Mobbing unter Kindern » Was tun gegen Mobbing

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windeln.ch Redaktion

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Alle Beiträge des Experten

Mobbing unter Kindern » Was tun gegen Mobbing

Alle Beiträge des Experten

Eltern fragen sich, ob ihr eigenes Kind zum Opfer / Täter werden kann – Dass Mobbing am Arbeitsplatz und in der Schule eine Rolle spielen kann, ist in den Medien immer wieder Thema. Bei Jugendlichen hat auch das Internet ein hohes Mobbingpotential.


Unter Kindern herrscht oft ein rauer Umgangston

Der Begriff «Mobbing» (vom englischen «Mob» – aufgebrachte Menschenmenge, Pöbel) stammt ursprünglich aus der Verhaltensforschung. Für die Beschreibung von bestimmten Konfliktsituationen wird er erst seit den 1990er Jahren allgemein verwendet. Eine Mobbingsituation ist immer dann gegeben, wenn ein Mensch regelmäßig und über einen längeren Zeitraum von anderen geärgert oder drangsaliert wird.

Bei den Opfern kann dies tiefe seelische Spuren hinterlassen. Laut einer US-amerikanischen Studie sind Mobbingsituationen auch schon für jüngere Kinder relevant: Ein Forschungsteam der Universität Wichita hat 266 Kinder vom Kindergarten bis zum Abschluss des ersten Grundschuljahrs begleitet.

Im Hinblick auf eine unbeschwerte Kindheit war das Fazit recht ernüchternd. Physischen oder verbalen Angriffen ihrer Kameraden waren alle Kinder ausgesetzt. Mit fortschreitendem Alter fokussierten sich regelmäßige Schikanen jedoch auf eine immer kleinere «Opfergruppe», während sich andere Kinder erfolgreich gegen die Attacken ihrer Altersgenossen wehren konnten.

Mobbing bedeutet systematische Gewalt

Die Schweizer Verhaltenspsychologin Francoise Alsaker beschreibt Mobbing im Kindergarten als eine spezifische Form der Gewalt, bei denen ein Kind systematisch und regelmäßig von anderen Kindern körperlich oder seelisch, direkt oder indirekt verletzt wird.

Das Opfer fühlt sich hilflos und permanent erniedrigt, schlimmstenfalls fällt ihm die Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühls auch in späteren Jahren schwer. «Mobbingtechniken» unter Kindern gibt es viele: Bedrohen, Schubsen oder Schlagen gehören ebenso dazu wie Auslachen und Ignorieren, das Wegnehmen persönlicher Sachen, falsche Beschuldigungen und Erpressung.

Entscheidend ist, dass es sich dabei um mehrere Täter handelt, die stets das gleiche Opfer attackieren. Wenn Jan von Max verhauen wird oder Lea mit Anna nie wieder spielen will, handelt es sich zwar um Konflikte und im Fall von Max auch um eine aggressive Handlung – ein Mobbingfall würde daraus jedoch erst, wenn Max und Lea ihre Kontrahenten regelmäßig mit Verbündeten attackieren würden.

Jüngere Kinder handeln nicht systematisch, sondern situativ

Pädagogen meinen, dass Aggressionen und Konflikte im Kindergarten normalerweise kein expliziter Ausdruck eines Mobbinggeschehens sind. Letzteres setzt langfristiges und systematisches Handeln voraus – Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren handeln jedoch aus der Situation heraus.

Trotzdem können Grundkonstellationen des Mobbings in ihren Interaktionen bereits vorhanden sein: Manche Kinder sind dominant und werden von den anderen vielleicht als «Bandenchef» bewundert, die anderen folgen ihnen gern. Und wieder andere Kinder setzen sich auch gegen rüdere Attacken nicht zur Wehr.

Wenn ein Kind die Erfahrung macht, dass es durch emotionale Erpressung («dann bist du nicht mehr mein bester Freund») oder durch Gewalt schafft, seine Wünsche durchzusetzen, lernt es, dass es damit Macht gewinnt und dass es sich lohnt, diese anzuwenden – Vorbilder dafür finden Kinder in der Erwachsenenwelt genug. Mit wachsender Reife wird dann wahrscheinlicher, dass einige Kinder tatsächlich aktiv mobben.

Mobbing unter Kindern

Anzeichen für Konflikt- oder Mobbingsituationen

Folgende Anzeichen deuten möglicherweise darauf hin, dass Ihr Kind in Kindergarten oder Schule mit einer gravierenden Konflikt- oder einer Mobbingsituation konfrontiert ist:

  • Es will nicht mehr in den Kindergarten oder in die Schule gehen.
  • Es vermeidet den Kontakt zu Gleichaltrigen und spielt meist allein.
  • Es klagt vor dem Schlafengehen oft über Bauch- oder Kopfschmerzen.
  • Es hat Alpträume, leidet an Schlafstörungen und/oder Appetitlosigkeit.
  • Es wirkt ängstlich und bedrückt.
  • Es wertet sich in seinen Äußerungen selber ab.
  • Es hat oft Verletzungen und blaue Flecken.
  • Seine Sachen sind oft beschädigt oder gehen ganz verloren.

Natürlich muss sich hinter solchen Auffälligkeiten nicht zwangsläufig Mobbing verbergen. Vielleicht fühlt sich Ihr Kind auch aus ganz anderen Gründen unwohl. Ernst sollten Sie die Sorgen Ihres Kindes auf alle Fälle nehmen und auch geduldig sein, wenn es nicht gleich darüber sprechen will.

Viele Kinder geben sich an ihren Nöten – woraus diese auch immer resultieren – zunächst selbst die Schuld. Empfehlenswert ist, dass Sie möglichst bald mit der Kindergärtnerin oder der Lehrerin Ihres Kindes sprechen, damit diese bei Problemen frühzeitig intervenieren können.

In eine Lösung werden alle Kinder der Gruppe einbezogen

Die Erzieher werden zunächst beobachten, was es mit der Mobbingbefürchtung auf sich hat. Einschreiten werden sie dann, wenn bestimmte Kinder immer dominieren, sich zu kleinen Anführern entwickelt haben und andere grundsätzlich unterlegen sind, isoliert werden/sich selber isolieren oder anderweitige Probleme in der Gruppe haben.

In das Finden einer Lösung werden die Kinder einbezogen und entsprechende Verhaltensregeln aufgestellt. Die Stärken «schwächerer» Kinder werden gezielt gefördert, um ihr Selbstbewusstsein aufzubauen. Manche Kinder müssen auch erst lernen, dass sie das Recht haben, «Nein» zu sagen und sich gegenüber anderen Kindern aktiv abzugrenzen.

Probleme damit haben Kinder vor allem dann, wenn ihre Eltern einen sehr autoritären Erziehungsstil praktizieren oder die Äußerungen ihrer Kinder meistens ignorieren.

Balance von Geborgenheit, Autonomie und Grenzen macht Kinder stark

Interessant ist in diesem Zusammenhang eine britische Studie, die sich damit beschäftigt, in welchem Maße der Erziehungsstil der Eltern Mobbing begünstigen oder verhindern kann. Für die Untersuchung wurden Daten von mehr als 200.000 Kindern aus vorhergehenden Untersuchungen ausgewertet.

Das Resultat: Kinder mit besonders stark behütenden oder besonders strengen Eltern haben ein höheres Risiko, irgendwann zum Opfer von Mobbingattacken zu werden. Auch viel negatives Feedback zu Hause oder eine permanent unterlegene Position gegenüber den eigenen Geschwistern wirkt sich in diese Richtung aus.

Das geringste Mobbingrisiko hatten dagegen Kinder, denen ihre Eltern zwar klare Grenzen setzten, deren Erziehung aber von emotionaler Wärme und Geborgenheit geprägt war. Gleichzeitig ermöglichten diese Eltern ihren Kindern, eigene Erfahrungen im Austragen von Konflikten zu sammeln, ohne sofort einzuschreiten. Hierdurch waren die Kinder in der Lage, Strategien für ihr Verhalten bei Streitigkeiten zu entwickeln und ihr Selbstbewusstsein zu entwickeln.

Hilfe, mein Kind mobbt!

Möglicherweise werden Sie irgendwann auch damit konfrontiert, dass Ihr Sprössling selber andere Kinder mobbt. Auch hier gilt: Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Kind, versuchen Sie, herauszufinden, wo seine Sorgen liegen. Vielleicht fehlt es ihm an Anerkennung? Vielleicht findet es in Kindergarten oder Schule kein Ventil für seine Stärken und für seine Energie?

Wenn Sie seine Fähigkeiten würdigen und in kreative Bahnen lenken, ist das Problem vielleicht bald gelöst. Falls Ihr Kind sportlich interessiert ist, bieten sich Mannschaftssportarten hierfür an: Es lernt, sich im und mit einem Team zu engagieren und bekommt Raum, um seine Fähigkeiten auszuleben.

Möglicherweise mobbt Ihr Kind aber auch, weil es fürchtet, sonst seine Freunde zu verlieren, hat also aus einer anderen Perspektive Probleme mit seinem Selbstwertgefühl? Hinterfragen Sie in einem solchen Fall auch Ihren Erziehungsstil: Kann Ihr Kind von Ihnen lernen, mit Konflikten umzugehen und seine Wünsche und Bedürfnisse zu äußern.

Binden Sie für die Lösung des Problems auch Kindergarten oder Schule ein. Und: Bestehen Sie darauf, dass Ihr Kind Verantwortung für sein Handeln übernimmt. Erst wenn es bereit ist, sich für sein Verhalten zu entschuldigen, hat es verstanden, worum es bei Mobbing geht.

© Ilike – Fotolia.com

Video zum Thema Mobbing unter Kindern

Fazit

  • Mobbing ist auch unter Kindern eine Form systematischer körperlicher und seelischer Gewalt, die tiefe seelische Spuren hinterlassen kann.
  • Bei Kindern im Kindergartenalter ist es eher unwahrscheinlich, dass es sich bei aggressiv ausgetragenen Konflikten um echte Mobbingsituationen handelt, Grundformen des Mobbings können jedoch durchaus schon vorhanden sein.
  • Falls Sie vermuten, dass Ihr Kind gemobbt wird, sprechen Sie den Kindergarten oder die Schule möglichst umgehend darauf an. Pädagogische Interventionen beziehen sich auf die gesamte Kindergruppe. Sie zielen auf die Entspannung der Situation, das Fördern «schwächerer» Kinder sowie verbindliche Umgangsregeln für alle Kinder ab.
  • Geben Sie Ihrem Kind Raum, sein Selbstbewusstsein und seine Konfliktfähigkeit zu entwickeln. Optimal ist dafür ein Erziehungsstil, der Vertrauen und Geborgenheit vermittelt, jedoch auch klare Grenzen setzt.

Unsere Ratgeber:

Eltern fragen sich, ob ihr eigenes Kind zum Opfer / Täter werden kann – Dass Mobbing am Arbeitsplatz und in der Schule eine Rolle spielen kann, ist in den Medien immer wieder Thema. Bei Jugendlichen hat auch das Internet ein hohes Mobbingpotential.


Unter Kindern herrscht oft ein rauer Umgangston

Der Begriff «Mobbing» (vom englischen «Mob» – aufgebrachte Menschenmenge, Pöbel) stammt ursprünglich aus der Verhaltensforschung. Für die Beschreibung von bestimmten Konfliktsituationen wird er erst seit den 1990er Jahren allgemein verwendet. Eine Mobbingsituation ist immer dann gegeben, wenn ein Mensch regelmäßig und über einen längeren Zeitraum von anderen geärgert oder drangsaliert wird.

Bei den Opfern kann dies tiefe seelische Spuren hinterlassen. Laut einer US-amerikanischen Studie sind Mobbingsituationen auch schon für jüngere Kinder relevant: Ein Forschungsteam der Universität Wichita hat 266 Kinder vom Kindergarten bis zum Abschluss des ersten Grundschuljahrs begleitet.

Im Hinblick auf eine unbeschwerte Kindheit war das Fazit recht ernüchternd. Physischen oder verbalen Angriffen ihrer Kameraden waren alle Kinder ausgesetzt. Mit fortschreitendem Alter fokussierten sich regelmäßige Schikanen jedoch auf eine immer kleinere «Opfergruppe», während sich andere Kinder erfolgreich gegen die Attacken ihrer Altersgenossen wehren konnten.

Mobbing bedeutet systematische Gewalt

Die Schweizer Verhaltenspsychologin Francoise Alsaker beschreibt Mobbing im Kindergarten als eine spezifische Form der Gewalt, bei denen ein Kind systematisch und regelmäßig von anderen Kindern körperlich oder seelisch, direkt oder indirekt verletzt wird.

Das Opfer fühlt sich hilflos und permanent erniedrigt, schlimmstenfalls fällt ihm die Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühls auch in späteren Jahren schwer. «Mobbingtechniken» unter Kindern gibt es viele: Bedrohen, Schubsen oder Schlagen gehören ebenso dazu wie Auslachen und Ignorieren, das Wegnehmen persönlicher Sachen, falsche Beschuldigungen und Erpressung.

Entscheidend ist, dass es sich dabei um mehrere Täter handelt, die stets das gleiche Opfer attackieren. Wenn Jan von Max verhauen wird oder Lea mit Anna nie wieder spielen will, handelt es sich zwar um Konflikte und im Fall von Max auch um eine aggressive Handlung – ein Mobbingfall würde daraus jedoch erst, wenn Max und Lea ihre Kontrahenten regelmäßig mit Verbündeten attackieren würden.

Jüngere Kinder handeln nicht systematisch, sondern situativ

Pädagogen meinen, dass Aggressionen und Konflikte im Kindergarten normalerweise kein expliziter Ausdruck eines Mobbinggeschehens sind. Letzteres setzt langfristiges und systematisches Handeln voraus – Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren handeln jedoch aus der Situation heraus.

Trotzdem können Grundkonstellationen des Mobbings in ihren Interaktionen bereits vorhanden sein: Manche Kinder sind dominant und werden von den anderen vielleicht als «Bandenchef» bewundert, die anderen folgen ihnen gern. Und wieder andere Kinder setzen sich auch gegen rüdere Attacken nicht zur Wehr.

Wenn ein Kind die Erfahrung macht, dass es durch emotionale Erpressung («dann bist du nicht mehr mein bester Freund») oder durch Gewalt schafft, seine Wünsche durchzusetzen, lernt es, dass es damit Macht gewinnt und dass es sich lohnt, diese anzuwenden – Vorbilder dafür finden Kinder in der Erwachsenenwelt genug. Mit wachsender Reife wird dann wahrscheinlicher, dass einige Kinder tatsächlich aktiv mobben.

Mobbing unter Kindern

Anzeichen für Konflikt- oder Mobbingsituationen

Folgende Anzeichen deuten möglicherweise darauf hin, dass Ihr Kind in Kindergarten oder Schule mit einer gravierenden Konflikt- oder einer Mobbingsituation konfrontiert ist:

  • Es will nicht mehr in den Kindergarten oder in die Schule gehen.
  • Es vermeidet den Kontakt zu Gleichaltrigen und spielt meist allein.
  • Es klagt vor dem Schlafengehen oft über Bauch- oder Kopfschmerzen.
  • Es hat Alpträume, leidet an Schlafstörungen und/oder Appetitlosigkeit.
  • Es wirkt ängstlich und bedrückt.
  • Es wertet sich in seinen Äußerungen selber ab.
  • Es hat oft Verletzungen und blaue Flecken.
  • Seine Sachen sind oft beschädigt oder gehen ganz verloren.

Natürlich muss sich hinter solchen Auffälligkeiten nicht zwangsläufig Mobbing verbergen. Vielleicht fühlt sich Ihr Kind auch aus ganz anderen Gründen unwohl. Ernst sollten Sie die Sorgen Ihres Kindes auf alle Fälle nehmen und auch geduldig sein, wenn es nicht gleich darüber sprechen will.

Viele Kinder geben sich an ihren Nöten – woraus diese auch immer resultieren – zunächst selbst die Schuld. Empfehlenswert ist, dass Sie möglichst bald mit der Kindergärtnerin oder der Lehrerin Ihres Kindes sprechen, damit diese bei Problemen frühzeitig intervenieren können.

In eine Lösung werden alle Kinder der Gruppe einbezogen

Die Erzieher werden zunächst beobachten, was es mit der Mobbingbefürchtung auf sich hat. Einschreiten werden sie dann, wenn bestimmte Kinder immer dominieren, sich zu kleinen Anführern entwickelt haben und andere grundsätzlich unterlegen sind, isoliert werden/sich selber isolieren oder anderweitige Probleme in der Gruppe haben.

In das Finden einer Lösung werden die Kinder einbezogen und entsprechende Verhaltensregeln aufgestellt. Die Stärken «schwächerer» Kinder werden gezielt gefördert, um ihr Selbstbewusstsein aufzubauen. Manche Kinder müssen auch erst lernen, dass sie das Recht haben, «Nein» zu sagen und sich gegenüber anderen Kindern aktiv abzugrenzen.

Probleme damit haben Kinder vor allem dann, wenn ihre Eltern einen sehr autoritären Erziehungsstil praktizieren oder die Äußerungen ihrer Kinder meistens ignorieren.

Balance von Geborgenheit, Autonomie und Grenzen macht Kinder stark

Interessant ist in diesem Zusammenhang eine britische Studie, die sich damit beschäftigt, in welchem Maße der Erziehungsstil der Eltern Mobbing begünstigen oder verhindern kann. Für die Untersuchung wurden Daten von mehr als 200.000 Kindern aus vorhergehenden Untersuchungen ausgewertet.

Das Resultat: Kinder mit besonders stark behütenden oder besonders strengen Eltern haben ein höheres Risiko, irgendwann zum Opfer von Mobbingattacken zu werden. Auch viel negatives Feedback zu Hause oder eine permanent unterlegene Position gegenüber den eigenen Geschwistern wirkt sich in diese Richtung aus.

Das geringste Mobbingrisiko hatten dagegen Kinder, denen ihre Eltern zwar klare Grenzen setzten, deren Erziehung aber von emotionaler Wärme und Geborgenheit geprägt war. Gleichzeitig ermöglichten diese Eltern ihren Kindern, eigene Erfahrungen im Austragen von Konflikten zu sammeln, ohne sofort einzuschreiten. Hierdurch waren die Kinder in der Lage, Strategien für ihr Verhalten bei Streitigkeiten zu entwickeln und ihr Selbstbewusstsein zu entwickeln.

Hilfe, mein Kind mobbt!

Möglicherweise werden Sie irgendwann auch damit konfrontiert, dass Ihr Sprössling selber andere Kinder mobbt. Auch hier gilt: Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Kind, versuchen Sie, herauszufinden, wo seine Sorgen liegen. Vielleicht fehlt es ihm an Anerkennung? Vielleicht findet es in Kindergarten oder Schule kein Ventil für seine Stärken und für seine Energie?

Wenn Sie seine Fähigkeiten würdigen und in kreative Bahnen lenken, ist das Problem vielleicht bald gelöst. Falls Ihr Kind sportlich interessiert ist, bieten sich Mannschaftssportarten hierfür an: Es lernt, sich im und mit einem Team zu engagieren und bekommt Raum, um seine Fähigkeiten auszuleben.

Möglicherweise mobbt Ihr Kind aber auch, weil es fürchtet, sonst seine Freunde zu verlieren, hat also aus einer anderen Perspektive Probleme mit seinem Selbstwertgefühl? Hinterfragen Sie in einem solchen Fall auch Ihren Erziehungsstil: Kann Ihr Kind von Ihnen lernen, mit Konflikten umzugehen und seine Wünsche und Bedürfnisse zu äußern.

Binden Sie für die Lösung des Problems auch Kindergarten oder Schule ein. Und: Bestehen Sie darauf, dass Ihr Kind Verantwortung für sein Handeln übernimmt. Erst wenn es bereit ist, sich für sein Verhalten zu entschuldigen, hat es verstanden, worum es bei Mobbing geht.

© Ilike – Fotolia.com

Video zum Thema Mobbing unter Kindern

Fazit

  • Mobbing ist auch unter Kindern eine Form systematischer körperlicher und seelischer Gewalt, die tiefe seelische Spuren hinterlassen kann.
  • Bei Kindern im Kindergartenalter ist es eher unwahrscheinlich, dass es sich bei aggressiv ausgetragenen Konflikten um echte Mobbingsituationen handelt, Grundformen des Mobbings können jedoch durchaus schon vorhanden sein.
  • Falls Sie vermuten, dass Ihr Kind gemobbt wird, sprechen Sie den Kindergarten oder die Schule möglichst umgehend darauf an. Pädagogische Interventionen beziehen sich auf die gesamte Kindergruppe. Sie zielen auf die Entspannung der Situation, das Fördern «schwächerer» Kinder sowie verbindliche Umgangsregeln für alle Kinder ab.
  • Geben Sie Ihrem Kind Raum, sein Selbstbewusstsein und seine Konfliktfähigkeit zu entwickeln. Optimal ist dafür ein Erziehungsstil, der Vertrauen und Geborgenheit vermittelt, jedoch auch klare Grenzen setzt.
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