Plötzlicher Kindstod (SIDS) » Das sollten Sie wissen

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windeln.ch Redaktion

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Alle Beiträge des Experten

Plötzlicher Kindstod (SIDS) » Das sollten Sie wissen

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Ein plötzlicher Kindstod ist der Schrecken aller Eltern. Fast immer ereignet er sich, wenn die Kinder schlafen – nachts oder während des Mittagsschlafes. Im Nachhinein lässt sich keine Ursache für seinen Tod ermitteln.


In Deutschland heute selten und mit weiter sinkender Tendenz

Auch Ärzte und Wissenschaftler kennen zwar verschiedene Risikofaktoren, die einen plötzlichen Kindstod (Sudden Infant Dead Syndrome, SIDS) nach sich ziehen können und gehen davon aus, dass dabei immer mehrere Einflüsse zusammenwirken – zu den entscheidenden Ursachen gibt es jedoch bis heute keine völlig schlüssige Erklärung.

Viele davon betroffene Kinder waren zuvor leicht krank oder auf andere Weise angeschlagen.

Im internationalen Vergleich stellte sich die Situation in Deutschland noch in den 1980er Jahren dramatisch dar. Seinerzeit starben in den alten Bundesländern pro Jahr etwa 1.300 Kinder an SIDS – so viele wie in kaum einem anderen Land.

Wissenschaftler begannen deshalb, die Lebensweise von am plötzlichen Kindstod verstorbenen Kindern mit der Lebensweise von Kindern, denen ein solches Schicksal nicht wiederfahren ist, zu vergleichen.

Ihre wichtigste Erkenntnis bestand darin, dass das Schlafen auf dem Rücken und das Schlafen in einem Babysschlafsack dem plötzlichen Kindstot verbeugt. Hebammen, Geburtskliniken und Kinderärzte haben in den letzten drei Jahrzehnten sehr viel dafür getan, um dieses Wissen publik zu machen – mit Erfolg:

Ein plötzlicher Kindstod traf nach einer Statistik der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Jahr 2010 in Deutschland nur noch 164 Babys.

Plötzlicher Kindstod – in Deutschland heute selten, mit weiter sinkender Tendenz

Wichtig: Zum Thema SIDS gibt es eine sehr große Anzahl an Artikeln und Broschüren – viele Eltern verunsichern und ängstigen diese Informationen stark. Bitte machen Sie sich klar: Die von der BZgA publizierte Zahl bedeutet, dass von 1.000 Kindern nur 0,2 an einem plötzlichen Kindstod sterben – mit weiter sinkender Tendenz.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein solch dramatisches Ereignis eintritt, ist also sehr gering. Die ersten Monate mit Ihrem Baby sollten Sie daher auf alle Fälle unbeschwert genießen. Trotzdem sollten Sie stets folgende Regeln beachten: Legen Sie das Baby zum Schlafen auf den Rücken in einen Schlafsack (keine Decke!) und rauchen Sie nicht im Haushalt!

Ungeklärte Ursache und Zusammenwirken mehrerer Faktoren

Im ersten halben Jahr nach der Geburt ist der Körper eines Kindes und seine Funktionen noch sehr zerbrechlich und anfällig für äußerliche Einwirkungen. 90 Prozent aller SIDS-Fälle ereignen sich in den ersten sechs Lebensmonaten, besonders riskant dafür sind der dritte und vierte Monat. 60 Prozent der Opfer sind Jungen. Besonders häufig ist ein plötzlicher Kindstod in der kalten Jahreszeit.

Ärzte und Wissenschaftler nehmen an, dass SIDS durch eine Atemstörung verursacht wird. Diese führt zu Sauerstoffmangel sowie einem verlangsamten Herzschlag – die CO2-Kontentration im Blut steigt an.

Normalerweise würde ein Baby mit Atemproblemen erwachen und diese normalisieren. Bei manchen Kindern aber hat der nun eintretende Sauerstoffmangel lediglich eine Schnappatmung zur Folge. Doch auch diese lässt die Kinder aus irgendeinem Grund nicht aufwachen und somit im Schlaf ersticken.

Nicht endgültig geklärt ist, was diese Atemschwäche auslöst. Viele SIDS-Forscher vermuten, dass bei den betroffenen Kindern das Atemzentrum im Gehirn noch nicht weit genug entwickelt ist, um in einem solchen Notfall die Atmung zuverlässig zu regulieren.

Manche nehmen an, dass dabei ein Mangel an Serotonin eine Rolle spielen könnte – der Gehirnbotenstoff beeinflusst nicht nur unser psychisches Wohlbefinden, sondern auch die Weckreaktion des Körpers. Bei manchen an SIDS gestorbenen Kindern, fanden Wissenschaftler am Herz Zelldefekte, die Einfluss auf den Herzschlag hatten.

Als weitere Ursache für den plötzlichen Kindstod kommt ein Defekt im Bereich des Stammhirns, der die Wahrnehmung von CO2 beeinflusst, in Frage. Andere Wissenschaftler konzentrieren sich auf Defizite bei der Steuerung des Blutdrucks:

Im Schlaf sinkt der Blutdruck automatisch ab – möglicherweise ist das Gehirn mancher Babys noch nicht fähig, einen solchen Blutdruckabfall auszugleichen und so die Blut- und Sauerstoffversorgung lebenswichtiger Organe abzusichern.

Bei diesen Erkenntnissen handelt es sich allerdings nur um Vermutungen, welche die Vorgänge, die zu SIDS führen, nicht ausreichend erklären. Als sicher gilt lediglich, dass ein plötzlicher Kindstod immer durch das Zusammenwirken mehrerer Faktoren verursacht wird.

Die wichtigsten Risikofaktoren für SIDS

Potentiell ist jedes Kind bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres gefährdet, einen plötzlichen Kindstod zu erleiden, im zweiten Halbjahr nimmt das Risiko dafür jedoch sukzessive ab. Experten gehen davon aus, dass folgende Faktoren die SIDS-Gefahr signifikant erhöhen:

  • Das Baby schläft auf dem Bauch – aus Sicht der Forscher verdoppelt sich dadurch das Risiko. Der Hustenreflex der Kinder funktioniert in Bauchlage nicht optimal. Im Schlaf Erbrochenes kann hierdurch eingeatmet werden. Außerdem schlafen Säuglinge in Bauchlage deutlich tiefer als auf dem Rücken. Wenn das Kind mit dem Kopf nach unten liegt, kann dies zu einem CO2-Stau zwischen Gesicht und Matratze führen – was problematisch wird, wenn es trotz des Sauerstoffmangels nicht erwacht.
  • Das Baby ist vor der 33. Schwangerschaftswoche zur Welt gekommen.
  • Sein Geburtsgewicht liegt unter 2.500 Gramm.
  • Es ist ein Zwilling oder Mehrling.
  • Ein Geschwisterkind ist bereits am plötzlichen Kindstod verstorben. (Aber – ganz wichtig – bei den Angaben der Wissenschaftler geht es hier um geringfügige statistische Wahrscheinlichkeiten – Sie haben vor diesem Hintergrund eine sehr gute Chance, dass sich weitere Kinder absolut gesund entwickeln!)  Bei diesem Risiko besteht die Möglichkeit, eine Monitorüberwachung für zu Hause gestellt zu bekommen.
  • Die Eltern rauchen auch in der Umgebung ihres Kindes. Als besonders gefährlich gilt, wenn die Mutter bereits während der Schwangerschaft geraucht oder Drogen genommen hat.
  • Die Mutter war zum Zeitpunkt ihrer ersten Schwangerschaft noch keine 20 Jahre alt.
  • Während der Schwangerschaft hat die Mutter nur eine unzureichende oder gar keine Schwangerschaftsvorsorge erhalten.

Wie Sie das SIDS-Risiko Ihres Babys minimieren können

Sie selbst können einige Dinge tun, um das SIDS-Risiko Ihres Kindes zu vermindern. Mediziner und Wissenschaftler geben dazu folgende Empfehlungen ab:

  • Lassen Sie Ihr Baby möglichst ausschließlich in Rückenlage schlafen. Auch eine Seitenlage mit ausgestrecktem Arm, damit das Kind im Schlaf nicht auf sein Gesicht rollt, ist besser als die Bauchlage im Schlaf.
  • Auch wenn Schnuller nicht als förderlich für eine gesunde Entwicklung des Kindergebisses gelten – lassen Sie Ihr Baby wenn Sie nicht stillen bis zum Ende seines ersten Lebensjahres mit einem Schnuller schlafen.
  • Britische Wissenschaftler haben festgestellt, dass ein Schnuller die Gefahr eines plötzlichen Kindstods um 90 Prozent senken kann. Sie gehen davon aus, dass dieser verhindert, dass sich die Kinder im Schlaf die Luftzufuhr blockieren oder sich mit dem Gesicht in die Unterlage drücken. Außerdem vermuten sie, dass das Saugen die Entwicklung der Nervenbahnen im Stammhirn unterstützt.
  • Stellen Sie bereits vor oder spätestens mit dem Beginn der Schwangerschaft das Rauchen ein. Sorgen Sie für eine absolut rauchfreie Umgebung Ihres Babys.
  • Trainieren Sie im ersten halben Lebensjahr die Bauchlage mit Ihrem Kind im wachen Zustand – eine solche Säuglingsgymnastik stärkt die Muskulatur und kann Ihr Baby vor Atemstörungen schützen, falls es sich im Schlaf doch einmal in die Bauchlage drehen sollte.
  • Lassen Sie Ihr Kind auf festen flachen Matratzen ohne Daunendecken, Kissen oder Schaffell als Unterlage schlafen. Mehrere Studien vermuten einen Zusammenhang zwischen einem erhöhten SIDS-Risiko und weichen Schlafgelegenheiten.
  • Verwenden Sie Matratzen aus atmungsaktivem Material und verzichten Sie auf wasserdichte Unterlagen oder Matratzenüberzüge.
  • Am besten schläft Ihr Kind in einem nicht zu stramm sitzenden Babyschlafsack. Legen Sie keine Stofftiere oder andere Kuschelsachen mit ins Babybett.
  • Vermeiden Sie eine Überhitzung Ihres Kindes durch zu warmes Bettzeug oder einen überheizten Raum. Die optimale Raumtemperatur im Schlafzimmer Ihres Babys liegt bei rund 18 Grad Celsius. Anzeichen dafür, dass es dem Kind zu warm ist, sind beispielsweise Schwitzen, feuchte Haare, Hitzepickel oder schnelle Atmung. Intervenieren Sie möglichst schnell bei Fieber.
  • Ob Ihrem Baby zu heiß oder zu kalt ist, können Sie an seinem Bauch, am Nacken oder zwischen den Schulterblättern fühlen.
  • Falls es Ihnen irgend möglich ist, stillen Sie Ihr Baby mindestens in den ersten sechs Lebensmonaten voll.
  • Nehmen Sie alle Vorsorgeuntersuchungen sowie die empfohlenen Impfungen wahr.
  • Gehen Sie zum Kinderarzt, wenn Ihr Baby Anzeichen von Unwohlsein oder Krankheitssymptomen zeigt.

Wenn der Ernstfall eintritt?

Wenn trotz aller Vorsicht ein plötzlicher Kindstod eintritt, ist er ein echter Schicksalsschlag, der sich durch nichts verhindern lässt. Diagnostiziert wird SIDS nur, wenn keine andere Todesursache – beispielsweise ein Herzfehler oder eine andere bisher nicht bekannte Krankheit – ermittelt werden kann. Die Eltern oder andere Betreuer tragen an dem tragischen Ereignis keine Schuld.

Rat, Hilfe und Kontakt zu anderen Betroffenen bekommen Eltern in einem solchen Fall unter anderem durch die Gemeinsame Elterninitiative Plötzlicher Kindstod (GEPS). Auch Ärzte und Hebammen stehen ihnen bei der Verarbeitung des Ereignisses, soweit irgend möglich, aktiv zur Seite.

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In Deutschland heute selten und mit weiter sinkender Tendenz

Auch Ärzte und Wissenschaftler kennen zwar verschiedene Risikofaktoren, die einen plötzlichen Kindstod (Sudden Infant Dead Syndrome, SIDS) nach sich ziehen können und gehen davon aus, dass dabei immer mehrere Einflüsse zusammenwirken – zu den entscheidenden Ursachen gibt es jedoch bis heute keine völlig schlüssige Erklärung.

Viele davon betroffene Kinder waren zuvor leicht krank oder auf andere Weise angeschlagen.

Im internationalen Vergleich stellte sich die Situation in Deutschland noch in den 1980er Jahren dramatisch dar. Seinerzeit starben in den alten Bundesländern pro Jahr etwa 1.300 Kinder an SIDS – so viele wie in kaum einem anderen Land.

Wissenschaftler begannen deshalb, die Lebensweise von am plötzlichen Kindstod verstorbenen Kindern mit der Lebensweise von Kindern, denen ein solches Schicksal nicht wiederfahren ist, zu vergleichen.

Ihre wichtigste Erkenntnis bestand darin, dass das Schlafen auf dem Rücken und das Schlafen in einem Babysschlafsack dem plötzlichen Kindstot verbeugt. Hebammen, Geburtskliniken und Kinderärzte haben in den letzten drei Jahrzehnten sehr viel dafür getan, um dieses Wissen publik zu machen – mit Erfolg:

Ein plötzlicher Kindstod traf nach einer Statistik der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Jahr 2010 in Deutschland nur noch 164 Babys.

Plötzlicher Kindstod – in Deutschland heute selten, mit weiter sinkender Tendenz

Wichtig: Zum Thema SIDS gibt es eine sehr große Anzahl an Artikeln und Broschüren – viele Eltern verunsichern und ängstigen diese Informationen stark. Bitte machen Sie sich klar: Die von der BZgA publizierte Zahl bedeutet, dass von 1.000 Kindern nur 0,2 an einem plötzlichen Kindstod sterben – mit weiter sinkender Tendenz.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein solch dramatisches Ereignis eintritt, ist also sehr gering. Die ersten Monate mit Ihrem Baby sollten Sie daher auf alle Fälle unbeschwert genießen. Trotzdem sollten Sie stets folgende Regeln beachten: Legen Sie das Baby zum Schlafen auf den Rücken in einen Schlafsack (keine Decke!) und rauchen Sie nicht im Haushalt!

Ungeklärte Ursache und Zusammenwirken mehrerer Faktoren

Im ersten halben Jahr nach der Geburt ist der Körper eines Kindes und seine Funktionen noch sehr zerbrechlich und anfällig für äußerliche Einwirkungen. 90 Prozent aller SIDS-Fälle ereignen sich in den ersten sechs Lebensmonaten, besonders riskant dafür sind der dritte und vierte Monat. 60 Prozent der Opfer sind Jungen. Besonders häufig ist ein plötzlicher Kindstod in der kalten Jahreszeit.

Ärzte und Wissenschaftler nehmen an, dass SIDS durch eine Atemstörung verursacht wird. Diese führt zu Sauerstoffmangel sowie einem verlangsamten Herzschlag – die CO2-Kontentration im Blut steigt an.

Normalerweise würde ein Baby mit Atemproblemen erwachen und diese normalisieren. Bei manchen Kindern aber hat der nun eintretende Sauerstoffmangel lediglich eine Schnappatmung zur Folge. Doch auch diese lässt die Kinder aus irgendeinem Grund nicht aufwachen und somit im Schlaf ersticken.

Nicht endgültig geklärt ist, was diese Atemschwäche auslöst. Viele SIDS-Forscher vermuten, dass bei den betroffenen Kindern das Atemzentrum im Gehirn noch nicht weit genug entwickelt ist, um in einem solchen Notfall die Atmung zuverlässig zu regulieren.

Manche nehmen an, dass dabei ein Mangel an Serotonin eine Rolle spielen könnte – der Gehirnbotenstoff beeinflusst nicht nur unser psychisches Wohlbefinden, sondern auch die Weckreaktion des Körpers. Bei manchen an SIDS gestorbenen Kindern, fanden Wissenschaftler am Herz Zelldefekte, die Einfluss auf den Herzschlag hatten.

Als weitere Ursache für den plötzlichen Kindstod kommt ein Defekt im Bereich des Stammhirns, der die Wahrnehmung von CO2 beeinflusst, in Frage. Andere Wissenschaftler konzentrieren sich auf Defizite bei der Steuerung des Blutdrucks:

Im Schlaf sinkt der Blutdruck automatisch ab – möglicherweise ist das Gehirn mancher Babys noch nicht fähig, einen solchen Blutdruckabfall auszugleichen und so die Blut- und Sauerstoffversorgung lebenswichtiger Organe abzusichern.

Bei diesen Erkenntnissen handelt es sich allerdings nur um Vermutungen, welche die Vorgänge, die zu SIDS führen, nicht ausreichend erklären. Als sicher gilt lediglich, dass ein plötzlicher Kindstod immer durch das Zusammenwirken mehrerer Faktoren verursacht wird.

Die wichtigsten Risikofaktoren für SIDS

Potentiell ist jedes Kind bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres gefährdet, einen plötzlichen Kindstod zu erleiden, im zweiten Halbjahr nimmt das Risiko dafür jedoch sukzessive ab. Experten gehen davon aus, dass folgende Faktoren die SIDS-Gefahr signifikant erhöhen:

  • Das Baby schläft auf dem Bauch – aus Sicht der Forscher verdoppelt sich dadurch das Risiko. Der Hustenreflex der Kinder funktioniert in Bauchlage nicht optimal. Im Schlaf Erbrochenes kann hierdurch eingeatmet werden. Außerdem schlafen Säuglinge in Bauchlage deutlich tiefer als auf dem Rücken. Wenn das Kind mit dem Kopf nach unten liegt, kann dies zu einem CO2-Stau zwischen Gesicht und Matratze führen – was problematisch wird, wenn es trotz des Sauerstoffmangels nicht erwacht.
  • Das Baby ist vor der 33. Schwangerschaftswoche zur Welt gekommen.
  • Sein Geburtsgewicht liegt unter 2.500 Gramm.
  • Es ist ein Zwilling oder Mehrling.
  • Ein Geschwisterkind ist bereits am plötzlichen Kindstod verstorben. (Aber – ganz wichtig – bei den Angaben der Wissenschaftler geht es hier um geringfügige statistische Wahrscheinlichkeiten – Sie haben vor diesem Hintergrund eine sehr gute Chance, dass sich weitere Kinder absolut gesund entwickeln!)  Bei diesem Risiko besteht die Möglichkeit, eine Monitorüberwachung für zu Hause gestellt zu bekommen.
  • Die Eltern rauchen auch in der Umgebung ihres Kindes. Als besonders gefährlich gilt, wenn die Mutter bereits während der Schwangerschaft geraucht oder Drogen genommen hat.
  • Die Mutter war zum Zeitpunkt ihrer ersten Schwangerschaft noch keine 20 Jahre alt.
  • Während der Schwangerschaft hat die Mutter nur eine unzureichende oder gar keine Schwangerschaftsvorsorge erhalten.

Wie Sie das SIDS-Risiko Ihres Babys minimieren können

Sie selbst können einige Dinge tun, um das SIDS-Risiko Ihres Kindes zu vermindern. Mediziner und Wissenschaftler geben dazu folgende Empfehlungen ab:

  • Lassen Sie Ihr Baby möglichst ausschließlich in Rückenlage schlafen. Auch eine Seitenlage mit ausgestrecktem Arm, damit das Kind im Schlaf nicht auf sein Gesicht rollt, ist besser als die Bauchlage im Schlaf.
  • Auch wenn Schnuller nicht als förderlich für eine gesunde Entwicklung des Kindergebisses gelten – lassen Sie Ihr Baby wenn Sie nicht stillen bis zum Ende seines ersten Lebensjahres mit einem Schnuller schlafen.
  • Britische Wissenschaftler haben festgestellt, dass ein Schnuller die Gefahr eines plötzlichen Kindstods um 90 Prozent senken kann. Sie gehen davon aus, dass dieser verhindert, dass sich die Kinder im Schlaf die Luftzufuhr blockieren oder sich mit dem Gesicht in die Unterlage drücken. Außerdem vermuten sie, dass das Saugen die Entwicklung der Nervenbahnen im Stammhirn unterstützt.
  • Stellen Sie bereits vor oder spätestens mit dem Beginn der Schwangerschaft das Rauchen ein. Sorgen Sie für eine absolut rauchfreie Umgebung Ihres Babys.
  • Trainieren Sie im ersten halben Lebensjahr die Bauchlage mit Ihrem Kind im wachen Zustand – eine solche Säuglingsgymnastik stärkt die Muskulatur und kann Ihr Baby vor Atemstörungen schützen, falls es sich im Schlaf doch einmal in die Bauchlage drehen sollte.
  • Lassen Sie Ihr Kind auf festen flachen Matratzen ohne Daunendecken, Kissen oder Schaffell als Unterlage schlafen. Mehrere Studien vermuten einen Zusammenhang zwischen einem erhöhten SIDS-Risiko und weichen Schlafgelegenheiten.
  • Verwenden Sie Matratzen aus atmungsaktivem Material und verzichten Sie auf wasserdichte Unterlagen oder Matratzenüberzüge.
  • Am besten schläft Ihr Kind in einem nicht zu stramm sitzenden Babyschlafsack. Legen Sie keine Stofftiere oder andere Kuschelsachen mit ins Babybett.
  • Vermeiden Sie eine Überhitzung Ihres Kindes durch zu warmes Bettzeug oder einen überheizten Raum. Die optimale Raumtemperatur im Schlafzimmer Ihres Babys liegt bei rund 18 Grad Celsius. Anzeichen dafür, dass es dem Kind zu warm ist, sind beispielsweise Schwitzen, feuchte Haare, Hitzepickel oder schnelle Atmung. Intervenieren Sie möglichst schnell bei Fieber.
  • Ob Ihrem Baby zu heiß oder zu kalt ist, können Sie an seinem Bauch, am Nacken oder zwischen den Schulterblättern fühlen.
  • Falls es Ihnen irgend möglich ist, stillen Sie Ihr Baby mindestens in den ersten sechs Lebensmonaten voll.
  • Nehmen Sie alle Vorsorgeuntersuchungen sowie die empfohlenen Impfungen wahr.
  • Gehen Sie zum Kinderarzt, wenn Ihr Baby Anzeichen von Unwohlsein oder Krankheitssymptomen zeigt.

Wenn der Ernstfall eintritt?

Wenn trotz aller Vorsicht ein plötzlicher Kindstod eintritt, ist er ein echter Schicksalsschlag, der sich durch nichts verhindern lässt. Diagnostiziert wird SIDS nur, wenn keine andere Todesursache – beispielsweise ein Herzfehler oder eine andere bisher nicht bekannte Krankheit – ermittelt werden kann. Die Eltern oder andere Betreuer tragen an dem tragischen Ereignis keine Schuld.

Rat, Hilfe und Kontakt zu anderen Betroffenen bekommen Eltern in einem solchen Fall unter anderem durch die Gemeinsame Elterninitiative Plötzlicher Kindstod (GEPS). Auch Ärzte und Hebammen stehen ihnen bei der Verarbeitung des Ereignisses, soweit irgend möglich, aktiv zur Seite.

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