Totgeburt: Wenn ein Kind zu früh stirbt » Wie damit umgehen? | windeln.ch

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Dr. Verena Breitenbach

Die Autorin, Dr. Verena Breitenbach, ist eine ganzheitliche Frauenärztin mit internationalem Studium und breiter Ausbildung in Naturheilkunde, Psychosomatik, Onkologie und mehr…

Alle Beiträge des Experten

Totgeburt: Wenn ein Kind zu früh stirbt » Wie damit umgehen? | windeln.ch

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Mediziner sprechen von einer Totgeburt, wenn das Baby im Mutterleib oder unter der Geburt stirbt und mindestens 500 g wiegt. Hinzu kommt, dass das Kind keine Lebenszeichen wie Herzschlag, Atmung oder pulsierende Nabelschnur aufweist.


Hilfestellung für betroffene Eltern

Unterschieden wird dabei zu einer Fehlgeburt, wenn das Baby zwischen der 12. und 25. Schwangerschaftswoche stirbt und weniger als 500 g wiegt. Laut Statistik werden in Deutschland bei 1.000 Geburten 2,4 Kinder tot geboren. Eine Totgeburt wird auch als stille Geburt bezeichnet.

Die Ursache für eine Totgeburt liegt bei über 30 Prozent der Fälle im Dunkeln. Allerdings können Wachstumsstörungen des Fötus, genetische Defekte oder eine vorzeitige Plazentaablösung Gründe für eine Totgeburt sein. Aber auch Fälle von Rhesusunverträglichkeit, Präeklampsie, chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Infektionen wie Toxoplasmose gehören zu den bekannten Ursachen.

Es kann aber auch zu einer Totgeburt kommen, wenn Frühchen zu klein sind, um zu überleben oder wenn im Mutterleib eine Mangelversorgung aufgetreten ist. Weitere Gründe sind zum Beispiel schwere Infektionen oder eine Hirnblutung.

Aber wie kündigt sich eine mögliche Totgeburt an? Erste Anzeichen, dass mit dem Baby etwas nicht stimmen könnte, sind nur wenige oder fehlende Kindsbewegungen im Bauch sowie vaginale Blutungen. In diesem Fall sollten Schwangere sofort ihren behandelnden Arzt oder ihre Hebamme benachrichtigen, die den Zustand des Kindes untersuchen.

Warnsignale können aber auch Frühwehen sein, die sich durch heftige Unterleibskrämpfe ankündigen.

Totgeburt: Wie verläuft die Entbindung?

Wenn vom Arzt eine Totgeburt im Mutterleib festgestellt wurde, gibt es für Frauen zwei Möglichkeiten: In den meisten Fällen wird die Geburt künstlich eingeleitet, um das verstorbene Baby auf die Welt zu bringen. Für viele Frauen ist der Gedanke unerträglich, ein totes Baby in ihrem Bauch zu tragen.

Es ist aber auch möglich, dass Frauen warten, bis die Wehen von alleine einsetzen. Das geschieht nach dem Tod des Ungeborenen im Mutterleib innerhalb weniger Tage. Auf einen Kaiserschnitt wird bei einer Totgeburt verzichtet, da der Geburtsvorgang für die Frau wichtig ist, um von ihrem Kind Abschied nehmen zu können. Außerdem stellt ein Kaiserschnitt auch immer ein erhöhtes Risiko für die Frau dar.

Können Schwangere einer Totgeburt vorbeugen?

Frauen, die bereits den schmerzlichen Verlust eines totgeborenen Kindes ertragen mussten, haben verständlicherweise Angst, erneut schwanger zu werden. Grundsätzlich kann das Risiko von Totgeburten reduziert werden, wenn sich Frauen in der Schwangerschaft gesund ernähren und regelmäßig im Rahmen der Vorsorge untersuchen lassen.

Außerdem sollten Schwangere regelmäßig auf die Kindsbewegungen in ihrem Bauch achten und bei vaginalen Blutungen sofort einen Arzt aufsuchen. Wie alle anderen Schwangeren auch, sollten sie darauf achten, kein rohes Fleisch, rohen Fisch oder ungewaschenes Gemüse zu essen, um Infektionen wie Toxoplasmose zu verhindern. Alkohol, Medikamente und Drogen sollten in der Schwangerschaft ohnehin tabu sein.

Liegt die Ursache für die Totgeburt des Kindes jedoch zum Beispiel in einem Gendefekt, wird Eltern empfohlen einen Facharzt hinzuziehen, um sich ausführlich beraten zu lassen.

Rechte und Pflichten der Eltern

Eine Totgeburt muss von den Eltern bis zum dritten Tag nach dem Tod ihres Kindes dem Standesamt gemeldet werden. Dieses stellt dann eine Geburtsurkunde aus und trägt den Vor- und Nachnamen des Kindes ein.

Seit dem Jahr 2013 ist es außerdem möglich, Fehlgeburten mit einem Geburtsgewicht unter 500 g beim Standesamt eintragen zu lassen. Das war vorher nicht möglich. Außerdem besteht in Deutschland für Totgeburten gegenüber Fehlgeburten eine sogenannte Bestattungspflicht.

Um den Tod besser verarbeiten zu können, ist es möglich, sein verstorbenes Kind segnen zu lassen oder einen Gedenkgottesdienst abzuhalten. Eine Taufe ist allerdings nur lebend geborenen Kindern vorbehalten. Auch wenn ein Kind tot zur Welt gekommen ist, hat die Mutter Anspruch auf bis zu 18 Wochen Mutterschutz sowie Mutterschaftsgeld und Kindergeld.

Hilfe für betroffene Eltern

Jeder Betroffene geht mit dem Verlust des eigenen Kindes anders um: Während manche Eltern lieber im Stillen trauern und sich zurückziehen, suchen andere gezielt den Kontakt zu Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Mittlerweile gibt es viele Beratungsstellen sowie Selbsthilfegruppen, die betroffenen Eltern und Geschwistern durch diese schwere Zeit helfen.

Auch wenn es oft schwerfällt, sollten Eltern sich nicht davor scheuen, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, wie zum Beispiel durch einen Therapeuten.

Informationen und Anlaufstellen finden betroffene Eltern unter diesen Links:

  • www.veid.de: Der Bundesverband Verwaister Eltern und trauernder Geschwister in Deutschland e.V. bietet zum Beispiel Ansprechpartner von Regionalverbänden sortiert nach Bundesländern.
  • www.initiative-regenbogen.de: Diese Elterninitative bietet viele Informationen für verwaiste Eltern.
  • www.schmetterlingskinder.de: Eine betroffene Mutter bietet Eltern ein Forum zum Austausch und Informationen zum frühen Tod eines Kindes.
  • www.profamilia.de: Ansprechpartner zum Thema Totgeburt finden Eltern zum Beispiel bei dem überregionalen Verband pro familia, der in vielen Städten vertreten ist.

© stefan höfer – Fotolia.com

Fazit

  • Eine Totgeburt wird auch als stille Geburt bezeichnet
  • Über 30 Prozent der Ursachen bleiben unentdeckt
  • Mögliche Gründe: Gendefekt, Plazentaablösung, Infektionen oder chronische Krankheiten der Mutter
  • Für Totgeburten besteht eine Bestattungspflicht
  • Verbände, Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen können betroffenen Eltern in ihrer Trauer helfen
Tipps von Gynäkologin Dr. Verena Breitenbach
  • Es ist wichtig, das Baby anzuschauen, zu berühren, eventuell im Arm zu halten, um Abschied nehmen zu können.
  • Homöopathisch hilft Ignatia die Trauer besser bewältigen zu können.
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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Mediziner sprechen von einer Totgeburt, wenn das Baby im Mutterleib oder unter der Geburt stirbt und mindestens 500 g wiegt. Hinzu kommt, dass das Kind keine Lebenszeichen wie Herzschlag, Atmung oder pulsierende Nabelschnur aufweist.


Hilfestellung für betroffene Eltern

Unterschieden wird dabei zu einer Fehlgeburt, wenn das Baby zwischen der 12. und 25. Schwangerschaftswoche stirbt und weniger als 500 g wiegt. Laut Statistik werden in Deutschland bei 1.000 Geburten 2,4 Kinder tot geboren. Eine Totgeburt wird auch als stille Geburt bezeichnet.

Die Ursache für eine Totgeburt liegt bei über 30 Prozent der Fälle im Dunkeln. Allerdings können Wachstumsstörungen des Fötus, genetische Defekte oder eine vorzeitige Plazentaablösung Gründe für eine Totgeburt sein. Aber auch Fälle von Rhesusunverträglichkeit, Präeklampsie, chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Infektionen wie Toxoplasmose gehören zu den bekannten Ursachen.

Es kann aber auch zu einer Totgeburt kommen, wenn Frühchen zu klein sind, um zu überleben oder wenn im Mutterleib eine Mangelversorgung aufgetreten ist. Weitere Gründe sind zum Beispiel schwere Infektionen oder eine Hirnblutung.

Aber wie kündigt sich eine mögliche Totgeburt an? Erste Anzeichen, dass mit dem Baby etwas nicht stimmen könnte, sind nur wenige oder fehlende Kindsbewegungen im Bauch sowie vaginale Blutungen. In diesem Fall sollten Schwangere sofort ihren behandelnden Arzt oder ihre Hebamme benachrichtigen, die den Zustand des Kindes untersuchen.

Warnsignale können aber auch Frühwehen sein, die sich durch heftige Unterleibskrämpfe ankündigen.

Totgeburt: Wie verläuft die Entbindung?

Wenn vom Arzt eine Totgeburt im Mutterleib festgestellt wurde, gibt es für Frauen zwei Möglichkeiten: In den meisten Fällen wird die Geburt künstlich eingeleitet, um das verstorbene Baby auf die Welt zu bringen. Für viele Frauen ist der Gedanke unerträglich, ein totes Baby in ihrem Bauch zu tragen.

Es ist aber auch möglich, dass Frauen warten, bis die Wehen von alleine einsetzen. Das geschieht nach dem Tod des Ungeborenen im Mutterleib innerhalb weniger Tage. Auf einen Kaiserschnitt wird bei einer Totgeburt verzichtet, da der Geburtsvorgang für die Frau wichtig ist, um von ihrem Kind Abschied nehmen zu können. Außerdem stellt ein Kaiserschnitt auch immer ein erhöhtes Risiko für die Frau dar.

Können Schwangere einer Totgeburt vorbeugen?

Frauen, die bereits den schmerzlichen Verlust eines totgeborenen Kindes ertragen mussten, haben verständlicherweise Angst, erneut schwanger zu werden. Grundsätzlich kann das Risiko von Totgeburten reduziert werden, wenn sich Frauen in der Schwangerschaft gesund ernähren und regelmäßig im Rahmen der Vorsorge untersuchen lassen.

Außerdem sollten Schwangere regelmäßig auf die Kindsbewegungen in ihrem Bauch achten und bei vaginalen Blutungen sofort einen Arzt aufsuchen. Wie alle anderen Schwangeren auch, sollten sie darauf achten, kein rohes Fleisch, rohen Fisch oder ungewaschenes Gemüse zu essen, um Infektionen wie Toxoplasmose zu verhindern. Alkohol, Medikamente und Drogen sollten in der Schwangerschaft ohnehin tabu sein.

Liegt die Ursache für die Totgeburt des Kindes jedoch zum Beispiel in einem Gendefekt, wird Eltern empfohlen einen Facharzt hinzuziehen, um sich ausführlich beraten zu lassen.

Rechte und Pflichten der Eltern

Eine Totgeburt muss von den Eltern bis zum dritten Tag nach dem Tod ihres Kindes dem Standesamt gemeldet werden. Dieses stellt dann eine Geburtsurkunde aus und trägt den Vor- und Nachnamen des Kindes ein.

Seit dem Jahr 2013 ist es außerdem möglich, Fehlgeburten mit einem Geburtsgewicht unter 500 g beim Standesamt eintragen zu lassen. Das war vorher nicht möglich. Außerdem besteht in Deutschland für Totgeburten gegenüber Fehlgeburten eine sogenannte Bestattungspflicht.

Um den Tod besser verarbeiten zu können, ist es möglich, sein verstorbenes Kind segnen zu lassen oder einen Gedenkgottesdienst abzuhalten. Eine Taufe ist allerdings nur lebend geborenen Kindern vorbehalten. Auch wenn ein Kind tot zur Welt gekommen ist, hat die Mutter Anspruch auf bis zu 18 Wochen Mutterschutz sowie Mutterschaftsgeld und Kindergeld.

Hilfe für betroffene Eltern

Jeder Betroffene geht mit dem Verlust des eigenen Kindes anders um: Während manche Eltern lieber im Stillen trauern und sich zurückziehen, suchen andere gezielt den Kontakt zu Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Mittlerweile gibt es viele Beratungsstellen sowie Selbsthilfegruppen, die betroffenen Eltern und Geschwistern durch diese schwere Zeit helfen.

Auch wenn es oft schwerfällt, sollten Eltern sich nicht davor scheuen, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, wie zum Beispiel durch einen Therapeuten.

Informationen und Anlaufstellen finden betroffene Eltern unter diesen Links:

  • www.veid.de: Der Bundesverband Verwaister Eltern und trauernder Geschwister in Deutschland e.V. bietet zum Beispiel Ansprechpartner von Regionalverbänden sortiert nach Bundesländern.
  • www.initiative-regenbogen.de: Diese Elterninitative bietet viele Informationen für verwaiste Eltern.
  • www.schmetterlingskinder.de: Eine betroffene Mutter bietet Eltern ein Forum zum Austausch und Informationen zum frühen Tod eines Kindes.
  • www.profamilia.de: Ansprechpartner zum Thema Totgeburt finden Eltern zum Beispiel bei dem überregionalen Verband pro familia, der in vielen Städten vertreten ist.

© stefan höfer – Fotolia.com

Fazit

  • Eine Totgeburt wird auch als stille Geburt bezeichnet
  • Über 30 Prozent der Ursachen bleiben unentdeckt
  • Mögliche Gründe: Gendefekt, Plazentaablösung, Infektionen oder chronische Krankheiten der Mutter
  • Für Totgeburten besteht eine Bestattungspflicht
  • Verbände, Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen können betroffenen Eltern in ihrer Trauer helfen
Tipps von Gynäkologin Dr. Verena Breitenbach
  • Es ist wichtig, das Baby anzuschauen, zu berühren, eventuell im Arm zu halten, um Abschied nehmen zu können.
  • Homöopathisch hilft Ignatia die Trauer besser bewältigen zu können.
Arztgeprüft

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