Muskelkrämpfe in der Schwangerschaft

Muskelkrämpfe in der Schwangerschaft

Dr. Verena Breitenbach

Die Autorin, Dr. Verena Breitenbach, ist eine ganzheitliche Frauenärztin mit internationalem Studium und breiter Ausbildung in Naturheilkunde, Psychosomatik, Onkologie und mehr…

Alle Beiträge des Experten

Muskelkrämpfe in der Schwangerschaft

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In der Regel ungefährlich für das Baby – Muskelkrämpfe gehören für viele Frauen zu den unangenehmen Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft. Sie treten in den Waden, den Füssen oder den Oberschenkeln auf, zum Teil ist auch die Gesäßmuskulatur davon betroffen.


Was ist ein Muskelkrampf?

Ein Muskelkrampf (Spasmus) ist eine unwillkürliche und schmerzhafte Muskelanspannung. Eine häufige Ursache dafür ist ein Magnesiummangel. Krämpfe, die im Ruhezustand auftreten, werden oft durch einen Mangel an Kalzium verursacht. Auch eine Überbeanspruchung der Muskulatur, Stoffwechsel-, Elektrolyt- oder Durchblutungsstörungen sowie die Nebenwirkungen von Medikamenten können zum Auslöser von Muskelkrämpfen werden.

In der Schwangerschaft wirken sich möglicherweise auch hormonelle Faktoren aus. Übergreifend geht es bei einem Muskelkrampf um eine Störung der Reizleitung von den Muskeln zum Gehirn. Bestimmte Mineralstoffe und Elektrolyte – beispielsweise Magnesium, Kochsalz, Kalium und Kalzium – übernehmen dabei eine Transmittorenrolle.

Wie äußert sich ein Muskelkrampf?

Ein Muskelkrampf ist eine plötzlich auftretende, schmerzhafte und unwillkürliche Kontraktion eines Muskelstranges. In der Regel dauert sie nur kurze Zeit, bei häufigen Krampfattacken kann sich daraus jedoch auch ein Schmerzzustand entwickeln, der über einige Stunden andauert.

Welche Arten von Muskelkrämpfen gibt es?

Muskelkrämpfe in der Schwangerschaft befallen meist die Beinmuskulatur, bei einigen Frauen ist auch der Gesäßmuskel davon betroffen. In seltenen Fällen kann Muskelkrämpfen in der Schwangerschaft auch eine bisher nicht erkannte Venenentzündung zugrunde liegen. Auch die Bänder der Wirbelsäule lockern sich. So können auch Krämpfe im Rücken entstehen.

Ein Sonderfall sind Bauchkrämpfe in der Schwangerschaft. Ihre Ursache besteht in der wachsenden Belastung der Mutterbänder – glatten Muskelsträngen, die den Uterus in einer aufrechten Position fixieren – sowie der Gebärmuttermuskulatur durch die Gewichtszunahme und das Längenwachstum des Kindes.

Auch hormonbedingte Verstopfungen in der Schwangerschaft können zu krampfartigen Unterleibsschmerzen führen. Bei vielen Frauen beschränken sich diese Beschwerden auf ein mehr oder weniger starkes Ziehen im Unterleib, andere leiden unter schmerzhaften Krämpfen.

Wann treten schwangerschaftsbedingte Muskelkrämpfe auf?

Eine Krampfattacke kann sich zu jedem Zeitpunkt melden, Beinkrämpfe treten jedoch am häufigsten nachts oder im Ruhezustand auf. Zwar können sich die Krämpfe in den unteren Extremitäten in der Schwangerschaft zu jedem Zeitpunkt melden, ihre Häufigkeit nimmt ab der 20. Schwangerschaftswoche jedoch deutlich zu.

Typisch für das letzte Schwangerschaftsdrittel sind Wadenkrämpfe – neben der körperlichen Belastung durch die Schwangerschaft und Durchblutungsstörungen der Beinmuskulatur wirkt sich hier möglicherweise auch ein Mineralstoffmangel aus. Der Bedarf an Spurenelementen wie Kalzium und Magnesium ist in der Schwangerschaft generell erhöht, da auch das Baby immer stärker seinen Anteil daran fordert und die Mineralien für seine gesunde Entwicklung dringend braucht.

Welche Maßnahmen helfen bei akuten Krämpfen?

Die erste Maßnahme gegen akute Krämpfe in den Beinen besteht in einer knetenden Massage – Erleichterung bringt diese allerdings nicht sofort, vielmehr wird der verkrampfte Muskel zunächst stärker schmerzen. Die Massage bringt jedoch die Durchblutung der Muskulatur wieder in Gang und lockert außerdem dem Muskeln auf, so dass der Krampf normalerweise in sehr absehbarer Zeit verschwindet.

Gegen Wadenkrämpfe hilft, mit dem betroffenen Fuß fest aufzutreten oder die Fußsohle gegen das Bettende zu pressen und die Zehen in Körperrichtung anzuspannen.

Ein weiteres bewährtes Hausmittel gegen Muskelkrämpfe ist Wärme – nach oder zeitgleich mit der Massage kommen eine Wärmflasche, Kirschkernkissen oder ein Heizkissen auf den verkrampften Muskel. Auch warme Kompressen können hier gute Dienste leisten. Auch bei Bauchkrämpfen bringen Wärme, Ruhe und Entspannung in der Regel schnelle Linderung.

Welche Vorbeugungsmöglichkeiten gegen Krämpfe gibt es?

Zur Vorbeugung gegen Beinkrämpfe bieten sich durchblutungsfördernde kalte und warme Wechselduschen an. Regelmäßige Ruhepausen sind während der Schwangerschaft auch im Hinblick auf die Beine wichtig. Häufiges Hochlegen der Beine sorgt dafür, dass sich das Blut nicht in den durch die Schwangerschaft strapazierten Venen staut, entlastet die Gefäße und entspannt die Muskeln.

Regelmäßige Dehnübungen oder Fußreflexzonenmassagen beugen Krämpfen vor. Solche Massagen werden auch von vielen Hebammen angeboten. Auch eine gesunde, vollwertige, vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung gehört zur Vorbeugung gegen Muskelkrämpfe in der Schwangerschaft.

Magnesium und andere Nahrungsergänzungsmittel zur Vorbeugung gegen Krämpfe

Das Vorgehen bei häufigen Muskelkrämpfen sollten schwangere Frauen jedoch auch mit ihrer Hebamme oder ihrem Arzt besprechen. Die Einnahme von Magnesium als Nahrungsergänzungsmittel bringt die Krämpfe oft nachhaltig zum Verschwinden. Der Magnesiumbedarf des Kindes und damit auch der Mutter steigt in der zweiten Schwangerschaftshälfte kontinuierlich an.

Zwar findet sich in Vollkornerzeugnissen, Hülsenfrüchten und vielen Gemüsesorten ein hoher Anteil an Magnesium, optimal während der Schwangerschaft ist auch Mineralwasser mit einem Magnesiumgehalt von mehr als 50 Mikrogramm pro Liter – für die komplette Deckung des Bedarfs der Schwangeren reicht das mit der Nahrung aufgenommene Magnesium jedoch oft trotzdem nicht.

Viele Frauenärzte plädieren inzwischen dafür, werdenden Müttern bereits ab dem vierten Schwangerschaftsmonat grundsätzlich zusätzliche Magnesiumgaben zu verordnen. Das Spurenelement hilft nicht nur gegen Krämpfe, sondern wirkt auch vorbeugend gegen vorzeitige Wehen und Wachstumsverzögerungen des Kindes.

Haben Muskelkrämpfe in der Schwangerschaft Auswirkungen auf das Baby?

Muskelkrämpfe in der Schwangerschaft können für die werdende Mutter zwar belastend werden, Auswirkungen auf das Baby sind damit jedoch nicht verbunden. Dies gilt nicht nur für Beinkrämpfe, sondern fast immer auch für krampfartige Beschwerden im Unterleib – allerdings sind hier stärker werdende Schmerzen sowie die Kombination mit Übelkeit, Erbrechen, Blutungen oder Fieber immer Alarmsignale, die dringend einer ärztlichen Abklärung bedürfen.

© RioPatuca Images – Fotolia.com

Fazit

  • Muskelkrämpfe in der Schwangerschaft sind meist eine Belastungsreaktion des Körpers.
  • Muskelkrämpfe sind zwar lästig, für das Baby jedoch nicht gefährlich.
  • Vor allem bei einem Magnesiummangel reicht eine Umstellung der Ernährung auf magnesiumreiche Kost allein oft nicht aus. Der Arzt wird dann Magnesium als Nahrungsergänzung verordnen.
Tipps von Gynäkologin Dr. Verena Breitenbach
  • Wärme kann die Schmerzen lindern. Achte darauf, dass es nicht zu heiß wird.
  • Kirschkernkissen sind oft besser als Wärmflaschen wegen der Verbrennungsgefahr mit heißem Wasser.
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

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In der Regel ungefährlich für das Baby – Muskelkrämpfe gehören für viele Frauen zu den unangenehmen Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft. Sie treten in den Waden, den Füssen oder den Oberschenkeln auf, zum Teil ist auch die Gesäßmuskulatur davon betroffen.


Was ist ein Muskelkrampf?

Ein Muskelkrampf (Spasmus) ist eine unwillkürliche und schmerzhafte Muskelanspannung. Eine häufige Ursache dafür ist ein Magnesiummangel. Krämpfe, die im Ruhezustand auftreten, werden oft durch einen Mangel an Kalzium verursacht. Auch eine Überbeanspruchung der Muskulatur, Stoffwechsel-, Elektrolyt- oder Durchblutungsstörungen sowie die Nebenwirkungen von Medikamenten können zum Auslöser von Muskelkrämpfen werden.

In der Schwangerschaft wirken sich möglicherweise auch hormonelle Faktoren aus. Übergreifend geht es bei einem Muskelkrampf um eine Störung der Reizleitung von den Muskeln zum Gehirn. Bestimmte Mineralstoffe und Elektrolyte – beispielsweise Magnesium, Kochsalz, Kalium und Kalzium – übernehmen dabei eine Transmittorenrolle.

Wie äußert sich ein Muskelkrampf?

Ein Muskelkrampf ist eine plötzlich auftretende, schmerzhafte und unwillkürliche Kontraktion eines Muskelstranges. In der Regel dauert sie nur kurze Zeit, bei häufigen Krampfattacken kann sich daraus jedoch auch ein Schmerzzustand entwickeln, der über einige Stunden andauert.

Welche Arten von Muskelkrämpfen gibt es?

Muskelkrämpfe in der Schwangerschaft befallen meist die Beinmuskulatur, bei einigen Frauen ist auch der Gesäßmuskel davon betroffen. In seltenen Fällen kann Muskelkrämpfen in der Schwangerschaft auch eine bisher nicht erkannte Venenentzündung zugrunde liegen. Auch die Bänder der Wirbelsäule lockern sich. So können auch Krämpfe im Rücken entstehen.

Ein Sonderfall sind Bauchkrämpfe in der Schwangerschaft. Ihre Ursache besteht in der wachsenden Belastung der Mutterbänder – glatten Muskelsträngen, die den Uterus in einer aufrechten Position fixieren – sowie der Gebärmuttermuskulatur durch die Gewichtszunahme und das Längenwachstum des Kindes.

Auch hormonbedingte Verstopfungen in der Schwangerschaft können zu krampfartigen Unterleibsschmerzen führen. Bei vielen Frauen beschränken sich diese Beschwerden auf ein mehr oder weniger starkes Ziehen im Unterleib, andere leiden unter schmerzhaften Krämpfen.

Wann treten schwangerschaftsbedingte Muskelkrämpfe auf?

Eine Krampfattacke kann sich zu jedem Zeitpunkt melden, Beinkrämpfe treten jedoch am häufigsten nachts oder im Ruhezustand auf. Zwar können sich die Krämpfe in den unteren Extremitäten in der Schwangerschaft zu jedem Zeitpunkt melden, ihre Häufigkeit nimmt ab der 20. Schwangerschaftswoche jedoch deutlich zu.

Typisch für das letzte Schwangerschaftsdrittel sind Wadenkrämpfe – neben der körperlichen Belastung durch die Schwangerschaft und Durchblutungsstörungen der Beinmuskulatur wirkt sich hier möglicherweise auch ein Mineralstoffmangel aus. Der Bedarf an Spurenelementen wie Kalzium und Magnesium ist in der Schwangerschaft generell erhöht, da auch das Baby immer stärker seinen Anteil daran fordert und die Mineralien für seine gesunde Entwicklung dringend braucht.

Welche Maßnahmen helfen bei akuten Krämpfen?

Die erste Maßnahme gegen akute Krämpfe in den Beinen besteht in einer knetenden Massage – Erleichterung bringt diese allerdings nicht sofort, vielmehr wird der verkrampfte Muskel zunächst stärker schmerzen. Die Massage bringt jedoch die Durchblutung der Muskulatur wieder in Gang und lockert außerdem dem Muskeln auf, so dass der Krampf normalerweise in sehr absehbarer Zeit verschwindet.

Gegen Wadenkrämpfe hilft, mit dem betroffenen Fuß fest aufzutreten oder die Fußsohle gegen das Bettende zu pressen und die Zehen in Körperrichtung anzuspannen.

Ein weiteres bewährtes Hausmittel gegen Muskelkrämpfe ist Wärme – nach oder zeitgleich mit der Massage kommen eine Wärmflasche, Kirschkernkissen oder ein Heizkissen auf den verkrampften Muskel. Auch warme Kompressen können hier gute Dienste leisten. Auch bei Bauchkrämpfen bringen Wärme, Ruhe und Entspannung in der Regel schnelle Linderung.

Welche Vorbeugungsmöglichkeiten gegen Krämpfe gibt es?

Zur Vorbeugung gegen Beinkrämpfe bieten sich durchblutungsfördernde kalte und warme Wechselduschen an. Regelmäßige Ruhepausen sind während der Schwangerschaft auch im Hinblick auf die Beine wichtig. Häufiges Hochlegen der Beine sorgt dafür, dass sich das Blut nicht in den durch die Schwangerschaft strapazierten Venen staut, entlastet die Gefäße und entspannt die Muskeln.

Regelmäßige Dehnübungen oder Fußreflexzonenmassagen beugen Krämpfen vor. Solche Massagen werden auch von vielen Hebammen angeboten. Auch eine gesunde, vollwertige, vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung gehört zur Vorbeugung gegen Muskelkrämpfe in der Schwangerschaft.

Magnesium und andere Nahrungsergänzungsmittel zur Vorbeugung gegen Krämpfe

Das Vorgehen bei häufigen Muskelkrämpfen sollten schwangere Frauen jedoch auch mit ihrer Hebamme oder ihrem Arzt besprechen. Die Einnahme von Magnesium als Nahrungsergänzungsmittel bringt die Krämpfe oft nachhaltig zum Verschwinden. Der Magnesiumbedarf des Kindes und damit auch der Mutter steigt in der zweiten Schwangerschaftshälfte kontinuierlich an.

Zwar findet sich in Vollkornerzeugnissen, Hülsenfrüchten und vielen Gemüsesorten ein hoher Anteil an Magnesium, optimal während der Schwangerschaft ist auch Mineralwasser mit einem Magnesiumgehalt von mehr als 50 Mikrogramm pro Liter – für die komplette Deckung des Bedarfs der Schwangeren reicht das mit der Nahrung aufgenommene Magnesium jedoch oft trotzdem nicht.

Viele Frauenärzte plädieren inzwischen dafür, werdenden Müttern bereits ab dem vierten Schwangerschaftsmonat grundsätzlich zusätzliche Magnesiumgaben zu verordnen. Das Spurenelement hilft nicht nur gegen Krämpfe, sondern wirkt auch vorbeugend gegen vorzeitige Wehen und Wachstumsverzögerungen des Kindes.

Haben Muskelkrämpfe in der Schwangerschaft Auswirkungen auf das Baby?

Muskelkrämpfe in der Schwangerschaft können für die werdende Mutter zwar belastend werden, Auswirkungen auf das Baby sind damit jedoch nicht verbunden. Dies gilt nicht nur für Beinkrämpfe, sondern fast immer auch für krampfartige Beschwerden im Unterleib – allerdings sind hier stärker werdende Schmerzen sowie die Kombination mit Übelkeit, Erbrechen, Blutungen oder Fieber immer Alarmsignale, die dringend einer ärztlichen Abklärung bedürfen.

© RioPatuca Images – Fotolia.com

Fazit

  • Muskelkrämpfe in der Schwangerschaft sind meist eine Belastungsreaktion des Körpers.
  • Muskelkrämpfe sind zwar lästig, für das Baby jedoch nicht gefährlich.
  • Vor allem bei einem Magnesiummangel reicht eine Umstellung der Ernährung auf magnesiumreiche Kost allein oft nicht aus. Der Arzt wird dann Magnesium als Nahrungsergänzung verordnen.
Tipps von Gynäkologin Dr. Verena Breitenbach
  • Wärme kann die Schmerzen lindern. Achte darauf, dass es nicht zu heiß wird.
  • Kirschkernkissen sind oft besser als Wärmflaschen wegen der Verbrennungsgefahr mit heißem Wasser.
Arztgeprüft

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