Die Fruchtbarkeit nimmt mit dem Alter ab – Rund um das 30. Lebensjahr bringt eine Frau durchschnittlich ihr erstes Kind auf die Welt. Jede fünfte Frau zwischen 40 und 44 Jahren ist kinderlos. Viele von ihnen wünschen sich allerdings ein Baby und stehen oft vor der Frage, inwiefern das Alter die Fruchtbarkeit einer Frau beeinflusst.
Gründe für die späte Mutterschaft
Frauen sind in der heutigen Gesellschaft weit mehr als Mütter und Hausfrauen. Spätestens seit den 70er Jahren spielt auch der berufliche Werdegang der Frau eine wichtige Rolle.
Dies führt bei vielen Frauen dazu, dass sie sich erst mit 30 Jahren oder später für Kinder entscheiden.
Eine Entscheidung, die sich angesichts der wirkungsvollen Mittel zu Empfängnisverhütung leicht umsetzen, jedoch in manchen Fällen die beste Zeit, um schwanger zu werden aus dem Blick verlieren lässt.
Frauen sind statistisch gesehen zwischen dem 20 und 24 Lebensjahr am fruchtbarsten. Mit zunehmendem Alter sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft rapide ab.
Während Sie mit Anfang 20 noch bei über 80 Prozent liegt, erreicht sie rund um den 30 Geburtstag 60 Prozent, ab 40 Jahren etwa 30 Prozent und mit 45 Jahren nur noch 5 Prozent. Die Fruchtbarkeit von Männern nimmt zwar mit zunehmenden Alter auch ab.
Zu Wechseljahren und Unfruchtbarkeit kommt es allerdings im natürlichen, gesunden Lebensverlaufes eines Mannes nicht.
Dauer bis zu einer Schwangerschaft bei Frauen über 30
Frauen, die sich mit über 30 für ihr erstes Kind entscheiden, müssen laut Experten häufig länger auf den positiven Schwangerschaftstest warten. So ist zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit mit 40 schwanger zu werden nur halb so groß wie mit 35 Jahren.
Die durchschnittliche Dauer bis zu einer Schwangerschaft liegt bei Frauen über 35 Jahren bei zwei bis drei Jahren, wenn sie regelmäßig, ungeschützten Sex haben.
Die Gründe für die abnehmende Fruchtbarkeit mit zunehmendem Alter sind sehr vielfältig. Zum Einen wird der Vorrat an Eizellen in den Eierstöcken weniger. Zum Anderen schwankt der Menstruationszyklus häufig stark vor dem Eintritt der Wechseljahre.
Die Gebärmutter kann sich außerdem altersbedingt so stark verändern (zum Beispiel durch Myome), dass sich eine befruchtete Eizelle nur schwer oder gar nicht mehr einnisten und entwickeln kann.
Ein veränderter Ausfluss führt gegebenenfalls zur Abwehr von Spermien. Einige Krankheiten können sich zusätzlich auf die Fortpflanzungsorgane auswirken und diese schädigen. Die Folgewirkungen von Chlamydien und Zysten können das Eintreten einer Schwangerschaft stark erschweren.
Zudem reagiert der weibliche Körper sensibel und vermindert seine Fruchtbarkeit, wenn er unter chronischen Erkrankungen leidet.
Ebensfalls steigt das Risiko für die Entwicklung von Fehlbildungen und genetisch bedingten Erkrankungen im Mutterleib ab dem 35. Lebensjahr einer Frau stark an.
Im Gegenzug dazu zeigen Studien allerdings auch, dass sich ältere werdende Mütter oftmals gesünder ernähren als junge Mütter, was wiederum dem Risiko für Entwicklungsdefekten entgegenwirken kann.
Individuelle Fruchtbarkeitstests
Auch wenn die statistischen Zahlen zeigen, dass es für viele Frauen ab 35 Jahren vergleichsweise schwierig ist, schwanger zu werden, so ist das Fruchtbarsein ein ganz individuelles Körpermerkmal einer Frau, welches sich auch in Abhängigkeit der Lebenssituation bis zum Einsetzen der Menopause immer wieder verändern kann.
Um herauszufinden, wie fruchtbar Sie sind, können Sie Ihren Frauenarzt bitten, einen Fruchtbarkeits-Check durchzuführen. Dieser besteht aus einer Hormon- und Ultraschalluntersuchung. Der Test gibt natürlich keine 100%-ige Sicherheit, da es viele Faktoren gibt, die die Fruchtbarkeit beeinflussen können.
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