Im 7. Monat beginnt das dritte und letzte Schwangerschafts-Trimester. Die Schwangerschaft ist nun schon weit fortgeschritten. Die körperlichen Belastungen für die Mutter nehmen im 7. Schwangerschaftsmonat spürbar zu.
Größe und Gewicht vom Baby im 7. Schwangerschaftsmonat
Die organischen Funktionen, die Gehirntätigkeit sowie die sinnliche Wahrnehmung des Babys nehmen in diesem Monat weiter zu, die Lungenreifung dagegen ist noch nicht ganz abgeschlossen.
Würde das Kind im 7. Monat geboren werden, hat es trotzdem sehr gute Überlebenschancen.
Fast alle lebenswichtigen Funktionen sind ausgebildet, noch ausstehende Entwicklungsschritte kann es mit entsprechender medizinischer Unterstützung auch außerhalb des Mutterleibs durchlaufen.
Das Baby im 7. Schwangerschaftsmonat – intensive Entwicklung der Gehirnfunktionen
Im 7. Monat ist das Baby schon sehr weit entwickelt. Zu Beginn des Monats misst es in der Scheitel-Fersen-Länge etwa 33 Zentimeter und wiegt rund 750 Gramm. Vier Wochen später ist es etwa 37 Zentimeter lang, sein Gewicht liegt dann bei rund 1.000 Gramm.
Im gesamten 7. Schwangerschaftsmonat wird das Baby ein ausgiebiges Bewegungsprogramm absolvieren – der Platz in Mamas Bauch reicht vorerst dafür noch aus, allerdings wird es allmählich enger. In Ruhephasen verharrt es jetzt oft in der sogenannten Fötal-Stellung mit angezogenen Knien, auf die Brust gesenktem Kopf und verschränkten Armen.
Baby nimmt täglich fast 100 Gramm im 7. Schwangerschaftsmonat
Die tägliche Gewichtszunahme des Babys beträgt im 7. Schwangerschaftsmonat etwa 85 Gramm. In der unteren Hautschicht bilden sich jetzt die Kapillargefäße, durch die Blutzufuhr nimmt die Haut des Kindes einen rosigen Schimmer an. Durch die immer stärkere Bildung von Fett- und Muskelgewebe wirkt sie jetzt weniger runzelig.
In der Mitte des Monats öffnen sich auch die Augen – ihre Farbe ist zunächst bei allen Babys blau. Die individuelle Augenfarbe steht übrigens erst irgendwann im Verlauf des ersten Lebensjahres fest. Im 7. Monat entwickelt sich auch der Gleichgewichtssinn des Babys, das seine Bewegungen hierdurch immer besser ausbalancieren kann.
Baby reagiert aktiv auf Reize
Auf Berührungen, Geräusche sowie Lichtreize reagiert es jetzt aktiv. Wenn auf den Bauch der Mutter ein heller Lichtstrahl trifft, dreht es beispielsweise seinen Kopf zur Seite. Auch Streicheleinheiten und Musik kann das Baby jetzt immer mehr genießen. Die werdenden Eltern machen spätestens jetzt vielleicht eine sehr berührende Erfahrung: Wenn der Babybauch sanft gestreichelt wird, bewegt sich das Kind möglicherweise auf die Hand von Mutter oder Vater zu.
Gehirn entwickelt sich immer weiter
Die Gehirnentwicklung des Kindes schreitet im 7. Schwangerschaftsmonat weiter fort. Die Großhirnrinde (Cortex) differenziert sich jetzt in verschiedene Schichten und übernimmt allmählich die Steuerung wichtiger Körperfunktionen. Die Differenzierung des Gehirns im 7. Monat führt zu einer sehr intensiven Gehirnaktivität des Babys, die mit der Gehirntätigkeit Neugeborener bereits vergleichbar ist. Manche Wissenschaftler meinen, dass es in dieser Zeit auch seine ersten Träume hat.
Ab dem 7. Schwangerschaftsmonat wird das Blut des Babys direkt im Knochenmark gebildet. Sein Immunsystem wird vor allem gegen Ende dieses Monats durch die Aufnahme von Antikörpern aus dem Blut der Mutter zusätzlich stimuliert. Die «Schwachstelle» der körperlichen Entwicklung des Babys im Fall einer vorzeitigen Geburt ist im 7. Monat vor allem die noch nicht abgeschlossene Lungenreifung.
Lungenentwicklung fast abgeschlossen im 7. Monat
Zwar durchlaufen die Lungen, ihre Blutgefäße sowie das Bronchialsystem jetzt einen weiteren Entwicklungsschub, ihre organische Entwicklung ist zum Monatsende weitgehend abgeschlossen. Nicht ausreichend vorhanden ist bisher jedoch das sogenannte Surfactant, das für den Reinigungs- und Schutzmechanismus der Bronchien unabdingbar ist.
Beim Atmen sorgt Surfactant als oberflächenaktiver Stoff dafür, dass die Lungenbläschen nicht verkleben. Beim Einsetzen vorzeitiger Wehen versuchen die Ärzte deshalb bis zur 36. Schwangerschaftswoche, die Geburt durch Wehen-Hemmer so lange wie möglich aufzuhalten und beschleunigen die Lungenreifung des Babys durch bestimmte Medikamente – die sogenannten Glukokortikoide.
Falls das Baby trotzdem als ein «Sieben-Monats-Kind» zur Welt kommt, werden diese Medikamente auch unmittelbar nach der Geburt gegeben. Falls notwendig, erhält es für einige Zeit eine künstliche Atemunterstützung.
Die Mutter im 7. Monat – die Schwangerschaft wird körperlich beschwerlich
Ab dem 7. Schwangerschaftsmonat belasten das Wachstum von Gebärmutter und Baby die Mutter spürbar stärker. Die Gebärmutter dehnt sich jetzt immer mehr in Richtung Brustkorb aus und drückt auf die inneren Organe, wie die Lunge, was dann zu Kurzatmigkeit führen kann.
Gegen Ende des Monats verändert sie allmählich ihre Form: Im oberen Teil des Uterus findet das Baby von jetzt an immer weniger Platz – idealerweise dreht es sich in den nächsten Wochen hierdurch in die «richtige» Geburtsposition mit dem Kopf nach unten. Durch die Wirkung der Schwangerschaftshormone lockern sich jetzt auch allmählich die Gelenke auf, was zu Schmerzen im Becken führen kann. Auch die Häufigkeit der Übungswehen nimmt im 7. Monat zu.
Mehr als 10 Kilo zugenommen im 7. Monat
Die Mutter hat seit dem Beginn der Schwangerschaft rund sieben bis elf Kilogramm zugenommen – bis zur Geburt wird sich ihr Körpergewicht noch um etwa fünf Kilogramm vergrößern. Zum einen lagert ihr Körper jetzt in stärkerem Maße Fettreserven ein, die er während und nach der Geburt dringend brauchen wird.
Zum anderen steigen ab dem 7. Monat die Menge des mütterlichen Blutes sowie die Fruchtwassermenge nochmals an. Das Fruchtwasser wird jetzt alle zwei Stunden vollständig ausgetauscht – reichliches Trinken ist daher noch wichtiger als bisher.
Rückenschmerzen nehmen zu
Viele Frauen leiden jetzt stärker unter Rücken- und Steißbeinschmerzen sowie Ischias-Symptomen. Bei einem sehr starken Hohlkreuz verstärken sich die Beschwerden, eine möglichst gerade Körperhaltung federt die Belastung etwas ab. Auch «müde Beine» machen sich jetzt öfter und stärker bemerkbar als bisher – das Hochlegen der Beine, Kühl-Gels, kühle Wadengüsse sowie Massagen bringen hier Erleichterung.
Gegen schwangerschaftsbedingte Wassereinlagerungen bieten viele Hebammen eine Akupunkturbehandlung an. Eine eiweißreiche Ernährung mit Fleisch, Fisch sowie Milchprodukten beugt der Entstehung solcher Schwangerschafts-Ödeme in gewissem Umfang vor. Entwässerungskuren durch Reis- und Safttage oder Tees sind in der Schwangerschaft jedoch absolut tabu.
Weitere Beschwerden im 7. Schwangerschaftsmonat
Weitere typische Beschwerden der späten Schwangerschaft sind häufiger Harndrang, Sodbrennen oder auch Verstopfung. Viele Frauen erleben spätestens im 7. Schwangerschaftsmonat, dass ihnen übel wird, sobald sie auf dem Rücken liegen. Das Gewicht der Gebärmutter und des Kindes drücken in dieser Position direkt auf die größte Körpervene – die sogenannte Vena Cava.
Am angenehmsten und gesündesten ist jetzt das Schlafen auf der linken Körperseite. Am besten ist, wenn sich die Mutter an diese Lage bereits in einer früheren Phase der Schwangerschaft gewöhnt. Viele Frauen tragen ab dem 7. Monat auch nachts gern einen Umstands- oder Still-BH, um die inzwischen schweren Brüste sowie ihren Rücken zu entlasten.
Träume werden intensiver bei Schwangeren
Oft stellen sich in dieser Zeit der Schwangerschaft intensive und zum Teil recht bizarre Träume ein. Mediziner nehmen an, dass hier neben der Verarbeitung der intensiven Erfahrungen der Schwangerschaft auch hormonelle Faktoren wirksam sind. Den Schlafrhythmus seiner Mutter wird das Baby ab dem 7. Schwangerschaftsmonat vermutlich beträchtlich durcheinanderbringen.
Dabei spielen auch hormonelle Faktoren eine Rolle: Der Körper der Schwangeren beginnt im Ruhezustand jetzt damit, Wehen-Hormone auszuschütten, die gleichzeitig den Bewegungsdrang des Babys fördern.
Geburtsvorbereitungskurse und viele praktische Fragen
Viele Geburtsvorbereitungskurse fallen in den 7. Schwangerschaftsmonat. Die regulären Kurse dauern sechs bis acht Wochen und bieten den Schwangeren und ihren Partnern viele Hilfestellungen für alle Fragen zur Geburt. Zum Teil werden auch Kompaktkurse, die an Wochenenden stattfinden, angeboten.
Einige Veranstalter – freie Hebammen, Kliniken und Geburtshäuser – bieten spezielle Partnerkurse an, in denen auch die Väter die Gelegenheit bekommen, all ihre Ängste und Fragen zum Thema Geburt zu stellen.
Auf die Eltern kommen im 7. Monat viele praktische Fragen zu. Checklisten helfen bei der Planung des Kinderzimmers sowie dem Kauf der Erstausstattung und der «1.000 kleinen Dinge», die das Baby brauchen wird. Auch die Ratschläge erfahrener Mütter sind hier oft hochwillkommen.
Viele Frauen werden schon seit längerem durch eine freiberufliche Hebamme betreut – deren Teilnahme an der Geburt muss mit der Klinik spätestens jetzt fest vereinbart werden. Auch die häusliche Betreuung durch eine Nachsorge-Hebamme sollte die werdende Mutter spätestens in diesem Monat organisieren.
- Besuche Kinderkrippen und informiere dich bei der Stadtverwaltung, welche Betreuungsmöglichkeiten an deinem Ort gegeben sind. Wenn das Baby da ist, bleiben für solche organisatorischen Dinge erst mal wenig Zeit und Kinderkrippen haben häufig lange Wartezeiten.
Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.
Ihr errechneter Geburtstermin ist am*
*Natürlich halten sich viele Babys nicht an einen bestimmten Termin. Die meisten werden im Zeitraum von zwei Wochen davor oder danach geboren. Auch der Frauenarzt wird den Geburtstermin im Laufe der Schwangerschaft noch korrigieren.