachentwicklung.


So unterstützen Sie die Entwicklung der Sinne Ihres Kindes

Sie können Ihr Kind bei der Entwicklung seiner Sinne unterstützen. An dieser Stelle finden Sie unkomplizierte Übungen und Spiele, die die Sinne Ihres Kindes anregen und vielleicht sogar Ihre eigenen Sinneswahrnehmungen trainieren.

Zur Wahrnehmung seiner Umwelt verfügt der Mensch über fünf Hauptsinne:

  • den Sehsinn
  • den Hörsinn
  • den Geruchssinn
  • den Geschmackssinn
  • den Tastsinn

Alle Sinne sind bei Geburt schon vorhanden und werden in der Interaktion mit der Umwelt nach und nach immer besser entwickelt. Für die Körper- und Eigenwahrnehmung kommen noch folgende zwei Sinne dazu:

  • der Gleichgewichtssinn (vestibuläre Wahrnehmung) und
  • der Muskelsinn sowie die Tiefensensibilität (propriozeptive Wahrnehmung)

Die sieben Sinne dienen zur Wahrnehmung und Verarbeitung von äußeren Reizen. Sie leiten die aufgenommenen Informationen an das Gehirn weiter, welches dann eine entsprechende Reaktion veranlasst. Die Sinne sind somit unmittelbar mit der Frage verbunden, wie ein Mensch sich fühlt, was er sagt und wie er handelt.

Sind die Sinne nur unzureichend ausgeprägt, können wichtige Signale, Reize und Informationen nicht wahrgenommen werden und die Verhaltensweisen stimmen deshalb häufig nicht mit den Erwartungen des Umfelds überein.

Hat ein Kleinkind beispielsweise Schwierigkeiten, Temperaturen für sich passend einzuschätzen, so wird es ihm schwerfallen zu entscheiden, ob ihm draußen zu warm oder zu kalt ist oder ob ihm die Temperatur des Badewassers angenehm ist. Wahrnehmungsübungen zum Empfinden von «Warm» und «Kalt» können kleinen Weltentdeckern dabei helfen, die Temperaturen achtsamer wahrzunehmen.

Die Wahrnehmung von Babys und Kleinkindern fördern: spielerische Übungen

Für Lernerfolge in allen Lebensbereichen sind Sinneswahrnehmungen die wichtigsten Voraussetzungen. Sind sie nur unzureichend ausgeprägt, besteht das Risiko, bestimmte Reize und Informationen nicht ausreichend aufnehmen zu können. In bestimmten Situationen, wie im Straßenverkehr, können unzureichend ausgebildete Sinne sogar sehr gefährlich sein. Aus diesem Grund ist eine frühe Förderung der Entwicklung der Sinne laut Kinderärzten und Therapeuten sehr zu empfehlen.

Nachfolgend finden Sie eine Übersicht kleiner Wahrnehmungsübungen, die sich als überaus alltagstauglich erwiesen haben und sich somit problemlos in den allgemeinen Tagesablauf von Babys und Kleinkinder integrieren lassen.

Der Sehsinn

Visuelle Reize werden nicht von Geburt an im selben Maße wahrgenommen, wie bei Erwachsenen. Erst im Kindergartenalter ist die individuelle Sehfähigkeit voll entwickelt. Um spielerisch das Sehen zu üben, können Sie bei größeren Kleinkindern immer wieder zu einer Runde «Ich sehe etwas, was Du nicht siehst.» einladen. Das übt die Augen, vertreibt die Langeweile und schärft die Wahrnehmung des eigenen Umfeldes.

Im Auto zum Kindergarten oder in Wartesituationen bietet sich das Spiel besonders gut an. Das Gestalten gemeinsamer Fotoalben sowie eine «Schatzsuche» auf Spaziergängen schulen zusätzlich den Sehsinn. Bei der Schatzsuche dürfen Kinder einfach bemerkenswerte Dinge am Wegesrand aufspüren und teilweise auch mit nach Hause nehmen. Auch Zeichenstunden sowie die Beobachtung kleiner Insekten mit der Lupe fördern das Sehen.

Puzzles, Formensortierer, Fädelspiele, Memory und Konstruktionsspiele (Lego, Duplo, Bauklötze) fördern die visuelle Wahrnehmung ebenso wie Basteln, Malen und das Ausschneiden mit kindersicheren Scheren.

Der Hörsinn

Das Hören gehört zu einem der wenigen Sinne, die schon vor der Geburt sehr gut entwickelt sind. Nichtsdestotrotz muss auch der Hörsinn verschiedenste Erfahrungen sammeln, um sich weiterzuentwickeln. Das räumliche Hören bildet sich beispielsweise erst nach entsprechenden Hörerfahrungen aus. Diese können Sie spielerisch in den Alltag Ihres Kindes integrieren, wenn Sie Ihrem Kind den Aufenthalt in der Stille ermöglichen.

Gemeinsames Spielen in einem Raum ohne Radio- und Fernsehgeräusche im Hintergrund reichen dafür oft schon aus. Nachtwanderungen ab dem fünften Lebensjahr schulen darüber hinaus größere Kinder, ihren Hörsinn intensiver zu beanspruchen. Auch ein gemeinsames Hörspielprojekt übt das Hören. Eine gezielte, aktiv mit dem Kind vorgenommene Musikauswahl trainiert ebenfalls das Hören.

Gemeinsames Musizieren und Singen sowie rhythmische Klatschspiele machen Spaß und regen den Hörsinn an. Mit geschlossenen Augen Haushaltsgegenstände am Geräusch erkennen, eine tickende/klingelnde Eieruhr verstecken und finden, sowie Geräusche aus verschiedenen Richtungen machen und das Kind die Geräuschquelle finden lassen, sind alles geeignete Maßnahmen zur Förderung der auditiven Wahrnehmung.

Der Geruchssinn

Ob es wirklich gut oder eher schlecht riecht, fällt vielen Menschen erst dann auf, wenn der Geruch als besonders positiv oder negativ wahrgenommen wird. Das Riechen steht in unmittelbaren Zusammenhang mit dem Schmecken. Sind Sie schon einmal mit Ihrem Kind auf Entdeckungstour im Garten gegangen?

Das Zerreiben von Blättern und das Riechen an Blüten bringen häufig bemerkenswerte Erkenntnisse zu Tage. Auch ein Schaumbad mit einem besonderen Duftstoff oder eine Duftlampe mit natürlichen und ätherischen Ölen, fördert nicht nur den Geruchssinn, sondern kann sich auch beruhigend oder belebend auf ein Kind auswirken.

Auch gemeinsam etwas Leckeres kochen und dabei an den Zutaten und Gewürzen riechen, unterstützt diese Entwicklung. Generell ist das Riechen von Dingen mit verschlossenen Augen eine sehr gute Idee, um den Geruchssinn zu schulen.

Der Geschmackssinn

Bewusstes Schmecken ist für viele Kinder keine Selbstverständlichkeit mehr. Angesichts zahlreicher Fertigprodukte, Süßspeisen und vorgewürzter Lebensmittel zeigt sich die Geschmackswahrnehmung bei vielen Erwachsenen und Kindern häufig nicht so sensibel wie sie sein sollte.

Das Raten von frischen Zutaten mit verbunden Augen lässt sich sehr einfach in den Alltag integrieren und sorgt für spaßige Ablenkung am langweiligen Esstisch. Auch der für größere Kinder geeignete «Wassertest», bei dem unterschiedliche Sorten von Mineralwasser-Marken getestet werden, schult den Geschmackssinn.

Die ganze Familie kann beispielsweise eine Runde „Geschmacksmemory“ spielen. Dabei werden, wie beim normalen Memory, Paare gesucht, die hierbei allerdings vom Geschmack her erkannt und zugeordnet werden müssen.

Der Tastsinn

Der Tastsinn entwickelt sich als erstes sensorisches System im Mutterleib und ist das umfassendste Sinnesorgan unseres Körpers. Obwohl der Begriff des Tastsinns häufig nur mit dem Gefühl in den Händen verbunden ist, gehören alle Berührungen der Haut dazu. Das Empfinden und die Differenzierung von Temperatur, Druck, Berührung und Schmerz sind die Hauptaufgaben der taktilen Wahrnehmung. Als unser größtes Sinnesorgan, lässt die Haut spannende Spiel- und Lernerfahrungen zu. Ein Barfußpfad aus unterschiedlichen natürlichen Materialien, wie Rindenmulch, Steinen und Sand, ist beispielsweise ideal dafür geeignet, die Wahrnehmung durch die Füße zu trainieren.

«Schreibmaschine-Schreiben» oder Malen mit den Fingern auf dem Rücken ist ebenfalls eine leicht umsetzbare Fördermaßnahme.

Das Basteln eigener Fühlbücher für die Kleinsten nimmt zwar etwas Zeit in Anspruch, ist jedoch ein tolles Mittel. Auch geeignet für Babys und Kleinkinder: Lassen Sie die Hand der Kleinen über verschiedene Materialien in der Wohnung gleiten und erklären Sie, was es ist: Holz, Glas usw.

Gemeinsames Kochen und Backen fördert nicht nur, wie oben erwähnt, den Geruchs- und den Geschmacksinn, sondern ist auch für den Tastsinn ein wichtiges und kreatives Fördermittel, aber nur, wenn man dabei vor allem die Hände/Finger benutzt, statt anderer Kochutensilien. Jegliches Spielen mit Wasser, Sand, Fingerfarben und Knete schult den Tastsinn.

Zur Abwechslung kann man zum Beispiel auch verschiedene Behälter mit trockenem Reis, Pasta, Bohnen und Linsen füllen und kleinere Spielsachen oder „Überraschungen“ darin verstecken, die das Kind suchen kann.

Auch für den Tastsinn gibt es eine Memory – Variante: Hierfür versteckt man paarweise Gegenstände (zum Beispiel Schlüssel, Löffel, Radiergummi etc.) in einem Sack und lässt das Kind mit geschlossenen Augen die zueinander passenden Gegenstände finden.

Viele Kinder lieben es auch, wenn man auf einem Tablett Rasierschaum oder geschlagene Sahne verteilt und darin mit den Fingern/Händen gemeinsam „matscht“ oder etwas malt. Fügt man dem noch Lebensmittelfarbe hinzu, macht es noch mehr Spaß und regt zusätzlich die visuelle Wahrnehmung (Sehsinn) an.

Am wichtigsten für die Entwicklung des Tastsinns bei kleinen Kindern ist jedoch der liebevolle Körperkontakt mit den Eltern. Demnach ist viel Kuscheln und Schmusen, feste und leichte Umarmungen, das Krabbeln oder angenehmes Kitzeln immer zu empfehlen.

Der Gleichgewichtssinn (Vestibuläre Wahrnehmung)

Das Gleichgewicht des Körpers trägt bei Groß und Klein dazu bei, Bewegungen zu koordinieren und ein gesundes Körpergefühl zu entwickeln. Das Hüpfen und Stehen auf einem Bein ist eine Möglichkeit, das Gleichgewicht zu trainieren. Balancieren macht Kindern immer Spaß und kann auch schon mit den Kleinsten geübt werden, indem eine Schnur auf den Boden gelegt oder ein breites Klebeband auf den Boden geklebt wird.

Größere Kinder nehmen lieber wagemutig die nächste Mauer in Angriff und haben Spaß an diversen Hüpfspielen, wie zum Beispiel „Himmel und Hölle “ oder die „Hüpfschnecke“.

Der Spielplatz ist perfekt geeignet, um den Gleichgewichtssinn zu schulen, denn da wird geschaukelt, gerutscht, gewippt und balanciert.

Man kann auch einfach einen Bewegungsparcours im Haus oder Garten errichten, wo das Kind über verschiedene Materialen (Gras / Sand / weiche Matte / Holz / Bohnensack etc.) gehen kann, sowie über diverse Gegenstände klettert und auf unterschiedlich breiten / schmalen / wippenden / schaukelnden Objekten balancieren darf. Dies regt außer dem Gleichgewichtssinn auch den Tast-, Seh- und Muskelsinn an.

Der Muskelsinn und Tiefensensibilität (Propriozeptive Wahrnehmung)

Hierbei handelt es sich um die Fähigkeit, innere Körpervorgänge, wie das Anspannen der Muskeln und andere innere Körperreize, wahrzunehmen. Der propriozeptive Sinn wirkt wie eine „Innere Landkarte“ und ist ausschlaggebend für eine gute Körperwahrnehmung, die wiederum für die motorische Entwicklung von größter Bedeutung ist.

Der Muskelsinn gibt uns Auskunft darüber, wo sich unsere einzelnen Körperteile im Verhältnis zueinander und im gesamten räumlichen Verhältnis befinden und lässt uns wissen, wie viel Muskelkraft wir für eine bestimme Tätigkeit einsetzen müssen. So „fühlen“ wir zum Beispiel, wie fest wir einen Bleistift halten und drücken müssen, um zu schreiben. Bekommen wir unzureichende Rückmeldung, kann es sein, dass wir zu viel Druck ausüben und somit die Bleistiftspitze immer wieder brechen.

Dieser Sinn lässt sich am besten durch Bewegung gegen Widerstand fördern. Klettern, Trampolinspringen, Schwimmen, Toben (zum Beispiel „Spaßwrestling“) sind geeignete Maßnahmen zur Förderung der Propriozeption. Auch kann man das Kind zum Beispiel mit Decken und schweren Kissen Höhlen bauen lassen, es Kisten und andere schwerere Gegenstände schieben oder ziehen lassen. Spiele wie Sackhüpfen, Schubkarrenlaufen und unterschiedlich schwere Sandsäckchen transportieren (zum Beispiel auf dem Rücken auf allen Vieren) sind auch gut geeignet.

Kleinere Kinder können einen gefüllten Puppenwagen oder Spieleinkaufswagen schieben oder ziehen.

Außerdem ist es sinnvoll, diesen Sinn durch geeigneten Druck auf den Körper selbst zu fördern. Dies kann man tun, indem man das Kind regelmäßig massiert, es nach dem Baden fest in ein Handtuch einrollt, einen Physio- oder Pezziball mit leichtem Druck über den Rücken des Kindes rollt oder es durch Einrollen in ein Laken oder eine Decke in einen „Hotdog“ verwandelt.

Kinder mögen auch das „Pizzaspiel“ sehr gerne. Hierbei liegt das Kind (als Pizza) auf dem Rücken auf einer Matte. Als erstes wird der „Teig“ ausgerollt, indem das Kind massiert wird oder ein Ball / Nudelholz über seinen Körper gerollt wird. Die Eltern fragen das Kind daraufhin, welchen „Belag“ die Pizza heute gerne hätte.

Für jede Zutat, die das Kind nennt (Käse, Tomatensauce, Salami…), wird ihm zum Beispiel ein Sandsäckchen oder Kissen aufgelegt. Am Ende kommt die Pizza in den Ofen. Dazu kann eine schwere Decke oder eine Matte über das Kind gelegt werden (Kopf dabei freilassen).

Beenden kann man das Ganze mit einer Eieruhr, die nach einer Minute klingelt, oder mit einem Countdown.

Sinnesförderung an warmen Sommertagen

Angewandt auf den Alltag lassen sich viele Übungen erstaunlich schnell und problemlos durchführen. So sieht beispielsweise ein Sommertag hinsichtlich der Förderung der Sinne Ihres Babys oder Kleinkindes wie folgt aus:

  • bei einem Spaziergang an der frischen Luft, erfährt das Kind, wie sich Wind und Wärme auf der Haut anfühlen, beim Planschen im Bach fühlt es das kalte Wasser auf seiner Haut
  • dem Zwitschern der Vögel zu lauschen, fördert den Hörsinn
  • das Riechen an Blumen unterstützt die Entwicklung des Geruchssinns
  • das Schmecken von frisch gepflücktem Obst ist eine Möglichkeit, den Geschmackssinn zu schärfen
  • das Balancieren auf einem Baumstamm fördert den Gleichgewichtssinn
  • das Klettern auf einen Baum oder einen kleinen Hügel regt den Muskelsinn an.

Jedes Kind (wie auch jeder Erwachsene) empfindet und verarbeitet Sinneseindrücke auf eine sehr individuelle Weise. Das kann bedeuten, dass manche Menschen (groß und klein) mehr oder weniger sensibel als andere auf diese Informationen reagieren.

Bei der gezielten Förderung der Sinne ist es daher von großer Bedeutung, immer darauf zu achten, dass das Kind mit Spaß an der Sache teilnimmt und die Sinneseindrücke im eigenen Tempo verarbeiten kann. Reagiert ein Kind mit Unwillen oder Abwehr auf eine bestimmte Übung, die zur Sinnesförderung dienen soll, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass es zu viele Eindrücke erhält und überfordert damit ist.

Ist dies der Fall, sollte man am besten das Tempo drosseln und auf sanfte und einfühlsame Art auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen. Stellen Sie fest, dass Ihr Kind wiederholt eine starke Über- oder Unterreaktion auf bestimmte Sinneseindrücke zeigt, ist dies zwar nicht gleich ein Grund zur Sorge, dennoch ist es empfehlenswert, dies bei Gelegenheit mit dem Kinderarzt zu besprechen.

© Köpenicker – Fotolia.com

Fazit

  • Mit unseren sieben Sinnen nehmen wir unsere Umwelt wahr. Die Verarbeitung der Informationen, die uns diese Sinne liefern, geschieht im Gehirn
  • Um die Wahrnehmung über die verschiedenen Sinne zu verbessern, gibt es zahlreiche alltagstaugliche „Übungen“
  • Kinder müssen allerdings auch lernen, die vielen Informationen zu filtern und ggf. deren Wahrnehmung zu „unterdrücken“, wenn sie für die aktuelle Situation nicht relevant sind
Tipps von Kinderärztin Frau Dr. Rothe
  • Versuchen Sie schon ab den ersten Lebenswochen, Ihrem Baby immer wieder neue Sinneserfahrungen zu ermöglichen. Neben viel Körperkontakt und Ansprache können dies Lieder, Mobiles, Spielzeuge mit verschiedenen Oberflächen und vieles mehr sein.
  • Achten Sie allerdings darauf, dass es durch zu viele Sinneseindrücke nicht zur Reizüberflutung kommt und Ihr Kind überfordert wird.
  • Auf Phasen mit vielen neuen Sinneserfahrungen sollten immer Ruhepausen folgen, damit Ihr Kind die Möglichkeit hat, diese auch zu verarbeiten.
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Unsere Ratgeber:

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Um die Welt mit allen Sinnen wahrnehmen, entdecken und verstehen zu können, müssen Babys und Kleinkinder lernen, ihre Sinne sicher einzusetzen. Ist die Sinneswahrnehmung von Kindern beeinträchtigt, wirkt sich das negativ auf deren Entwicklung aus.

So lernen Kleinkinder, die nicht gut hören, oft schlechter oder später Sprechen als andere.

Auch die Entwicklung der Grob- und Feinmotorik steht nach entwicklungswissenschaftlichen Erkenntnissen in engem Zusammenhang mit der späteren Sprachentwicklung.


So unterstützen Sie die Entwicklung der Sinne Ihres Kindes

Sie können Ihr Kind bei der Entwicklung seiner Sinne unterstützen. An dieser Stelle finden Sie unkomplizierte Übungen und Spiele, die die Sinne Ihres Kindes anregen und vielleicht sogar Ihre eigenen Sinneswahrnehmungen trainieren.

Zur Wahrnehmung seiner Umwelt verfügt der Mensch über fünf Hauptsinne:

  • den Sehsinn
  • den Hörsinn
  • den Geruchssinn
  • den Geschmackssinn
  • den Tastsinn

Alle Sinne sind bei Geburt schon vorhanden und werden in der Interaktion mit der Umwelt nach und nach immer besser entwickelt. Für die Körper- und Eigenwahrnehmung kommen noch folgende zwei Sinne dazu:

  • der Gleichgewichtssinn (vestibuläre Wahrnehmung) und
  • der Muskelsinn sowie die Tiefensensibilität (propriozeptive Wahrnehmung)

Die sieben Sinne dienen zur Wahrnehmung und Verarbeitung von äußeren Reizen. Sie leiten die aufgenommenen Informationen an das Gehirn weiter, welches dann eine entsprechende Reaktion veranlasst. Die Sinne sind somit unmittelbar mit der Frage verbunden, wie ein Mensch sich fühlt, was er sagt und wie er handelt.

Sind die Sinne nur unzureichend ausgeprägt, können wichtige Signale, Reize und Informationen nicht wahrgenommen werden und die Verhaltensweisen stimmen deshalb häufig nicht mit den Erwartungen des Umfelds überein.

Hat ein Kleinkind beispielsweise Schwierigkeiten, Temperaturen für sich passend einzuschätzen, so wird es ihm schwerfallen zu entscheiden, ob ihm draußen zu warm oder zu kalt ist oder ob ihm die Temperatur des Badewassers angenehm ist. Wahrnehmungsübungen zum Empfinden von «Warm» und «Kalt» können kleinen Weltentdeckern dabei helfen, die Temperaturen achtsamer wahrzunehmen.

Die Wahrnehmung von Babys und Kleinkindern fördern: spielerische Übungen

Für Lernerfolge in allen Lebensbereichen sind Sinneswahrnehmungen die wichtigsten Voraussetzungen. Sind sie nur unzureichend ausgeprägt, besteht das Risiko, bestimmte Reize und Informationen nicht ausreichend aufnehmen zu können. In bestimmten Situationen, wie im Straßenverkehr, können unzureichend ausgebildete Sinne sogar sehr gefährlich sein. Aus diesem Grund ist eine frühe Förderung der Entwicklung der Sinne laut Kinderärzten und Therapeuten sehr zu empfehlen.

Nachfolgend finden Sie eine Übersicht kleiner Wahrnehmungsübungen, die sich als überaus alltagstauglich erwiesen haben und sich somit problemlos in den allgemeinen Tagesablauf von Babys und Kleinkinder integrieren lassen.

Der Sehsinn

Visuelle Reize werden nicht von Geburt an im selben Maße wahrgenommen, wie bei Erwachsenen. Erst im Kindergartenalter ist die individuelle Sehfähigkeit voll entwickelt. Um spielerisch das Sehen zu üben, können Sie bei größeren Kleinkindern immer wieder zu einer Runde «Ich sehe etwas, was Du nicht siehst.» einladen. Das übt die Augen, vertreibt die Langeweile und schärft die Wahrnehmung des eigenen Umfeldes.

Im Auto zum Kindergarten oder in Wartesituationen bietet sich das Spiel besonders gut an. Das Gestalten gemeinsamer Fotoalben sowie eine «Schatzsuche» auf Spaziergängen schulen zusätzlich den Sehsinn. Bei der Schatzsuche dürfen Kinder einfach bemerkenswerte Dinge am Wegesrand aufspüren und teilweise auch mit nach Hause nehmen. Auch Zeichenstunden sowie die Beobachtung kleiner Insekten mit der Lupe fördern das Sehen.

Puzzles, Formensortierer, Fädelspiele, Memory und Konstruktionsspiele (Lego, Duplo, Bauklötze) fördern die visuelle Wahrnehmung ebenso wie Basteln, Malen und das Ausschneiden mit kindersicheren Scheren.

Der Hörsinn

Das Hören gehört zu einem der wenigen Sinne, die schon vor der Geburt sehr gut entwickelt sind. Nichtsdestotrotz muss auch der Hörsinn verschiedenste Erfahrungen sammeln, um sich weiterzuentwickeln. Das räumliche Hören bildet sich beispielsweise erst nach entsprechenden Hörerfahrungen aus. Diese können Sie spielerisch in den Alltag Ihres Kindes integrieren, wenn Sie Ihrem Kind den Aufenthalt in der Stille ermöglichen.

Gemeinsames Spielen in einem Raum ohne Radio- und Fernsehgeräusche im Hintergrund reichen dafür oft schon aus. Nachtwanderungen ab dem fünften Lebensjahr schulen darüber hinaus größere Kinder, ihren Hörsinn intensiver zu beanspruchen. Auch ein gemeinsames Hörspielprojekt übt das Hören. Eine gezielte, aktiv mit dem Kind vorgenommene Musikauswahl trainiert ebenfalls das Hören.

Gemeinsames Musizieren und Singen sowie rhythmische Klatschspiele machen Spaß und regen den Hörsinn an. Mit geschlossenen Augen Haushaltsgegenstände am Geräusch erkennen, eine tickende/klingelnde Eieruhr verstecken und finden, sowie Geräusche aus verschiedenen Richtungen machen und das Kind die Geräuschquelle finden lassen, sind alles geeignete Maßnahmen zur Förderung der auditiven Wahrnehmung.

Der Geruchssinn

Ob es wirklich gut oder eher schlecht riecht, fällt vielen Menschen erst dann auf, wenn der Geruch als besonders positiv oder negativ wahrgenommen wird. Das Riechen steht in unmittelbaren Zusammenhang mit dem Schmecken. Sind Sie schon einmal mit Ihrem Kind auf Entdeckungstour im Garten gegangen?

Das Zerreiben von Blättern und das Riechen an Blüten bringen häufig bemerkenswerte Erkenntnisse zu Tage. Auch ein Schaumbad mit einem besonderen Duftstoff oder eine Duftlampe mit natürlichen und ätherischen Ölen, fördert nicht nur den Geruchssinn, sondern kann sich auch beruhigend oder belebend auf ein Kind auswirken.

Auch gemeinsam etwas Leckeres kochen und dabei an den Zutaten und Gewürzen riechen, unterstützt diese Entwicklung. Generell ist das Riechen von Dingen mit verschlossenen Augen eine sehr gute Idee, um den Geruchssinn zu schulen.

Der Geschmackssinn

Bewusstes Schmecken ist für viele Kinder keine Selbstverständlichkeit mehr. Angesichts zahlreicher Fertigprodukte, Süßspeisen und vorgewürzter Lebensmittel zeigt sich die Geschmackswahrnehmung bei vielen Erwachsenen und Kindern häufig nicht so sensibel wie sie sein sollte.

Das Raten von frischen Zutaten mit verbunden Augen lässt sich sehr einfach in den Alltag integrieren und sorgt für spaßige Ablenkung am langweiligen Esstisch. Auch der für größere Kinder geeignete «Wassertest», bei dem unterschiedliche Sorten von Mineralwasser-Marken getestet werden, schult den Geschmackssinn.

Die ganze Familie kann beispielsweise eine Runde „Geschmacksmemory“ spielen. Dabei werden, wie beim normalen Memory, Paare gesucht, die hierbei allerdings vom Geschmack her erkannt und zugeordnet werden müssen.

Der Tastsinn

Der Tastsinn entwickelt sich als erstes sensorisches System im Mutterleib und ist das umfassendste Sinnesorgan unseres Körpers. Obwohl der Begriff des Tastsinns häufig nur mit dem Gefühl in den Händen verbunden ist, gehören alle Berührungen der Haut dazu. Das Empfinden und die Differenzierung von Temperatur, Druck, Berührung und Schmerz sind die Hauptaufgaben der taktilen Wahrnehmung. Als unser größtes Sinnesorgan, lässt die Haut spannende Spiel- und Lernerfahrungen zu. Ein Barfußpfad aus unterschiedlichen natürlichen Materialien, wie Rindenmulch, Steinen und Sand, ist beispielsweise ideal dafür geeignet, die Wahrnehmung durch die Füße zu trainieren.

«Schreibmaschine-Schreiben» oder Malen mit den Fingern auf dem Rücken ist ebenfalls eine leicht umsetzbare Fördermaßnahme.

Das Basteln eigener Fühlbücher für die Kleinsten nimmt zwar etwas Zeit in Anspruch, ist jedoch ein tolles Mittel. Auch geeignet für Babys und Kleinkinder: Lassen Sie die Hand der Kleinen über verschiedene Materialien in der Wohnung gleiten und erklären Sie, was es ist: Holz, Glas usw.

Gemeinsames Kochen und Backen fördert nicht nur, wie oben erwähnt, den Geruchs- und den Geschmacksinn, sondern ist auch für den Tastsinn ein wichtiges und kreatives Fördermittel, aber nur, wenn man dabei vor allem die Hände/Finger benutzt, statt anderer Kochutensilien. Jegliches Spielen mit Wasser, Sand, Fingerfarben und Knete schult den Tastsinn.

Zur Abwechslung kann man zum Beispiel auch verschiedene Behälter mit trockenem Reis, Pasta, Bohnen und Linsen füllen und kleinere Spielsachen oder „Überraschungen“ darin verstecken, die das Kind suchen kann.

Auch für den Tastsinn gibt es eine Memory – Variante: Hierfür versteckt man paarweise Gegenstände (zum Beispiel Schlüssel, Löffel, Radiergummi etc.) in einem Sack und lässt das Kind mit geschlossenen Augen die zueinander passenden Gegenstände finden.

Viele Kinder lieben es auch, wenn man auf einem Tablett Rasierschaum oder geschlagene Sahne verteilt und darin mit den Fingern/Händen gemeinsam „matscht“ oder etwas malt. Fügt man dem noch Lebensmittelfarbe hinzu, macht es noch mehr Spaß und regt zusätzlich die visuelle Wahrnehmung (Sehsinn) an.

Am wichtigsten für die Entwicklung des Tastsinns bei kleinen Kindern ist jedoch der liebevolle Körperkontakt mit den Eltern. Demnach ist viel Kuscheln und Schmusen, feste und leichte Umarmungen, das Krabbeln oder angenehmes Kitzeln immer zu empfehlen.

Der Gleichgewichtssinn (Vestibuläre Wahrnehmung)

Das Gleichgewicht des Körpers trägt bei Groß und Klein dazu bei, Bewegungen zu koordinieren und ein gesundes Körpergefühl zu entwickeln. Das Hüpfen und Stehen auf einem Bein ist eine Möglichkeit, das Gleichgewicht zu trainieren. Balancieren macht Kindern immer Spaß und kann auch schon mit den Kleinsten geübt werden, indem eine Schnur auf den Boden gelegt oder ein breites Klebeband auf den Boden geklebt wird.

Größere Kinder nehmen lieber wagemutig die nächste Mauer in Angriff und haben Spaß an diversen Hüpfspielen, wie zum Beispiel „Himmel und Hölle “ oder die „Hüpfschnecke“.

Der Spielplatz ist perfekt geeignet, um den Gleichgewichtssinn zu schulen, denn da wird geschaukelt, gerutscht, gewippt und balanciert.

Man kann auch einfach einen Bewegungsparcours im Haus oder Garten errichten, wo das Kind über verschiedene Materialen (Gras / Sand / weiche Matte / Holz / Bohnensack etc.) gehen kann, sowie über diverse Gegenstände klettert und auf unterschiedlich breiten / schmalen / wippenden / schaukelnden Objekten balancieren darf. Dies regt außer dem Gleichgewichtssinn auch den Tast-, Seh- und Muskelsinn an.

Der Muskelsinn und Tiefensensibilität (Propriozeptive Wahrnehmung)

Hierbei handelt es sich um die Fähigkeit, innere Körpervorgänge, wie das Anspannen der Muskeln und andere innere Körperreize, wahrzunehmen. Der propriozeptive Sinn wirkt wie eine „Innere Landkarte“ und ist ausschlaggebend für eine gute Körperwahrnehmung, die wiederum für die motorische Entwicklung von größter Bedeutung ist.

Der Muskelsinn gibt uns Auskunft darüber, wo sich unsere einzelnen Körperteile im Verhältnis zueinander und im gesamten räumlichen Verhältnis befinden und lässt uns wissen, wie viel Muskelkraft wir für eine bestimme Tätigkeit einsetzen müssen. So „fühlen“ wir zum Beispiel, wie fest wir einen Bleistift halten und drücken müssen, um zu schreiben. Bekommen wir unzureichende Rückmeldung, kann es sein, dass wir zu viel Druck ausüben und somit die Bleistiftspitze immer wieder brechen.

Dieser Sinn lässt sich am besten durch Bewegung gegen Widerstand fördern. Klettern, Trampolinspringen, Schwimmen, Toben (zum Beispiel „Spaßwrestling“) sind geeignete Maßnahmen zur Förderung der Propriozeption. Auch kann man das Kind zum Beispiel mit Decken und schweren Kissen Höhlen bauen lassen, es Kisten und andere schwerere Gegenstände schieben oder ziehen lassen. Spiele wie Sackhüpfen, Schubkarrenlaufen und unterschiedlich schwere Sandsäckchen transportieren (zum Beispiel auf dem Rücken auf allen Vieren) sind auch gut geeignet.

Kleinere Kinder können einen gefüllten Puppenwagen oder Spieleinkaufswagen schieben oder ziehen.

Außerdem ist es sinnvoll, diesen Sinn durch geeigneten Druck auf den Körper selbst zu fördern. Dies kann man tun, indem man das Kind regelmäßig massiert, es nach dem Baden fest in ein Handtuch einrollt, einen Physio- oder Pezziball mit leichtem Druck über den Rücken des Kindes rollt oder es durch Einrollen in ein Laken oder eine Decke in einen „Hotdog“ verwandelt.

Kinder mögen auch das „Pizzaspiel“ sehr gerne. Hierbei liegt das Kind (als Pizza) auf dem Rücken auf einer Matte. Als erstes wird der „Teig“ ausgerollt, indem das Kind massiert wird oder ein Ball / Nudelholz über seinen Körper gerollt wird. Die Eltern fragen das Kind daraufhin, welchen „Belag“ die Pizza heute gerne hätte.

Für jede Zutat, die das Kind nennt (Käse, Tomatensauce, Salami…), wird ihm zum Beispiel ein Sandsäckchen oder Kissen aufgelegt. Am Ende kommt die Pizza in den Ofen. Dazu kann eine schwere Decke oder eine Matte über das Kind gelegt werden (Kopf dabei freilassen).

Beenden kann man das Ganze mit einer Eieruhr, die nach einer Minute klingelt, oder mit einem Countdown.

Sinnesförderung an warmen Sommertagen

Angewandt auf den Alltag lassen sich viele Übungen erstaunlich schnell und problemlos durchführen. So sieht beispielsweise ein Sommertag hinsichtlich der Förderung der Sinne Ihres Babys oder Kleinkindes wie folgt aus:

  • bei einem Spaziergang an der frischen Luft, erfährt das Kind, wie sich Wind und Wärme auf der Haut anfühlen, beim Planschen im Bach fühlt es das kalte Wasser auf seiner Haut
  • dem Zwitschern der Vögel zu lauschen, fördert den Hörsinn
  • das Riechen an Blumen unterstützt die Entwicklung des Geruchssinns
  • das Schmecken von frisch gepflücktem Obst ist eine Möglichkeit, den Geschmackssinn zu schärfen
  • das Balancieren auf einem Baumstamm fördert den Gleichgewichtssinn
  • das Klettern auf einen Baum oder einen kleinen Hügel regt den Muskelsinn an.

Jedes Kind (wie auch jeder Erwachsene) empfindet und verarbeitet Sinneseindrücke auf eine sehr individuelle Weise. Das kann bedeuten, dass manche Menschen (groß und klein) mehr oder weniger sensibel als andere auf diese Informationen reagieren.

Bei der gezielten Förderung der Sinne ist es daher von großer Bedeutung, immer darauf zu achten, dass das Kind mit Spaß an der Sache teilnimmt und die Sinneseindrücke im eigenen Tempo verarbeiten kann. Reagiert ein Kind mit Unwillen oder Abwehr auf eine bestimmte Übung, die zur Sinnesförderung dienen soll, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass es zu viele Eindrücke erhält und überfordert damit ist.

Ist dies der Fall, sollte man am besten das Tempo drosseln und auf sanfte und einfühlsame Art auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen. Stellen Sie fest, dass Ihr Kind wiederholt eine starke Über- oder Unterreaktion auf bestimmte Sinneseindrücke zeigt, ist dies zwar nicht gleich ein Grund zur Sorge, dennoch ist es empfehlenswert, dies bei Gelegenheit mit dem Kinderarzt zu besprechen.

© Köpenicker – Fotolia.com

Fazit

  • Mit unseren sieben Sinnen nehmen wir unsere Umwelt wahr. Die Verarbeitung der Informationen, die uns diese Sinne liefern, geschieht im Gehirn
  • Um die Wahrnehmung über die verschiedenen Sinne zu verbessern, gibt es zahlreiche alltagstaugliche „Übungen“
  • Kinder müssen allerdings auch lernen, die vielen Informationen zu filtern und ggf. deren Wahrnehmung zu „unterdrücken“, wenn sie für die aktuelle Situation nicht relevant sind
Tipps von Kinderärztin Frau Dr. Rothe
  • Versuchen Sie schon ab den ersten Lebenswochen, Ihrem Baby immer wieder neue Sinneserfahrungen zu ermöglichen. Neben viel Körperkontakt und Ansprache können dies Lieder, Mobiles, Spielzeuge mit verschiedenen Oberflächen und vieles mehr sein.
  • Achten Sie allerdings darauf, dass es durch zu viele Sinneseindrücke nicht zur Reizüberflutung kommt und Ihr Kind überfordert wird.
  • Auf Phasen mit vielen neuen Sinneserfahrungen sollten immer Ruhepausen folgen, damit Ihr Kind die Möglichkeit hat, diese auch zu verarbeiten.
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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