Unreine Haut & schwanger » Was tun bei Schwangerschaftsakne?

Unreine Haut & schwanger » Was tun bei Schwangerschaftsakne?

Ina-Sophia Ilmer

Ina Ilmer ist eine leidenschaftliche Hebamme mit dem Wunsch, Frauen bei der Geburt zu unterstützen und Vorurteile abzubauen. Sie betreut Neugeborene…

Alle Beiträge des Experten

Unreine Haut & schwanger » Was tun bei Schwangerschaftsakne?

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In der Schwangerschaft ändert sich der Hormonhaushalt, was sich unter anderem auf die Haut auswirkt: Einige Frauen erfreuen sich an einem reinen, strahlend wirkenden Teint, andere leiden unter Unreinheiten und Pickeln. Die sogenannte Schwangerschaftsakne kann sich unabhängig davon entwickeln, ob Sie bereits vorher ähnliche Hautprobleme hatten, und tritt verstärkt im ersten Schwangerschaftsdrittel auf.


Unreine Haut, auch in der Schwangerschaft

Nach der Schwangerschaft normalisiert sich mit dem Hormonhaushalt meist auch das Hautbild wieder, während der Schwangerschaft können die Symptome durch geeignete Maßnahmen gelindert werden. Allerdings können die Hautunreinheiten auch während der Stillzeit noch fortbestehen.

Schwangerschaftsakne durch Hormone

Während der Schwangerschaft läuft der Stoffwechsel auf Hochtouren und es werden mehr männliche Geschlechtshormone produziert. Durch diese als Androgene bezeichneten Hormone wird die Aktivität der Drüsen angeregt – auch die der Talgdrüsen. Bis zu einem gewissen Grad erhält Talg die Haut geschmeidig und weich, was für ein strahlendes Aussehen sorgt. Wird allerdings zu viel Talg produziert, verstopfen Drüsenkanäle und Poren – die Haut wird unrein.

Durch die Verstopfungen wird die Ableitung von Schweiß und Abfallstoffen erschwert, zudem sammeln sich zunehmend Propionibakterien an. Dies wiederum führt zu Entzündungen in Form von Pickeln. Gegen die Produktion der Androgene und die verstärkte Talgproduktion können Sie nichts tun, eine Schwangerschaftsakne lässt sich aber durchaus lindern.

Hygiene ist wichtig – aber richtig

Leiden Sie während der Schwangerschaft unter unreiner Haut und Pickeln, sollten Sie die betroffenen Partien zwei Mal täglich reinigen. Verwenden Sie dazu ein sanftes, pH-neutrales Reinigungsmittel mit einem Wert zwischen 5,5 und 6,5.

Vorzugsweise werden zur Reinigung die Hände genutzt. Greifen Sie lieber auf einen Waschlappen zurück, sollten Sie diesen nicht mehrmals verwenden, da sich darauf Bakterien ansiedeln können, mit denen die Haut bei wiederholter Nutzung erneut in Berührung kommt.

Unterstützend empfehlen sich zwei Mal wöchentlich Peelings, um Verstopfungen der Poren zu lösen, wodurch der Talg besser abfließen kann. Es ist sinnvoll, die Haut nach der Reinigung vorsichtig abzutupfen, statt sie trocken zu rubbeln, denn dadurch können Talgreste und abgestorbene Hautreste wieder in die Poren gelangen.

Was Sie vermeiden sollten

Fett- und ölhaltige Pflegeprodukte sollten Sie meiden – durch die Talgproduktion ist der Fettgehalt der Haut bereits erhöht. Einige Frauen behandeln störende Pickel abends mit Zahnpasta, um sie auszutrocknen. Allerdings trocknet auch die Haut dadurch aus, sie wird zusätzlich belastet, weitere Pickel können die Folge sein.

Auch auf das Ausdrücken der Pickel sollten Sie verzichten: Der festsitzende Talg aus dem oberen Teil der Poren wird dadurch zwar entfernt, tiefer sitzender Talg jedoch weiter in die Haut hineingedrückt. Die Entzündungsherde verlagern sich dadurch in tiefere Schichten, die Pickel sind schwerer zu behandeln und es können Narben zurückbleiben.

Vorsicht ist bei speziellen Produkten gegen unreine Haut und Akne angesagt, während der Schwangerschaft sind nicht alle Inhaltsstoffe verträglich.

Anwendung medizinischer Pflegeprodukte

Auch, wenn die Behandlung der Schwangerschaftsakne nur äußerlich erfolgt, sollte die Wahl eines medizinischen Produktes mit dem Arzt abgestimmt werden. Die Inhaltsstoffe dringen in die Haut ein und es besteht die Gefahr, dass sie dem Ungeborenen schaden.

So sollten Sie Produkte meiden, die Tretinon, Benzylperoxid, Tetracycline oder Clindamycin enthalten. Besondere Vorsicht ist Studien zufolge bei Isotretinoin angesagt. Alkoholhaltige Produkte reizen nicht nur die Haut unnötig: Über den Blutkreislauf der Mutter kann der Alkohol zum Ungeborenen gelangen und dort je nach Menge nachhaltige Schäden verursachen.

Kosmetische Maßnahmen

Fühlen Sie sich durch Hautunreinheiten und Pickel in Ihrem Wohlbefinden beeinträchtigt, kann Make-up helfen. Wie bei Pflegeprodukten sollten Sie auch hier darauf achten, dass diese nicht auf Ölbasis hergestellt sind, um der Haut nicht noch mehr Fett zuzuführen.

Alternativ eignet sich auf Wasserbasis hergestelltes Make-up, die abendliche Reinigung sollte dann aber besonders gründlich sein, um sämtliche Rückstände zu entfernen.

Gesunde Lebensweise

Wasser hat innerlich wie äußerlich einen reinigenden Effekt. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr hilft dem Körper, Schadstoffe zu lösen, die dann über die Haut nach außen transportiert und mit der täglichen Reinigung entfernt werden.

Neben der Flüssigkeitszufuhr spielt die Ernährung eine Rolle bei Hautunreinheiten. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung ist wichtig, um das während der Schwangerschaft geschwächte Immunsystem zu stabilisieren und kommt zudem der Gesundheit des Ungeborenen zugute. Stress gilt es nach Möglichkeit zu vermeiden, auch dies kann helfen, die Aknesymptome zu reduzieren.

© S.Kobold – Fotolia.com

Schwangerschaftsakne – unschön, aber unbedenklich

  • Verantwortlich sind männliche Geschlechtshormone
  • Vermehrte Talgbildung führt zu Porenverstopfungen
  • pH-neutrale Reinigungsmittel verwenden
  • Auf öl- fett- und alkoholhaltige Pflegemittel verzichten
  • Anwendung medizinischer Produkte mit dem Arzt abklären
  • vVel trinken, auf gesunde Ernährung und Lebensweise achten
Tipps von Hebamme Ina Ilmer
  • Gönnen Sie sich regelmäßig einen Termin bei der der Kosmetikerin, sie wird Ihnen eine passende Pflege zu Ihrem Hautyp empfehlen können.
  • Auch regelmäßige Dampfbäder wirken reinigend und sind zudem sehr entspannend für Mutter und Kind.
  • Achten sie auf einen regelmäßigen, ausreichenden Schlaf! Auch dieser wirkt sich positiv auf die Hautgesundheit aus.
  • Fragen Sie Ihre Hebamme oder Ihren Arzt um Rat- Schüssler Salze helfen häufig gut bei Hautunreinheiten.
Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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In der Schwangerschaft ändert sich der Hormonhaushalt, was sich unter anderem auf die Haut auswirkt: Einige Frauen erfreuen sich an einem reinen, strahlend wirkenden Teint, andere leiden unter Unreinheiten und Pickeln. Die sogenannte Schwangerschaftsakne kann sich unabhängig davon entwickeln, ob Sie bereits vorher ähnliche Hautprobleme hatten, und tritt verstärkt im ersten Schwangerschaftsdrittel auf.


Unreine Haut, auch in der Schwangerschaft

Nach der Schwangerschaft normalisiert sich mit dem Hormonhaushalt meist auch das Hautbild wieder, während der Schwangerschaft können die Symptome durch geeignete Maßnahmen gelindert werden. Allerdings können die Hautunreinheiten auch während der Stillzeit noch fortbestehen.

Schwangerschaftsakne durch Hormone

Während der Schwangerschaft läuft der Stoffwechsel auf Hochtouren und es werden mehr männliche Geschlechtshormone produziert. Durch diese als Androgene bezeichneten Hormone wird die Aktivität der Drüsen angeregt – auch die der Talgdrüsen. Bis zu einem gewissen Grad erhält Talg die Haut geschmeidig und weich, was für ein strahlendes Aussehen sorgt. Wird allerdings zu viel Talg produziert, verstopfen Drüsenkanäle und Poren – die Haut wird unrein.

Durch die Verstopfungen wird die Ableitung von Schweiß und Abfallstoffen erschwert, zudem sammeln sich zunehmend Propionibakterien an. Dies wiederum führt zu Entzündungen in Form von Pickeln. Gegen die Produktion der Androgene und die verstärkte Talgproduktion können Sie nichts tun, eine Schwangerschaftsakne lässt sich aber durchaus lindern.

Hygiene ist wichtig – aber richtig

Leiden Sie während der Schwangerschaft unter unreiner Haut und Pickeln, sollten Sie die betroffenen Partien zwei Mal täglich reinigen. Verwenden Sie dazu ein sanftes, pH-neutrales Reinigungsmittel mit einem Wert zwischen 5,5 und 6,5.

Vorzugsweise werden zur Reinigung die Hände genutzt. Greifen Sie lieber auf einen Waschlappen zurück, sollten Sie diesen nicht mehrmals verwenden, da sich darauf Bakterien ansiedeln können, mit denen die Haut bei wiederholter Nutzung erneut in Berührung kommt.

Unterstützend empfehlen sich zwei Mal wöchentlich Peelings, um Verstopfungen der Poren zu lösen, wodurch der Talg besser abfließen kann. Es ist sinnvoll, die Haut nach der Reinigung vorsichtig abzutupfen, statt sie trocken zu rubbeln, denn dadurch können Talgreste und abgestorbene Hautreste wieder in die Poren gelangen.

Was Sie vermeiden sollten

Fett- und ölhaltige Pflegeprodukte sollten Sie meiden – durch die Talgproduktion ist der Fettgehalt der Haut bereits erhöht. Einige Frauen behandeln störende Pickel abends mit Zahnpasta, um sie auszutrocknen. Allerdings trocknet auch die Haut dadurch aus, sie wird zusätzlich belastet, weitere Pickel können die Folge sein.

Auch auf das Ausdrücken der Pickel sollten Sie verzichten: Der festsitzende Talg aus dem oberen Teil der Poren wird dadurch zwar entfernt, tiefer sitzender Talg jedoch weiter in die Haut hineingedrückt. Die Entzündungsherde verlagern sich dadurch in tiefere Schichten, die Pickel sind schwerer zu behandeln und es können Narben zurückbleiben.

Vorsicht ist bei speziellen Produkten gegen unreine Haut und Akne angesagt, während der Schwangerschaft sind nicht alle Inhaltsstoffe verträglich.

Anwendung medizinischer Pflegeprodukte

Auch, wenn die Behandlung der Schwangerschaftsakne nur äußerlich erfolgt, sollte die Wahl eines medizinischen Produktes mit dem Arzt abgestimmt werden. Die Inhaltsstoffe dringen in die Haut ein und es besteht die Gefahr, dass sie dem Ungeborenen schaden.

So sollten Sie Produkte meiden, die Tretinon, Benzylperoxid, Tetracycline oder Clindamycin enthalten. Besondere Vorsicht ist Studien zufolge bei Isotretinoin angesagt. Alkoholhaltige Produkte reizen nicht nur die Haut unnötig: Über den Blutkreislauf der Mutter kann der Alkohol zum Ungeborenen gelangen und dort je nach Menge nachhaltige Schäden verursachen.

Kosmetische Maßnahmen

Fühlen Sie sich durch Hautunreinheiten und Pickel in Ihrem Wohlbefinden beeinträchtigt, kann Make-up helfen. Wie bei Pflegeprodukten sollten Sie auch hier darauf achten, dass diese nicht auf Ölbasis hergestellt sind, um der Haut nicht noch mehr Fett zuzuführen.

Alternativ eignet sich auf Wasserbasis hergestelltes Make-up, die abendliche Reinigung sollte dann aber besonders gründlich sein, um sämtliche Rückstände zu entfernen.

Gesunde Lebensweise

Wasser hat innerlich wie äußerlich einen reinigenden Effekt. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr hilft dem Körper, Schadstoffe zu lösen, die dann über die Haut nach außen transportiert und mit der täglichen Reinigung entfernt werden.

Neben der Flüssigkeitszufuhr spielt die Ernährung eine Rolle bei Hautunreinheiten. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung ist wichtig, um das während der Schwangerschaft geschwächte Immunsystem zu stabilisieren und kommt zudem der Gesundheit des Ungeborenen zugute. Stress gilt es nach Möglichkeit zu vermeiden, auch dies kann helfen, die Aknesymptome zu reduzieren.

© S.Kobold – Fotolia.com

Schwangerschaftsakne – unschön, aber unbedenklich

  • Verantwortlich sind männliche Geschlechtshormone
  • Vermehrte Talgbildung führt zu Porenverstopfungen
  • pH-neutrale Reinigungsmittel verwenden
  • Auf öl- fett- und alkoholhaltige Pflegemittel verzichten
  • Anwendung medizinischer Produkte mit dem Arzt abklären
  • vVel trinken, auf gesunde Ernährung und Lebensweise achten
Tipps von Hebamme Ina Ilmer
  • Gönnen Sie sich regelmäßig einen Termin bei der der Kosmetikerin, sie wird Ihnen eine passende Pflege zu Ihrem Hautyp empfehlen können.
  • Auch regelmäßige Dampfbäder wirken reinigend und sind zudem sehr entspannend für Mutter und Kind.
  • Achten sie auf einen regelmäßigen, ausreichenden Schlaf! Auch dieser wirkt sich positiv auf die Hautgesundheit aus.
  • Fragen Sie Ihre Hebamme oder Ihren Arzt um Rat- Schüssler Salze helfen häufig gut bei Hautunreinheiten.
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