Der Körper nach Schwangerschaft und Geburt

Der Körper nach Schwangerschaft und Geburt

Ina-Sophia Ilmer

Ina Ilmer ist eine leidenschaftliche Hebamme mit dem Wunsch, Frauen bei der Geburt zu unterstützen und Vorurteile abzubauen. Sie betreut Neugeborene…

Alle Beiträge des Experten

Der Körper nach Schwangerschaft und Geburt

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Der Körper nach Schwangerschaft und Geburt braucht längere Zeit, um sich zu erholen und zum Zustand nach der Schwangerschaft zurückzukehren. Hierbei spielen organische, aber auch hormonelle Faktoren eine Rolle.


Der Körper braucht Ruhe und die Geburtswunden heilen

Unmittelbar nach der Geburt beginnt das Wochenbett, das etwa sechs bis acht Wochen dauern wird. Abgeschlossen ist diese Phase, wenn die Gebärmutter sich vollständig zurückgebildet hat. In den ersten Tagen sind vor allem Ruhe und Erholung wichtig. Ihr Kind und Sie müssen sich jetzt erst einmal behutsam kennenlernen, auch Ihr Körper fordert in dieser Zeit jedoch sein Recht.

In den ersten Tagen werden Sie möglicherweise Schmerzen haben, da die Geburtswunden erst heilen müssen und Ihr Körper nach der Geburt die Folgen einer gewaltigen Anstrengung kompensieren muss. Auch Dammverletzungen werden sich noch für einige Zeit schmerzhaft bemerkbar machen. Ein Kaiserschnitt ist in seinen Auswirkungen mit einer größeren Bauchoperation vergleichbar, entsprechend lange braucht Ihr Körper nach der Geburt, um sich davon zu erholen.

Unabhängig davon, ob Sie Ihr Kind auf natürlichem Wege oder durch einen Kaiserschnitt entbunden haben, werden Sie im Wochenbett den sogenannten Wochenfluss – die Lochien – erleben, der eine Folge der Geburtsverletzungen ist. In den ersten zehn Tagen nach der Geburt handelt es sich dabei um eine echte Blutung, die zunächst einer starken und später einer mittelstarken Periode ähnelt.

Danach verwandelt er sich in einen bräunlichen und nach einiger Zeit gelblich-weißen Ausfluss, der sich allmählich abschwächt. Für das Auffangen des Wochenflusses sind Hygieneeinlagen nötig. Wenn Sie die Möglichkeit haben, sich während dieser Zeit körperlich zu schonen, sind die Lochien oft schwächer ausgeprägt und enden schneller.

Rückbildung der Gebärmutter, Festigung des Beckenbodens

Im Wochenbett arbeitet Ihr Körper nach der Geburt daran, deren körperliche Folgen zu überwinden. Die Rückbildung der Gebärmutter werden Sie sehr wahrscheinlich in Form eines pulsierenden Ziehens spüren, das sich wie leichte Wehen anfühlt und während des Stillens stärker wird.

Die Vagina nimmt allmählich wieder ihre normale Farbe an, der stark gedehnte Beckenboden festigt sich. Rückbildungsgymnastik und regelmäßige Bauchübungen helfen Ihnen, den Beckenboden wieder zu festigen. Einige hilfreiche Übungen finden Sie hier. Sie sollten mit diesen Übungen allerdings erst nach dem Ende des Wochenbettes – also sechs bis acht Wochen nach der Geburt – damit beginnen.

Ihr Körper benötigt Zeit, um Kraft zu sammeln

In den ersten Tagen nach der Geburt sind Ihre Brüste sehr empfindlich. Ihre ursprüngliche Form erreichen sie erst nach der Stillzeit wieder, viele Frauen brauchen auch danach jedoch eine größere Körbchengröße. Ihr Bauch wird noch für längere Zeit schlaff und etwas faltig sein. Einige Beschwerden wie Rücken- oder Bänderschmerzen werden Sie ebenfalls noch für einige Zeit begleiten.

Massagen sowie reichhaltige Massageöle, Cremes und Lotionen tragen zur Körperstraffung und zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Schwangerschaftsstreifen verschwinden zwar niemals wieder völlig, werden in den nächsten Monaten jedoch zu silbrigen Dehnungsnarben verblassen.

Viele Frauen bemerken in den ersten Wochen nach der Geburt einen mehr oder weniger ausgeprägten Haarausfall, da die Schwangerschaftshormone jetzt den Haarwuchs nicht mehr fördern.

Das Abnehmen nach Schwangerschaft und Geburt dauert etwas länger

Bis Sie Ihr früheres Körpergewicht wieder erreichen, kann es etwas länger dauern. Unmittelbar nach der Geburt werden Sie schnell Gewicht verlieren, da sich die Blutmenge reduziert und der Körper Wassereinlagerungen abbaut. Danach verschwinden die zusätzlichen Kilos nur sehr langsam – von der Natur sind sie als Energiereserven für die Stillzeit vorgesehen.

Im ersten halben Jahr nach der Geburt nehmen die meisten Mütter deshalb nur wenig ab. Wenn Sie sich danach bewusst ernähren und das Abnehmen durch möglichst viel Bewegung unterstützen, sind die überschüssigen Pölsterchen jedoch meist schnell Vergangenheit. Wichtig: Von Diäten ist dringend abzuraten, solange Sie Ihr Baby stillen.

© iofoto – Fotolia.com

Fazit

  • Nach Schwangerschaft und Geburt benötigt ihr Körper Zeit, um sich zu regenerieren.
  • Ihre ursprüngliche körperliche und seelische Balance stellt sich oft frühestens nach neun Monaten wieder ein.
  • Während der Schwangerschaft hat Ihr Körper Fettreserven für die Stillzeit angelegt, im ersten halben Jahr nach der Geburt nehmen viele Frauen daher nur langsam oder gar nicht ab.
Tipp von Hebamme Ina Ilmer
  • Nehmen Sie sich im Wochenbett bewusst Zeit für Ihr Wohlbefinden. Eine angenehme Bauchmassage fördert die Rückbildung der Gebärmutter und strafft die Haut. Spezielle Aromaöle unterstützen dies zusätzlich
Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Unsere Ratgeber:

Der Körper nach Schwangerschaft und Geburt braucht längere Zeit, um sich zu erholen und zum Zustand nach der Schwangerschaft zurückzukehren. Hierbei spielen organische, aber auch hormonelle Faktoren eine Rolle.


Der Körper braucht Ruhe und die Geburtswunden heilen

Unmittelbar nach der Geburt beginnt das Wochenbett, das etwa sechs bis acht Wochen dauern wird. Abgeschlossen ist diese Phase, wenn die Gebärmutter sich vollständig zurückgebildet hat. In den ersten Tagen sind vor allem Ruhe und Erholung wichtig. Ihr Kind und Sie müssen sich jetzt erst einmal behutsam kennenlernen, auch Ihr Körper fordert in dieser Zeit jedoch sein Recht.

In den ersten Tagen werden Sie möglicherweise Schmerzen haben, da die Geburtswunden erst heilen müssen und Ihr Körper nach der Geburt die Folgen einer gewaltigen Anstrengung kompensieren muss. Auch Dammverletzungen werden sich noch für einige Zeit schmerzhaft bemerkbar machen. Ein Kaiserschnitt ist in seinen Auswirkungen mit einer größeren Bauchoperation vergleichbar, entsprechend lange braucht Ihr Körper nach der Geburt, um sich davon zu erholen.

Unabhängig davon, ob Sie Ihr Kind auf natürlichem Wege oder durch einen Kaiserschnitt entbunden haben, werden Sie im Wochenbett den sogenannten Wochenfluss – die Lochien – erleben, der eine Folge der Geburtsverletzungen ist. In den ersten zehn Tagen nach der Geburt handelt es sich dabei um eine echte Blutung, die zunächst einer starken und später einer mittelstarken Periode ähnelt.

Danach verwandelt er sich in einen bräunlichen und nach einiger Zeit gelblich-weißen Ausfluss, der sich allmählich abschwächt. Für das Auffangen des Wochenflusses sind Hygieneeinlagen nötig. Wenn Sie die Möglichkeit haben, sich während dieser Zeit körperlich zu schonen, sind die Lochien oft schwächer ausgeprägt und enden schneller.

Rückbildung der Gebärmutter, Festigung des Beckenbodens

Im Wochenbett arbeitet Ihr Körper nach der Geburt daran, deren körperliche Folgen zu überwinden. Die Rückbildung der Gebärmutter werden Sie sehr wahrscheinlich in Form eines pulsierenden Ziehens spüren, das sich wie leichte Wehen anfühlt und während des Stillens stärker wird.

Die Vagina nimmt allmählich wieder ihre normale Farbe an, der stark gedehnte Beckenboden festigt sich. Rückbildungsgymnastik und regelmäßige Bauchübungen helfen Ihnen, den Beckenboden wieder zu festigen. Einige hilfreiche Übungen finden Sie hier. Sie sollten mit diesen Übungen allerdings erst nach dem Ende des Wochenbettes – also sechs bis acht Wochen nach der Geburt – damit beginnen.

Ihr Körper benötigt Zeit, um Kraft zu sammeln

In den ersten Tagen nach der Geburt sind Ihre Brüste sehr empfindlich. Ihre ursprüngliche Form erreichen sie erst nach der Stillzeit wieder, viele Frauen brauchen auch danach jedoch eine größere Körbchengröße. Ihr Bauch wird noch für längere Zeit schlaff und etwas faltig sein. Einige Beschwerden wie Rücken- oder Bänderschmerzen werden Sie ebenfalls noch für einige Zeit begleiten.

Massagen sowie reichhaltige Massageöle, Cremes und Lotionen tragen zur Körperstraffung und zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Schwangerschaftsstreifen verschwinden zwar niemals wieder völlig, werden in den nächsten Monaten jedoch zu silbrigen Dehnungsnarben verblassen.

Viele Frauen bemerken in den ersten Wochen nach der Geburt einen mehr oder weniger ausgeprägten Haarausfall, da die Schwangerschaftshormone jetzt den Haarwuchs nicht mehr fördern.

Das Abnehmen nach Schwangerschaft und Geburt dauert etwas länger

Bis Sie Ihr früheres Körpergewicht wieder erreichen, kann es etwas länger dauern. Unmittelbar nach der Geburt werden Sie schnell Gewicht verlieren, da sich die Blutmenge reduziert und der Körper Wassereinlagerungen abbaut. Danach verschwinden die zusätzlichen Kilos nur sehr langsam – von der Natur sind sie als Energiereserven für die Stillzeit vorgesehen.

Im ersten halben Jahr nach der Geburt nehmen die meisten Mütter deshalb nur wenig ab. Wenn Sie sich danach bewusst ernähren und das Abnehmen durch möglichst viel Bewegung unterstützen, sind die überschüssigen Pölsterchen jedoch meist schnell Vergangenheit. Wichtig: Von Diäten ist dringend abzuraten, solange Sie Ihr Baby stillen.

© iofoto – Fotolia.com

Fazit

  • Nach Schwangerschaft und Geburt benötigt ihr Körper Zeit, um sich zu regenerieren.
  • Ihre ursprüngliche körperliche und seelische Balance stellt sich oft frühestens nach neun Monaten wieder ein.
  • Während der Schwangerschaft hat Ihr Körper Fettreserven für die Stillzeit angelegt, im ersten halben Jahr nach der Geburt nehmen viele Frauen daher nur langsam oder gar nicht ab.
Tipp von Hebamme Ina Ilmer
  • Nehmen Sie sich im Wochenbett bewusst Zeit für Ihr Wohlbefinden. Eine angenehme Bauchmassage fördert die Rückbildung der Gebärmutter und strafft die Haut. Spezielle Aromaöle unterstützen dies zusätzlich
Hebammengeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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