Achtsamkeit in der Erziehung » Worauf achten?

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Alle Beiträge des Experten

Achtsamkeit in der Erziehung » Worauf achten?

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Achtsamkeit lehren – östliche Tradition oder auch in der westlichen Gesellschaft förderlich umzusetzen? Der Alltag von Eltern wird von Pflichten und Terminen regiert. Gelassenheit fällt da oft schwer. Wie aber sollen Kinder sie lernen, wenn ihnen etwas anderes vorgelebt wird? 


Achtsamkeit entspannt

Kinder leben im Jetzt, erleben unbeschwert den Augenblick. Erwachsene hingegen widmen sich gedanklich ihren alltäglichen Pflichten und Terminen. Würde sich das mit einer entspannten Haltung nicht besser bewältigen lassen?

Von entspannten Eltern profitieren auch die Kinder, denn deren Stimmung überträgt sich und ein hektischer Alltag führt zu einem weniger besonnenen Umgang miteinander. Allerdings gibt überwiegend die Leistungsgesellschaft die Regeln vor, die Folge ist Stress. Viele Eltern setzten sich selbst unter Druck, haben das Gefühl, funktionieren zu müssen. In diese Richtung werden auch die Kinder geprägt.

Dabei ist es gar nicht so schwer, einmal innezuhalten und den Moment mit all seinen Facetten zu erleben – ganz so, wie es Kinder in den ersten Lebensjahren noch tun. Sie erfassen die Welt mit den Sinnen, nehmen Bilder auf, lassen ihren Emotionen freien Lauf, ohne sie mit dem Verstand zu bewerten oder zu zensieren. Sie sind achtsam dem Geschehen gegenüber und erfassen feinste Schwingungen der Gemütsstimmung anderer Menschen.

Innehalten bedeutet nicht nur, den Moment zu erleben, sondern auch, Abstand zu gewinnen. So werden stressige Situationen weniger belastend, innerer Druck lässt nach, das Geschehen kann neu bewertet werden. Das schafft Freiraum für Entscheidungen, wo Reaktionen andernfalls eher aus einem Automatismus heraus gesteuert sind.

Integration in den Alltag

Im Alltag mit Kind sind oft Multitaskingfähigkeiten gefragt. Haushaltsarbeiten müssen erledigt, der Lebensunterhalt verdient, Einkäufe getätigt werden, zwischendurch passiert noch etwas Unvorhergesehenes, auch die Bedürfnisse des Kindes dürfen nicht zu kurz kommen.

Sicher ist es möglich, auf einem gemeinsamen Spaziergang die Natur zu erleben und sie mit allen Sinnen zu genießen. Allerdings übernehmen die alltäglichen Aufgaben schnell wieder das Kommando, sie machen den Hauptteil des Lebens aus. Um Achtsamkeit zu üben, empfehlen sich daher Alltagssituationen.

Dazu bieten sich durchaus kleinere Hausarbeiten an, beispielsweise das Blumengießen. Führen Sie sich vor Augen, dass Sie mit dem Wasser die Essenz des Lebens zuführen, wie die Wurzeln dankbar die Nährstoffe aufnehmen, sich Blätter und Blüten zufrieden entfalten. Schnell kann diese Handlung statt zu einer notwendigen Nebensächlichkeit zu einem achtsamen Moment, einer erfüllenden Tätigkeit werden.

Das Händewaschen wird zu einer sinnlichen Erfahrung, beim Duschen reinigen Sie sich selbst von Stress und Anstrengungen des Tages, während Sie das erfrischende Wasser mit neuer Energie erfüllt. Nehmen Sie sich Zeit beim Essen, genießen Sie ausgiebig den Geschmack jedes einzelnen Nahrungsmittels, welches Sie mit neuer Kraft versorgt.

Natürlich klappt das nicht in jeder Situation. Viele kleine Momente der Achtsamkeit führen jedoch insgesamt zu einer entspannteren Verfassung und mehr Gelassenheit. So üben Sie einen liebevollen, intensiveren Umgang mit alltäglichen Pflichten und sich selbst, ein wenig angelehnt an das kindliche Erleben. Dies können Sie auf die Erziehung Ihres Kindes übertragen.

Bedeutung in der Erziehung

Kinder sind individuell, ebenso individuell sollte auf ihre Bedürfnisse eingegangen werden. Das bedeutet, diese zunächst zu erkennen, was wiederum ein Innehalten erfordert. Versetzen Sie sich in die Situation und das Erleben Ihres Kindes, hören Sie ihm zu, gehen Sie auf seine Gefühle ein, können Sie anders reagieren, als aus reinem Automatismus heraus.

Vielleicht haben Sie den nächsten Termin im Kopf, während Ihr Kind fasziniert beobachtet, wie die Regentropfen in die Pfütze platschen. Lassen Sie sich einen Augenblick auf Ihr Kind ein. Das schafft ein entspanntes, intensives Gefühl der Gemeinsamkeit. Ihr Kind spürt, dass Sie es ernst nehmen. Mahnen Sie hingegen zur Eile, erfährt es unweigerlich, dass das Leben von Stress bestimmt ist. Für das Erleben eines Moments und innige Erfahrungen bleibt keine Zeit.

Das klappt natürlich wiederum nicht immer. Darauf kommt es aber gar nicht an. Ihr Kind muss auch lernen, Verantwortung zu übernehmen und Verpflichtungen nachzukommen, ganz so, wie es das Leben in der Erwachsenenwelt erfordert.

Ermutigen Sie es dennoch zwischendurch, ausgiebig seine sinnlichen Erfahrungen zu sammeln und gestatten Sie sich selbst diese Momente der Achtsamkeit, schaffen Sie immer wieder kleine Ruheinseln, die zu einer positiven Gesamteinstellung führen können: In solchen Augenblicken wird im Gehirn die Ausschüttung des sogenannten Glückshormons Serotonin gefördert – ein natürlicher Feind des Stresshormons.

Unter derartigen Voraussetzungen können Herausforderungen leichter gemeistert werden, Verpflichtungen werden als weniger anstrengend empfunden, die Konzentrationsfähigkeit steigt. Für Ihr Kind bedeutet dies außerdem, sich ein wenig Unbeschwertheit erhalten zu dürfen.

Kann es sich die Fähigkeit zur Achtsamkeit bewahren, muss es sich diese nicht – wie Sie eventuell – erst in späteren Jahren neu aneignen. Es lernt, dass es nicht nur ein funktionierendes Organ in der Familie und der Gesellschaft sein muss, sondern ein liebenswertes Individuum ist, welches auch die liebenswerten Momente des Lebens zu schätzen weiß. Es erfährt außerdem, dass es sich und seine Bedürfnisse ernst nehmen darf.

Ebenso, wie Sie Ihrem Kind Achtsamkeit entgegenbringen, kann es selbst auf andere eingehen – Sozialkompetenz und Empathie profitieren davon. Indem es sich ganz auf verschiedene Momente einlassen darf, erhält es Gelegenheit, Details und Feinheiten wahrzunehmen, die in der Hektik schnell übersehen werden. Die so geschulte Auffassungsgabe kann sich auch beruflich positiv auswirken.

Damit sind wichtige Voraussetzungen erfüllt, sich im Leben zurechtzufinden, ohne sich selbst unter Druck zu setzen und sich zu überfordern: Beides sind wesentliche Ursache verschiedener Zivilisationskrankheiten.

© drubig-photo – Fotolia.com

Fazit – Achtsamkeit in der Erziehung bedeutet:

  • Sich auf das Erleben des Kindes einlassen
  • Innehalten
  • Die eigenen Bedürfnisse wahrnehmen
  • Intensive Wahrnehmung fördern
  • Mehr Gelassenheit im Alltag

Unsere Ratgeber:

Achtsamkeit lehren – östliche Tradition oder auch in der westlichen Gesellschaft förderlich umzusetzen? Der Alltag von Eltern wird von Pflichten und Terminen regiert. Gelassenheit fällt da oft schwer. Wie aber sollen Kinder sie lernen, wenn ihnen etwas anderes vorgelebt wird? 


Achtsamkeit entspannt

Kinder leben im Jetzt, erleben unbeschwert den Augenblick. Erwachsene hingegen widmen sich gedanklich ihren alltäglichen Pflichten und Terminen. Würde sich das mit einer entspannten Haltung nicht besser bewältigen lassen?

Von entspannten Eltern profitieren auch die Kinder, denn deren Stimmung überträgt sich und ein hektischer Alltag führt zu einem weniger besonnenen Umgang miteinander. Allerdings gibt überwiegend die Leistungsgesellschaft die Regeln vor, die Folge ist Stress. Viele Eltern setzten sich selbst unter Druck, haben das Gefühl, funktionieren zu müssen. In diese Richtung werden auch die Kinder geprägt.

Dabei ist es gar nicht so schwer, einmal innezuhalten und den Moment mit all seinen Facetten zu erleben – ganz so, wie es Kinder in den ersten Lebensjahren noch tun. Sie erfassen die Welt mit den Sinnen, nehmen Bilder auf, lassen ihren Emotionen freien Lauf, ohne sie mit dem Verstand zu bewerten oder zu zensieren. Sie sind achtsam dem Geschehen gegenüber und erfassen feinste Schwingungen der Gemütsstimmung anderer Menschen.

Innehalten bedeutet nicht nur, den Moment zu erleben, sondern auch, Abstand zu gewinnen. So werden stressige Situationen weniger belastend, innerer Druck lässt nach, das Geschehen kann neu bewertet werden. Das schafft Freiraum für Entscheidungen, wo Reaktionen andernfalls eher aus einem Automatismus heraus gesteuert sind.

Integration in den Alltag

Im Alltag mit Kind sind oft Multitaskingfähigkeiten gefragt. Haushaltsarbeiten müssen erledigt, der Lebensunterhalt verdient, Einkäufe getätigt werden, zwischendurch passiert noch etwas Unvorhergesehenes, auch die Bedürfnisse des Kindes dürfen nicht zu kurz kommen.

Sicher ist es möglich, auf einem gemeinsamen Spaziergang die Natur zu erleben und sie mit allen Sinnen zu genießen. Allerdings übernehmen die alltäglichen Aufgaben schnell wieder das Kommando, sie machen den Hauptteil des Lebens aus. Um Achtsamkeit zu üben, empfehlen sich daher Alltagssituationen.

Dazu bieten sich durchaus kleinere Hausarbeiten an, beispielsweise das Blumengießen. Führen Sie sich vor Augen, dass Sie mit dem Wasser die Essenz des Lebens zuführen, wie die Wurzeln dankbar die Nährstoffe aufnehmen, sich Blätter und Blüten zufrieden entfalten. Schnell kann diese Handlung statt zu einer notwendigen Nebensächlichkeit zu einem achtsamen Moment, einer erfüllenden Tätigkeit werden.

Das Händewaschen wird zu einer sinnlichen Erfahrung, beim Duschen reinigen Sie sich selbst von Stress und Anstrengungen des Tages, während Sie das erfrischende Wasser mit neuer Energie erfüllt. Nehmen Sie sich Zeit beim Essen, genießen Sie ausgiebig den Geschmack jedes einzelnen Nahrungsmittels, welches Sie mit neuer Kraft versorgt.

Natürlich klappt das nicht in jeder Situation. Viele kleine Momente der Achtsamkeit führen jedoch insgesamt zu einer entspannteren Verfassung und mehr Gelassenheit. So üben Sie einen liebevollen, intensiveren Umgang mit alltäglichen Pflichten und sich selbst, ein wenig angelehnt an das kindliche Erleben. Dies können Sie auf die Erziehung Ihres Kindes übertragen.

Bedeutung in der Erziehung

Kinder sind individuell, ebenso individuell sollte auf ihre Bedürfnisse eingegangen werden. Das bedeutet, diese zunächst zu erkennen, was wiederum ein Innehalten erfordert. Versetzen Sie sich in die Situation und das Erleben Ihres Kindes, hören Sie ihm zu, gehen Sie auf seine Gefühle ein, können Sie anders reagieren, als aus reinem Automatismus heraus.

Vielleicht haben Sie den nächsten Termin im Kopf, während Ihr Kind fasziniert beobachtet, wie die Regentropfen in die Pfütze platschen. Lassen Sie sich einen Augenblick auf Ihr Kind ein. Das schafft ein entspanntes, intensives Gefühl der Gemeinsamkeit. Ihr Kind spürt, dass Sie es ernst nehmen. Mahnen Sie hingegen zur Eile, erfährt es unweigerlich, dass das Leben von Stress bestimmt ist. Für das Erleben eines Moments und innige Erfahrungen bleibt keine Zeit.

Das klappt natürlich wiederum nicht immer. Darauf kommt es aber gar nicht an. Ihr Kind muss auch lernen, Verantwortung zu übernehmen und Verpflichtungen nachzukommen, ganz so, wie es das Leben in der Erwachsenenwelt erfordert.

Ermutigen Sie es dennoch zwischendurch, ausgiebig seine sinnlichen Erfahrungen zu sammeln und gestatten Sie sich selbst diese Momente der Achtsamkeit, schaffen Sie immer wieder kleine Ruheinseln, die zu einer positiven Gesamteinstellung führen können: In solchen Augenblicken wird im Gehirn die Ausschüttung des sogenannten Glückshormons Serotonin gefördert – ein natürlicher Feind des Stresshormons.

Unter derartigen Voraussetzungen können Herausforderungen leichter gemeistert werden, Verpflichtungen werden als weniger anstrengend empfunden, die Konzentrationsfähigkeit steigt. Für Ihr Kind bedeutet dies außerdem, sich ein wenig Unbeschwertheit erhalten zu dürfen.

Kann es sich die Fähigkeit zur Achtsamkeit bewahren, muss es sich diese nicht – wie Sie eventuell – erst in späteren Jahren neu aneignen. Es lernt, dass es nicht nur ein funktionierendes Organ in der Familie und der Gesellschaft sein muss, sondern ein liebenswertes Individuum ist, welches auch die liebenswerten Momente des Lebens zu schätzen weiß. Es erfährt außerdem, dass es sich und seine Bedürfnisse ernst nehmen darf.

Ebenso, wie Sie Ihrem Kind Achtsamkeit entgegenbringen, kann es selbst auf andere eingehen – Sozialkompetenz und Empathie profitieren davon. Indem es sich ganz auf verschiedene Momente einlassen darf, erhält es Gelegenheit, Details und Feinheiten wahrzunehmen, die in der Hektik schnell übersehen werden. Die so geschulte Auffassungsgabe kann sich auch beruflich positiv auswirken.

Damit sind wichtige Voraussetzungen erfüllt, sich im Leben zurechtzufinden, ohne sich selbst unter Druck zu setzen und sich zu überfordern: Beides sind wesentliche Ursache verschiedener Zivilisationskrankheiten.

© drubig-photo – Fotolia.com

Fazit – Achtsamkeit in der Erziehung bedeutet:

  • Sich auf das Erleben des Kindes einlassen
  • Innehalten
  • Die eigenen Bedürfnisse wahrnehmen
  • Intensive Wahrnehmung fördern
  • Mehr Gelassenheit im Alltag
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