Auf das richtige Timing kommt es an: Zyklus und Eisprung bestimmen, wann eine Frau schwanger werden kann – Selbstverständlich funktionieren konventionelle Aufzeichnungen genauso gut. Allerdings sind speziell programmierte Eisprungkalender, vielfach auch Eisprungrechner genannt, für viele Frauen unkomplizierter und bequemer. Einfach das Anfangsdatum der letzten Regelblutung und die Zykluslänge eintragen. Das Ergebnis zeigt der Frau dann ihre vier bis fünf fruchtbarsten Tage an. Geschlechtsverkehr während dieser Zeit bietet demnach gute Aussichten auf eine Schwangerschaft.
Eisprungkalender aus dem Internet?
Nicht nur zur Verhütung, auch wenn es um die natürliche Familienplanung geht, ist stets die Rede von Zyklus, Eisprung und fruchtbaren Tagen. Es gibt jedoch Paare mit Kinderwunsch, bei denen trotz regelmäßigen Geschlechtsverkehrs über einen längeren Zeitraum hinweg, der Schwangerschaftstest einfach kein positives Ergebnis zeigen will. Erst dann beginnen viele Frauen und Männer, ihr in der Schule erlerntes Grundwissen über das Schwanger werden wieder aufzufrischen.
Wann sind die Chancen für eine Schwangerschaft am größten? Welche Möglichkeiten gibt es, die fruchtbare Zeit der Frau möglichst exakt zu ermitteln? Gewissenhafte Beobachtung des Zyklus, dazu lückenlose Aufzeichnungen, Diagramme, Kurven, Eisprungkalender, Fruchtbarkeitskalender, Wahrscheinlichkeitsrechnung: Funktioniert das überhaupt? Und was ist mit einem Eisprungrechner?
Trotz aller Bildung und Aufklärung: Für viele Frauen ist der eigene Zyklus noch immer ein monatlich auftretendes Rätsel. Selbstverständlich hat jeder Mensch mit vernünftiger Allgemeinbildung schon einiges über Eileiter, Follikel, Hormone, Eisprung, Menstruation, Gebärmutterschleimhaut und Fruchtbarkeitszeitraum gehört. Vieles, was im weiblichen Körper innerhalb eines Zyklus passiert, bleibt dennoch oftmals unverstanden.
Eisprung und Zyklus – das sollten Sie wissen:
Oberhalb der Gebärmutter befinden sich zwei Organe, die etwa pflaumengroßen Ovarien, den meisten Menschen vielleicht eher unter dem Begriff Eierstöcke bekannt. Darin befinden sich bei kleinen Mädchen bereits von Geburt an sämtliche Eizellen. Sobald das Mädchen in die Pubertät kommt, beginnen jeden Monat aufs Neue, mehrere Eizellen zu reifen. Während sie heranreifen, sind sie von einer Art Kapsel, dem sogenannten Follikel umgeben. Gegen Zyklusmitte wird das größte der herangereiften Eier aus dem Eierstock abgestoßen. Der Follikel platzt auf und ein Flüssigkeitsstrom spült das Ei in den Eileiter. Dieses Aufplatzen des Follikels ist der sogenannte Eisprung.
Der leere Follikel verbleibt im Ovar und bildet sich dort zum Gelbkörper um, welcher große Mengen Progesteron produziert. Während das Ei durch den Eileiter in Richtung Gebärmutter wandert, kann es vom männlichen Samen befruchtet werden. Die Zellteilung beginnt. Eine Schwangerschaft ist eingetreten. Vier bis fünf Tage nach der Befruchtung erreicht es die Gebärmutter und nistet sich ein.
Sofern keine Befruchtung stattfindet, fällt die Hormonproduktion ab. Schließlich verkümmert der Gelbkörper und lässt damit den Progesteron-Wert absinken. Dieses Absinken löst schließlich die Menstruationsblutung aus. Die Menstruation wiederum bewirkt, dass sich die Gebärmutterschleimhaut von der Gebärmutterwand ablöst und nach außen «abblutet». Im nächstfolgenden Zyklus kann sich dann eine neue, bestens durchblutete Schleimhaut bilden, die perfekt ist, um eine befruchtete Eizelle aufzunehmen.
Wie berücksichtigt ein Eisprungkalender die fruchtbaren Tage?
Das weibliche Ei ist ab dem Eisprung etwa 18 bis 20 Stunden lang befruchtungsfähig. Danach stirbt es ab. Der männliche Samen kann nach dem Geschlechtsverkehr im weiblichen Körper etwa drei bis vier Tage lang überleben und zeugungsfähig bleiben. Das bedeutet also, dass es innerhalb des Menstruationszyklus ein Zeitfenster von vier bis fünf Tagen gibt, in dem die Chancen, nach ungeschütztem Verkehr schwanger zu werden, sehr gut sind.
Wie wird ein Eisprungkalender geführt?
Zuerst wird das Datum des ersten Menstruationstages in den Kalender eingetragen. Nun wird die genaue Zykluslänge hinzu gerechnet und das entsprechende Datum markiert. Hiervon zählt die Frau dann wieder 14 Tage rückwärts und erhält ihren wahrscheinlichen Eisprungtermin. Unter Berücksichtigung der Lebensfähigkeit der Spermien, ist etwa vier Tage vor und zwei Tage nach dem Eisprung die Chance auf eine Empfängnis und damit das Eintreten einer Schwangerschaft recht groß. Die Methode ist allerdings sehr unsicher.
Kann Sex nach Eisprungkalender Wunschkinder hervorbringen?
Mädchen oder Junge? Vielleicht bietet der Kalender ja interessante Möglichkeiten zur Einflussnahme? Untersuchungen zufolge sind doch weibliche Spermien langsamer unterwegs als männliche, oder? Dafür bleiben jedoch weibliche Spermien länger befruchtungsfähig. Geschlechtsverkehr, der einige Tage vor dem exakten Termin des Eisprungs stattfindet, könnte demnach ein Mädchen hervorbringen.
Die männlichen Spermien sind dann wahrscheinlich bereits abgestorben, bevor das Ei bereit zur Befruchtung ist. Sex direkt am Eisprungtag könnte dagegen den männlichen Spermien einen Schnelligkeitsvorsprung verschaffen. Natürlich darf ein Paar alles ausprobieren. Fakt ist jedoch: Es muss sich trotzdem auf jede Menge Zufälle und damit auch auf eine Überraschung bezüglich des Geschlechts seines Wunschkindes einstellen.
Kommt es in jedem Zyklus zwangsläufig zum Eisprung?
Nein. Eine Frau kann durchaus auch Menstruationszyklen mit Blutung, jedoch ohne Eisprung haben. Je älter die Frau ist, um so öfter kommt das vor. Ab Mitte 30 ist es sogar beinahe normal, wenn häufiger mal kein Eisprung stattfindet. Von außen lässt sich dieser Zustand jedoch kaum erkennen. Der Zyklus kann trotzdem regelmäßig sein.
Deshalb ist es bei Kinderwunsch ratsam, nach etwa einem Jahr erfolglosen Bemühens um eine Schwangerschaft, trotz Geschlechtsverkehr strikt nach Schwangerschaftskalender, einen Frauenarzt aufzusuchen. Dieser kann herausfinden, ob ein Eisprung bevorsteht oder nicht. Entsprechende Medikamente können eventuelle Hormonstörungen beheben und damit dem Paar relativ unkompliziert zum Wunschkind verhelfen.
Gibt es neben dem Eisprungkalender noch andere Methoden?
Zur natürlichen Familienplanung gehören auch verschiedene andere Beobachtungen, wie die Beschaffenheit des Zervixschleims, die Körpertemperaturmessung oder der von vielen Frauen verspürte «Mittelschmerz». Moderne Ovulationstests, die auf der Messung des zyklischen Hormonspiegels basieren, bieten ebenfalls eine hervorragende Möglichkeit, den günstigsten Empfängniszeitpunkt herauszufinden.
Wer sein Wunschkind zeugen möchte, sollte sich idealerweise genau beobachten und vor allem um den ermittelten Eisprungtermin herum häufig Sex haben.
Fazit
- Um schwanger zu werden, muss die Frau während der fruchtbaren Zeit innerhalb ihres Zyklus Geschlechtsverkehr haben.
- Ein sorgfältig geführter Eisprungkalender ermöglicht eine recht zuverlässige Aussage, an welchen Tagen die Frau besonders fruchtbar ist.
- Paare mit Kinderwunsch können auf eine Vielzahl von Online-Rechnern zurückgreifen. Schnell und unkompliziert.
- Der Frauenarzt kann den Durchmesser der Follikel und so auch den Eisprung berechnen. Dazu kann er Hormone bestimmen. Dann wird die Wahrscheinlichkeit höher.
Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.