Muttermilchbanken » Die Nachfrage ist groß

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windeln.ch Redaktion

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Alle Beiträge des Experten

Muttermilchbanken » Die Nachfrage ist groß

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Die Nachfrage ist größer als das Angebot – Längst ist bekannt: Muttermilch ist die beste Nahrung für ein Baby ist. Die WHO empfiehlt deshalb auch, Säuglinge in den ersten 6 Monaten voll zu stillen. Muttermilch ist aber auch extrem wichtig für Frühchen und kranke Säuglinge, wenn die Mutter nicht in der Lage ist zu stillen oder zu wenig Milch produziert.


Muttermilchbanken in Deutschland

Bis in die 1970er Jahre waren in Deutschland Muttermilchbanken an viele Krankenhäuser angeschlossen. Allein in der ehemaligen DDR gab es bis zur Wende im Jahr 1989 in Kliniken rund 60 Annahmestellen für Muttermilch. Mit dem Auftauchen des HIV-Virus in den 1980er Jahren wurden viele Sammelstellen geschlossen, da der Virus über die Muttermilch übertragen wird.

Aktuell gibt es nach Angaben der European Milk Bank Associaton (EMB) derzeit nur noch 13 Kinderkliniken in Deutschland, die über eine Muttermilchbank verfügen. Bis auf München liegen diese Banken ausschließlich in den neuen Bundesländern. Durch die hohen hygienischen Maßstäbe, die mit der Aufbereitung der Frauenmilch verbunden sind, ist vielen Kliniken eine Muttermilchbank zu aufwendig und vor allem zu teuer geworden.

Frauen, die mit ihren Frühchen oder kranken Babys in der Klinik betreut werden, erhalten die gespendete Milch fremder Mütter kostenlos. In der Uniklinik Dresden beispielsweise können aber auch Mütter von außerhalb Muttermilch erwerben: Die Kosten sind dafür allerdings sehr hoch und liegen etwa bei 50 Euro pro Liter. Die hohen Kosten für die Frauenmilch lassen sich mit der aufwendigen Untersuchung begründen.

Bevor die Milch abgefüllt und eingefroren wird, wird sie mikrobiologisch auf Viren und Keime untersucht. Das ist deshalb so wichtig, weil über die Muttermilch Krankheiten wie Hepatitis oder HIV übertragen werden können. Außerdem müssen sich potentielle Spenderinnen regelmäßig ärztlich durchchecken lassen und verpflichten, keinen Alkohol, Nikotin, Medikamente oder andere Suchtmittel einzunehmen.

Muttermilchbanken: Sicherheit wird großgeschrieben

Grundsätzlich kann jede gesunde Frau ihre Muttermilch einer Sammelstelle in einer Klinik zur Verfügung stellen. Statt überschüssige Milch für den Eigenbedarf einzufrieren oder wegzuschütten, können Frühchen mit der wertvollen Nahrung gefüttert werden.

In den meisten Fällen ist eine Mindestabgabemenge der Milch nötig sowie eine Blutuntersuchung der Spenderin, um ansteckende Krankheiten auszuschließen. Was viele nicht wissen: Die Babys der Spenderinnen sollten nicht älter als 4 Monate sein, da diese Muttermilch in ihrer Zusammensetzung ideal für Frühgeborene ist.

Reich werden können Frauen, die ihre Muttermilch spenden jedoch nicht: In der größten Muttermilchbank, die sich im Universitätsklinikum in Leipzig befindet, wird Frauen zum Beispiel für einen Liter Muttermilch eine Aufwandsentschädigung von 6,82 Euro bezahlt.

Ohnehin möchten die meisten Frauen, die ihre überschüssige Muttermilch spenden, anderen damit helfen und keinen Profit machen. In dieser Leipziger Klinik ist die Frauenmilch jedoch nur den Frühchen vorbehalten, außenstehende Mütter können keine Milch für ihren Eigenbedarf erwerben.

Mit Vorsicht zu genießen: Private Muttermilch-Börsen im Internet

Da in Deutschland die Nachfrage größer ist als das Angebot, suchen Frauen andere Wege um an Muttermilch zu gelangen. Tauschbörsen in sozialen Netzwerken wie zum Beispiel Facebook stellen eine Möglichkeit des privaten Handels dar. Während in den USA der private Handel mit Muttermilch in Online-Börsen boomt, wurde 2014 in Deutschland die erste private Muttermilchbörse von einer Mutter im Internet eröffnet.

Frauen können über die Internetseite Muttermilchspenderinnen in ihrer Nähe suchen, aber auch eigene Angebote einstellen. Die Kosten für 100 ml Muttermilch liegen zwischen 1 und 8 Euro. Einige Frauen stellen in diesem Forum ihre Milch aber auch kostenlos als Spende zur Verfügung.

Ärzte und Hebammen sehen diese Entwicklung der privaten Muttermilchbanken jedoch aufgrund der bestehenden Gesundheitsrisiken für das Baby sehr kritisch. Experten raten daher Müttern von der Verwendung der Muttermilch aus privaten Muttermilchbanken dringend ab.

© bilderstoeckchen – Fotolia.com

Fazit

  • In Deutschland gibt es derzeit 13 Muttermilchbanken
  • Sie versorgen Frühchen und kranke Babys mit Muttermilch
  • Aufbereitung und Untersuchung der Milch ist teuer
  • Strenge Richtlinien für Spenderinnen
  • Nachfrage nach Muttermilch ist größer als das Angebot
  • Immer mehr private Angebote über soziale Netzwerke
  • 2014 wurde in Deutschland die erste private Muttermilchbörse eröffnet
  • Experten raten von einer Verwendung aus privaten Banken ab: Viren können nicht nachgewiesen werden
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Unsere Ratgeber:

  • Wickeltaschen Ratgeber
    Wer mit dem Baby unterwegs ist, geht nicht ohne diverse Utensilien aus dem Haus: Frische Windeln, Feuchttücher, Creme, Wickelunterlage, Wechselkleidung…
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  • Softshelljacken Ratgeber
    Gerade in der Übergangszeit können Kinder mit einer dicken Winterjacke zu warm oder mit einer leichten Sommerjacke zu dünn angezogen…
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  • Hochstuhl Ratgeber
    Sobald das Baby selbstständig sitzen kann, ist die Zeit für einen Hochstuhl gekommen. So können Kinder von klein auf am…
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  • Rückentrage Ratgeber
    Mit einer Rückentrage können Eltern ihre Kinder an jedem Ausflug teilhaben lassen – und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit bieten, früh…
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Die Nachfrage ist größer als das Angebot – Längst ist bekannt: Muttermilch ist die beste Nahrung für ein Baby ist. Die WHO empfiehlt deshalb auch, Säuglinge in den ersten 6 Monaten voll zu stillen. Muttermilch ist aber auch extrem wichtig für Frühchen und kranke Säuglinge, wenn die Mutter nicht in der Lage ist zu stillen oder zu wenig Milch produziert.


Muttermilchbanken in Deutschland

Bis in die 1970er Jahre waren in Deutschland Muttermilchbanken an viele Krankenhäuser angeschlossen. Allein in der ehemaligen DDR gab es bis zur Wende im Jahr 1989 in Kliniken rund 60 Annahmestellen für Muttermilch. Mit dem Auftauchen des HIV-Virus in den 1980er Jahren wurden viele Sammelstellen geschlossen, da der Virus über die Muttermilch übertragen wird.

Aktuell gibt es nach Angaben der European Milk Bank Associaton (EMB) derzeit nur noch 13 Kinderkliniken in Deutschland, die über eine Muttermilchbank verfügen. Bis auf München liegen diese Banken ausschließlich in den neuen Bundesländern. Durch die hohen hygienischen Maßstäbe, die mit der Aufbereitung der Frauenmilch verbunden sind, ist vielen Kliniken eine Muttermilchbank zu aufwendig und vor allem zu teuer geworden.

Frauen, die mit ihren Frühchen oder kranken Babys in der Klinik betreut werden, erhalten die gespendete Milch fremder Mütter kostenlos. In der Uniklinik Dresden beispielsweise können aber auch Mütter von außerhalb Muttermilch erwerben: Die Kosten sind dafür allerdings sehr hoch und liegen etwa bei 50 Euro pro Liter. Die hohen Kosten für die Frauenmilch lassen sich mit der aufwendigen Untersuchung begründen.

Bevor die Milch abgefüllt und eingefroren wird, wird sie mikrobiologisch auf Viren und Keime untersucht. Das ist deshalb so wichtig, weil über die Muttermilch Krankheiten wie Hepatitis oder HIV übertragen werden können. Außerdem müssen sich potentielle Spenderinnen regelmäßig ärztlich durchchecken lassen und verpflichten, keinen Alkohol, Nikotin, Medikamente oder andere Suchtmittel einzunehmen.

Muttermilchbanken: Sicherheit wird großgeschrieben

Grundsätzlich kann jede gesunde Frau ihre Muttermilch einer Sammelstelle in einer Klinik zur Verfügung stellen. Statt überschüssige Milch für den Eigenbedarf einzufrieren oder wegzuschütten, können Frühchen mit der wertvollen Nahrung gefüttert werden.

In den meisten Fällen ist eine Mindestabgabemenge der Milch nötig sowie eine Blutuntersuchung der Spenderin, um ansteckende Krankheiten auszuschließen. Was viele nicht wissen: Die Babys der Spenderinnen sollten nicht älter als 4 Monate sein, da diese Muttermilch in ihrer Zusammensetzung ideal für Frühgeborene ist.

Reich werden können Frauen, die ihre Muttermilch spenden jedoch nicht: In der größten Muttermilchbank, die sich im Universitätsklinikum in Leipzig befindet, wird Frauen zum Beispiel für einen Liter Muttermilch eine Aufwandsentschädigung von 6,82 Euro bezahlt.

Ohnehin möchten die meisten Frauen, die ihre überschüssige Muttermilch spenden, anderen damit helfen und keinen Profit machen. In dieser Leipziger Klinik ist die Frauenmilch jedoch nur den Frühchen vorbehalten, außenstehende Mütter können keine Milch für ihren Eigenbedarf erwerben.

Mit Vorsicht zu genießen: Private Muttermilch-Börsen im Internet

Da in Deutschland die Nachfrage größer ist als das Angebot, suchen Frauen andere Wege um an Muttermilch zu gelangen. Tauschbörsen in sozialen Netzwerken wie zum Beispiel Facebook stellen eine Möglichkeit des privaten Handels dar. Während in den USA der private Handel mit Muttermilch in Online-Börsen boomt, wurde 2014 in Deutschland die erste private Muttermilchbörse von einer Mutter im Internet eröffnet.

Frauen können über die Internetseite Muttermilchspenderinnen in ihrer Nähe suchen, aber auch eigene Angebote einstellen. Die Kosten für 100 ml Muttermilch liegen zwischen 1 und 8 Euro. Einige Frauen stellen in diesem Forum ihre Milch aber auch kostenlos als Spende zur Verfügung.

Ärzte und Hebammen sehen diese Entwicklung der privaten Muttermilchbanken jedoch aufgrund der bestehenden Gesundheitsrisiken für das Baby sehr kritisch. Experten raten daher Müttern von der Verwendung der Muttermilch aus privaten Muttermilchbanken dringend ab.

© bilderstoeckchen – Fotolia.com

Fazit

  • In Deutschland gibt es derzeit 13 Muttermilchbanken
  • Sie versorgen Frühchen und kranke Babys mit Muttermilch
  • Aufbereitung und Untersuchung der Milch ist teuer
  • Strenge Richtlinien für Spenderinnen
  • Nachfrage nach Muttermilch ist größer als das Angebot
  • Immer mehr private Angebote über soziale Netzwerke
  • 2014 wurde in Deutschland die erste private Muttermilchbörse eröffnet
  • Experten raten von einer Verwendung aus privaten Banken ab: Viren können nicht nachgewiesen werden
Arztgeprüft

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