Kindesentwicklung im 6. Lebensjahr » Fähigkeiten & Meilensteine

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windeln.ch Redaktion

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Alle Beiträge des Experten

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Kurz vor der Einschulung – Im sechsten Lebensjahr sollte das Kind gelernt haben, sich an verschiedene Regeln zu halten, sich alleine an- und auszuziehen und mit anderen Kindern zu interagieren. Die Sprache sollte sich gefestigt haben, neue Wörter werden in  der Regel ohne Mühe übernommen. In den folgenden Entwicklungsschritten erweitert es seine Fähigkeiten wiederum, bis es bereit zur Einschulung ist.


Sprache im sechsten Lebensjahr

Die meisten Kinder haben mit fünf Jahren einen recht umfangreichen Wortschatz, sind sicherer in der Aussprache geworden und machen weniger grammatikalische Fehler als noch in den Vorjahren. Der Wortschatz wächst auch im sechsten Lebensjahr noch, es dürfte Ihrem Kind jedoch weniger Mühe machen, neue Wörter zu integrieren. Außerdem wächst die Neugier auf abstrakte Worte und Fragen, wie zum Beispiel: «Was bedeutet ‹Jenseits?'», werden gestellt.

Im Entwicklungskalender ist zu verzeichnen, dass Kinder in diesem Alter sowohl eigene Erlebnisse verständlich wiedergeben als auch gehörte Geschichten nacherzählen können. Zum Telefonieren sind viele Kinder ebenfalls bereits in der Lage. Sie können sowohl ihren vollen Namen als auch ihre Adresse, ihr Alter und manche sogar ihr Geburtsdatum widergeben.

Wie die Sprache wird im sechsten Lebensjahr das Zahlenverständnis ausgereifter. Kinder erfahren, wie alt ihre Spielkameraden sind und lernen, die ersten Ziffern an den Fingern abzuzählen. Brettspiele mit Würfeln helfen dabei, das Zahlenverständnis zu festigen: Zeigt der Würfel vier Punkte, darf die Spielfigur vier Felder weitergehen.

Möglicherweise macht Ihr Kind in diesen Lebensmonaten die ersten Schreibversuche, indem es seinen Namen malt. Dabei dürften Sie feststellen, dass es nun schon viel besser mit einem Stift umgehen kann, als noch vor ein paar Monaten. Wie die Sprache werden Bilder detailreicher und logischer im Aufbau.

Die Welt erklären

Kinder möchten die Welt verstehen und erklären können. Die Wahrnehmung wird im sechsten Lebensjahr umfassender. Sie müssen weniger fragen, um zu verstehen, sondern erklären häufig ihrerseits, warum etwas so ist, wie sie es wahrnehmen. Dies kann bisweilen etwas altklug wirken und bringt Sie sicher häufiger zum Schmunzeln.

Dieser Entwicklungsschritt ist wichtig für die Psyche: Das Selbstbewusstsein wächst, die Psyche wird gefestigt.

Motorik und Spiel von Sechsjährigen

Ihr Kind kann nun vermutlich problemlos Bälle werfen und fangen, sich rhythmisch und koordiniert zur Musik bewegen und möglicherweise auch schon etwa 10 Sekunden auf einem Bein stehen.

Da die motorische Entwicklung nicht nach einem fest definierten Zeitplan abläuft, sind die Fähigkeiten bei jedem Kind unterschiedlich ausgeprägt. Der Entwicklungskalender zeigt jedoch, dass innerhalb des sechsten Lebensjahres die meisten dieser Fähigkeiten angeeignet werden.

Sie können Ihr Kind unterstützen: Roller und Fahrrad fahren stärkt die Muskeln und Nervenbahnen, steigert die Koordinationsfähigkeit und stabilisiert den Gleichgewichtssinn. Vielleicht möchte Ihr Kind auch einen Schwimmkurs besuchen. Das Balancieren, Seilspringen und Hüpfen auf einem Bein sind ebenfalls Möglichkeiten, die Körperbeherrschung zu verbessern. Teamsport und Spiele mit Regeln sind beliebt, und viele Kinder entwickeln in diesem Alter ein spezielles Interesse für eine bestimmte Sportart.

In der Feinmotorik macht das Kind weitere Fortschritte. Es lernt, die Schnürsenkel selbst zu binden, Kleidung auf- und  zuzuknöpfen und Reißverschlüsse zu schließen. Diese feinmotorischen Bewegungsabläufe zählen bereits zu den schwieriger koordinierbaren.

Ermutigen Sie ihr Kind, viel zu puzzeln und Modelle nach Anleitung zu bauen. Malen, zeichnen und basteln Sie so viel wie möglich gemeinsam. Das Benutzen von Pinseln, Stiften, Schere und Kleber fördert die Feinmotorik und die Art dieser Aktivität regt die Planungsfähigkeit und den Organisationssinn an.

Fünfjährige Kinder spielen liebend gerne ausgefallene Rollenspiele. Sie können auch ohne weiteres eine Geschichte, die ihnen vorgelesen wurde, zu einem späteren Zeitpunkt nachspielen. Einfache Brettspiele regen das Regelverständnis an. Die Kinder lernen miteinander zu spielen und abzuwarten, bis sie an der Reihe sind.

Fähigkeiten fördern

Die bisher erworbenen Fähigkeiten sollten sich bis zur Einschulung festigen und erweitern. Sie können Ihrem Kind dabei helfen: Ermuntern Sie es, zu erzählen, was es im Kindergarten erlebt hat. Erzählen Sie von Ihrem eigenen Tag und verwenden Sie auch Begriffe, die Ihr Kind bisher weniger oder gar nicht nutzt. Das Auswendiglernen von Liedern oder kurzen Sprüchen macht ebenfalls Spaß und fördert die geistige Fähigkeit des Kindes.

Lassen Sie Ihr Kind helfen, den Tisch zu decken. Es erhält so die Gelegenheit, Geschirr und Besteck abzuzählen und zu überlegen, was alles benötigt wird. Daneben können Sie Ihr Kind beispielsweise ermutigen, eigenverantwortlich das Gießen der Blumen zu übernehmen.

Mit der Erledigung solch kleiner Aufgaben im Haushalt zeigen Sie, dass Sie Vertrauen in Ihr Kind haben, wodurch auch dessen Selbstvertrauen wächst. Daneben wird das Verantwortungsgefühl gegenüber der Umwelt gefördert und die Konzentrationsfähigkeit gesteigert.

Interaktion mit der Umwelt

Je mehr Kontakte Ihr Kind bisher mit anderen Kindern hatte, umso besser lernt es im sechsten Lebensjahr, sich in eine Gruppe zu integrieren. Es erfährt, dass eigene Interessen denen anderer Kinder gegenüberstehen und Kompromisse geschlossen werden müssen. Eigene Stärken und Schwächen werden ebenso wie die anderer Kinder deutlicher und es entwickelt sich ein Gerechtigkeitssinn.

Wiederum können Sie bei diesen Entwicklungsschritten unterstützen: Ermutigen Sie Ihr Kind, auch einmal nachzugeben oder zu verzichten, und erklären Sie, dass es dadurch nicht weniger Wert ist. Erzählt Ihr Kind von den eigenen Erlebnissen, fragen Sie, wie es sich dabei gefühlt hat und warum es diese oder jene Entscheidung getroffen hat. So fühlt es sich ernst genommen, auch, wenn es einmal nachgeben musste.

Bild: © ChantalS – Fotolia.com

Fazit

  • Sprache und Zahlenverständnis festigen sich
  • Körperbeherrschung verbessert sich
  • Verantwortungsbewusstsein und Gerechtigkeitssinn werden ausgeprägter
  • Wahrnehmung wird komplexer
  • Um die Feinmotorik zu fördern, malen, zeichnen, basteln und puzzeln Sie so viel wie möglich mit Ihrem Kind
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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Kurz vor der Einschulung – Im sechsten Lebensjahr sollte das Kind gelernt haben, sich an verschiedene Regeln zu halten, sich alleine an- und auszuziehen und mit anderen Kindern zu interagieren. Die Sprache sollte sich gefestigt haben, neue Wörter werden in  der Regel ohne Mühe übernommen. In den folgenden Entwicklungsschritten erweitert es seine Fähigkeiten wiederum, bis es bereit zur Einschulung ist.


Sprache im sechsten Lebensjahr

Die meisten Kinder haben mit fünf Jahren einen recht umfangreichen Wortschatz, sind sicherer in der Aussprache geworden und machen weniger grammatikalische Fehler als noch in den Vorjahren. Der Wortschatz wächst auch im sechsten Lebensjahr noch, es dürfte Ihrem Kind jedoch weniger Mühe machen, neue Wörter zu integrieren. Außerdem wächst die Neugier auf abstrakte Worte und Fragen, wie zum Beispiel: «Was bedeutet ‹Jenseits?'», werden gestellt.

Im Entwicklungskalender ist zu verzeichnen, dass Kinder in diesem Alter sowohl eigene Erlebnisse verständlich wiedergeben als auch gehörte Geschichten nacherzählen können. Zum Telefonieren sind viele Kinder ebenfalls bereits in der Lage. Sie können sowohl ihren vollen Namen als auch ihre Adresse, ihr Alter und manche sogar ihr Geburtsdatum widergeben.

Wie die Sprache wird im sechsten Lebensjahr das Zahlenverständnis ausgereifter. Kinder erfahren, wie alt ihre Spielkameraden sind und lernen, die ersten Ziffern an den Fingern abzuzählen. Brettspiele mit Würfeln helfen dabei, das Zahlenverständnis zu festigen: Zeigt der Würfel vier Punkte, darf die Spielfigur vier Felder weitergehen.

Möglicherweise macht Ihr Kind in diesen Lebensmonaten die ersten Schreibversuche, indem es seinen Namen malt. Dabei dürften Sie feststellen, dass es nun schon viel besser mit einem Stift umgehen kann, als noch vor ein paar Monaten. Wie die Sprache werden Bilder detailreicher und logischer im Aufbau.

Die Welt erklären

Kinder möchten die Welt verstehen und erklären können. Die Wahrnehmung wird im sechsten Lebensjahr umfassender. Sie müssen weniger fragen, um zu verstehen, sondern erklären häufig ihrerseits, warum etwas so ist, wie sie es wahrnehmen. Dies kann bisweilen etwas altklug wirken und bringt Sie sicher häufiger zum Schmunzeln.

Dieser Entwicklungsschritt ist wichtig für die Psyche: Das Selbstbewusstsein wächst, die Psyche wird gefestigt.

Motorik und Spiel von Sechsjährigen

Ihr Kind kann nun vermutlich problemlos Bälle werfen und fangen, sich rhythmisch und koordiniert zur Musik bewegen und möglicherweise auch schon etwa 10 Sekunden auf einem Bein stehen.

Da die motorische Entwicklung nicht nach einem fest definierten Zeitplan abläuft, sind die Fähigkeiten bei jedem Kind unterschiedlich ausgeprägt. Der Entwicklungskalender zeigt jedoch, dass innerhalb des sechsten Lebensjahres die meisten dieser Fähigkeiten angeeignet werden.

Sie können Ihr Kind unterstützen: Roller und Fahrrad fahren stärkt die Muskeln und Nervenbahnen, steigert die Koordinationsfähigkeit und stabilisiert den Gleichgewichtssinn. Vielleicht möchte Ihr Kind auch einen Schwimmkurs besuchen. Das Balancieren, Seilspringen und Hüpfen auf einem Bein sind ebenfalls Möglichkeiten, die Körperbeherrschung zu verbessern. Teamsport und Spiele mit Regeln sind beliebt, und viele Kinder entwickeln in diesem Alter ein spezielles Interesse für eine bestimmte Sportart.

In der Feinmotorik macht das Kind weitere Fortschritte. Es lernt, die Schnürsenkel selbst zu binden, Kleidung auf- und  zuzuknöpfen und Reißverschlüsse zu schließen. Diese feinmotorischen Bewegungsabläufe zählen bereits zu den schwieriger koordinierbaren.

Ermutigen Sie ihr Kind, viel zu puzzeln und Modelle nach Anleitung zu bauen. Malen, zeichnen und basteln Sie so viel wie möglich gemeinsam. Das Benutzen von Pinseln, Stiften, Schere und Kleber fördert die Feinmotorik und die Art dieser Aktivität regt die Planungsfähigkeit und den Organisationssinn an.

Fünfjährige Kinder spielen liebend gerne ausgefallene Rollenspiele. Sie können auch ohne weiteres eine Geschichte, die ihnen vorgelesen wurde, zu einem späteren Zeitpunkt nachspielen. Einfache Brettspiele regen das Regelverständnis an. Die Kinder lernen miteinander zu spielen und abzuwarten, bis sie an der Reihe sind.

Fähigkeiten fördern

Die bisher erworbenen Fähigkeiten sollten sich bis zur Einschulung festigen und erweitern. Sie können Ihrem Kind dabei helfen: Ermuntern Sie es, zu erzählen, was es im Kindergarten erlebt hat. Erzählen Sie von Ihrem eigenen Tag und verwenden Sie auch Begriffe, die Ihr Kind bisher weniger oder gar nicht nutzt. Das Auswendiglernen von Liedern oder kurzen Sprüchen macht ebenfalls Spaß und fördert die geistige Fähigkeit des Kindes.

Lassen Sie Ihr Kind helfen, den Tisch zu decken. Es erhält so die Gelegenheit, Geschirr und Besteck abzuzählen und zu überlegen, was alles benötigt wird. Daneben können Sie Ihr Kind beispielsweise ermutigen, eigenverantwortlich das Gießen der Blumen zu übernehmen.

Mit der Erledigung solch kleiner Aufgaben im Haushalt zeigen Sie, dass Sie Vertrauen in Ihr Kind haben, wodurch auch dessen Selbstvertrauen wächst. Daneben wird das Verantwortungsgefühl gegenüber der Umwelt gefördert und die Konzentrationsfähigkeit gesteigert.

Interaktion mit der Umwelt

Je mehr Kontakte Ihr Kind bisher mit anderen Kindern hatte, umso besser lernt es im sechsten Lebensjahr, sich in eine Gruppe zu integrieren. Es erfährt, dass eigene Interessen denen anderer Kinder gegenüberstehen und Kompromisse geschlossen werden müssen. Eigene Stärken und Schwächen werden ebenso wie die anderer Kinder deutlicher und es entwickelt sich ein Gerechtigkeitssinn.

Wiederum können Sie bei diesen Entwicklungsschritten unterstützen: Ermutigen Sie Ihr Kind, auch einmal nachzugeben oder zu verzichten, und erklären Sie, dass es dadurch nicht weniger Wert ist. Erzählt Ihr Kind von den eigenen Erlebnissen, fragen Sie, wie es sich dabei gefühlt hat und warum es diese oder jene Entscheidung getroffen hat. So fühlt es sich ernst genommen, auch, wenn es einmal nachgeben musste.

Bild: © ChantalS – Fotolia.com

Fazit

  • Sprache und Zahlenverständnis festigen sich
  • Körperbeherrschung verbessert sich
  • Verantwortungsbewusstsein und Gerechtigkeitssinn werden ausgeprägter
  • Wahrnehmung wird komplexer
  • Um die Feinmotorik zu fördern, malen, zeichnen, basteln und puzzeln Sie so viel wie möglich mit Ihrem Kind
Arztgeprüft

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