Baby & Sprechen » Ab wann Babys sprechen lernen & wie beibringen?

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windeln.ch Redaktion

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Christina Altmann

Hebamme Christina AltmanChristina Altmann hat 2011 am UKSH in Kiel ihr Hebammenexamen abgelegt. Sie war unter anderem als freiberufliche Hebamme tätig und teilt ihr Wissen seit Jahren im Internet sowie bei Vorträgen.

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Babyentwicklung: vom Brabbeln zum Sprechen – Schon im Mutterleib hört dein Baby deine Stimme und somit auch deine Sprache. Die Bedeutung von Worten zu entschlüsseln und Sprachregeln zu erkennen, das lernt dein Baby jedoch erst, wenn es einige Monate auf der Welt ist.


Die Entwicklungsschritte in der Übersicht

Der aktuelle Stand der Sprachwissenschaft und Entwicklungspsychologie geht davon aus, dass Babys grundsätzlich international zur Welt kommen. Das heißt: In den ersten sechs Monaten brabbeln sie die verschiedensten Laute, bevor sie ihren Tonumfang an die Sprachumgebung anpassen. Sogar taube Babys versuchen sich im ersten halben Lebensjahr in den unterschiedlichsten Geräuschen. Nach dem sechsten Monat nimmt dies bei ihnen, aufgrund der fehlenden Hör- und Spracherfahrungen, ab.

Bis du dich angeregt mit deinem Kleinen so unterhalten kannst, dass du es problemlos verstehst, vergehen meist 1,5 bis 3 Jahre. Den Beginn einer für die Umwelt wahrnehmbaren Sprachentwicklung prägt das ständige Ausprobieren bestimmter Silben, wie «Bababa» oder «Mamama». Dies geschieht im vierten bis fünften Monat. Vorher fallen oftmals Geräusche, wie «ggrhh» oder «irrrrre», die für viele Mitmenschen einen hohen Unterhaltungsfaktor haben.

Ab dem fünften Monat beobachten viele Eltern, dass ihr Kind versucht, Geräusche nachzuahmen und sehr viel vor sich hinbrabbelt. Da es oftmals denselben Sprechrhythmus und Tonfall wie das eigene Umfeld nutzt, scheinen die noch unverständlichen Aussagen irgendwie sinnvoll und vertraut. Ähnlich wie beim Krabbeln oder Laufen, sind Entwicklung und Erprobung der eigenen Laute und Sprachfähigkeiten vollkommen individuell.

Während einige Babys einen Monolog nach dem anderen mit sich halten und bestimmte Silben immer wieder mit Freude in unterschiedlichsten Lautstärken und Tonlagen erproben, sind andere zunächst ruhig und überraschen dafür später mit klaren Silben und sogar Wörtern. Das erste Wort können Eltern deshalb in einem relativ großen Zeitfenster erwarten. Bereits mit sieben Monaten oder dann doch erst mit 18 Monaten wird der Zeitpunkt aus entwicklungspsychologischer Sicht dafür festgelegt.

Bis zum zweiten Lebensjahr umfasst der Wortschatz deines Kindes etwa 200 Wörter. Rund um den zweiten Geburtstag lernt dein Kind über 10 Worte am Tag. Im Zusammenspiel mit der Erkenntnis, dass dein Baby sich als eigene Person begreift, zeigt es nun mit Sprache, was ihm gefällt oder nicht zusagt.

Nach dem zweiten Geburtstag sprechen viele Kleinkinder schon Zwei- oder Dreiwortsätze. Schon ein Jahr später sind längere Gespräche, auch mit dem Kind sympathischen Fremden, problemlos möglich. Im Alter von zwei bis drei Jahren sprechen viele Kinder das aus, was sie gerade denken, vorhaben und planen. Dies ist für viele Eltern überaus spannend.

Gute, erfahrene Redner kommen durch größere Kinder oder erwachsene Vorbilder teilweise schon mit drei Jahren darauf, dass es zusätzlich zum Sprechen auch noch eine Schriftsprache gibt. Die kognitive Reife diese anzuwenden und zu verstehen, erreichen die meisten Kinder jedoch erst mit fünf bis sieben Jahren.

Hilfe und Unterstützung beim Sprechen lernen

Auch bei der Sprachentwicklung gilt: Übung macht den Meister. Studien belegen sogar, dass Kinder von Eltern, die schon im Babyalter viel mit ihrem Kind gesprochen haben, einen höheren IQ besitzen. Gemeinsames Singen wirkt sich ebenfalls positiv auf die Sprachentwicklung aus.

Obwohl es zunächst Spaß macht und richtig ist in den ersten Monaten gemeinsam mit dem Baby die Geräuschvielfalt und die Babysprache zu erkunden, solltest du nach und nach immer normaler mit deinem Kind reden. Das erleichtert es deinem Kind, die Sprache grammatikalisch richtig zu erlernen und einen großen Wortschatz zu entwickeln.

Rede mit deinem Baby stets von Angesicht zu Angesicht. Es wird aufmerksam deine Lippenbewegungen beobachten, um selbst irgendwann die passenden Worte zu finden und zu formulieren. Lies viel vor, um den Wortschatz deines Babys spielerisch zu erweitern. Radio und Hörspiele hören oder Fernsehen schauen, unterstützen die Sprachentwicklung laut sprachwissenschaftlichen Untersuchungen kaum.

Weiterhin kannst du dein Baby beim Sprechen lernen unterstützen, indem du:

  • Fingerspiele mit ihm spielst. Dies trainiert einerseits das Sprachverständnis und andererseits die Feinmotorik. Da der Gehirnbereich für die Sprache eng mit dem der Feinmotorik verbunden ist, förderst du dein Kind so im doppelten Sinne.
  • mit deinem Kind Seifenblasen bläst. Hierbei förderst du die Mundmuskulatur und Atemtechnik. Schwierige Laute, wie «ssss» oder «sch» lassen sich so leichter aussprechen.
  • Memory- und Quartett-Spiele als Sprachlernspiele nutzt und zu jeder Karte abwechselnd eine kleine Geschichte erzählst (lässt). Etwa ab dem 2. Lebensjahr.
  • Rhythmusspiele. Aktuelle Studien zeigen, Kinder mit einem guten Rhythmusgefühl sind auch sprachlich sehr gut entwickelt. Menschen mit Sprachproblemen weisen oftmals auch Schwierigkeiten auf, einen Rhythmus nachzuempfinden bzw. mitzuklopfen.
  • dein Kind sanft korrigierst, ohne es zu kritisieren. Das erreichst du, in dem du den Satz in einer Antwort nochmal richtig wiederholst (Beispiel: «Mama, Datze nat gedrugn.» -> «Stimmt, die Katze hat getrunken.») Sagst du deinem Baby zu oft, dass es etwas falsch sagt, kann es dazu führen, dass es vorerst nicht mehr sprechen möchte.

Sprachfehler und ihre Gründe

Beginnt dein Baby plötzlich zu stottern oder macht es wieder vermehrt sprachliche Fehler, solltest du nicht gleich beunruhigt sein. Viele Kleinkinder erleben solch eine Phase und lassen sie mit dem nächsten sprachlichen Entwicklungsschub hinter sich. Ist das nicht der Fall, können erfahrene Logopäden helfen, diese Sprachbarriere erfolgreich zu meistern.

In einigen Fällen kann auch eine veränderte Situation zu einer verändernden oder sogar verschlechternden Sprachweise führen. Zu ihnen zählen beispielsweise:

  • das plötzliche Zusammensein mit Gleichaltrigen bei der Tagesmutter, bei der sich alle ja plötzlich in «Babysprache» unterhalten und verstehen oder
  • die Geburt eines Geschwisterchens, welche gegebenenfalls dazu führt, dass ein schon großes Baby wieder als ganz kleines wahrgenommen werden möchte.

Auch diese Entwicklungen sind in der Regel nur zeitweilig und erfordern nur etwas Geduld und Liebe bis der nächste sprachliche Fortschritt folgt.

© athomass – Fotolia.com

Tipp von Hebamme Christina Altmann
  • Vergiss nie: Jedes Kind und sein Tempo sind anders! Keines kennt Ratgeber und seine Tabellen!

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Die Entwicklungsschritte in der Übersicht

Der aktuelle Stand der Sprachwissenschaft und Entwicklungspsychologie geht davon aus, dass Babys grundsätzlich international zur Welt kommen. Das heißt: In den ersten sechs Monaten brabbeln sie die verschiedensten Laute, bevor sie ihren Tonumfang an die Sprachumgebung anpassen. Sogar taube Babys versuchen sich im ersten halben Lebensjahr in den unterschiedlichsten Geräuschen. Nach dem sechsten Monat nimmt dies bei ihnen, aufgrund der fehlenden Hör- und Spracherfahrungen, ab.

Bis du dich angeregt mit deinem Kleinen so unterhalten kannst, dass du es problemlos verstehst, vergehen meist 1,5 bis 3 Jahre. Den Beginn einer für die Umwelt wahrnehmbaren Sprachentwicklung prägt das ständige Ausprobieren bestimmter Silben, wie «Bababa» oder «Mamama». Dies geschieht im vierten bis fünften Monat. Vorher fallen oftmals Geräusche, wie «ggrhh» oder «irrrrre», die für viele Mitmenschen einen hohen Unterhaltungsfaktor haben.

Ab dem fünften Monat beobachten viele Eltern, dass ihr Kind versucht, Geräusche nachzuahmen und sehr viel vor sich hinbrabbelt. Da es oftmals denselben Sprechrhythmus und Tonfall wie das eigene Umfeld nutzt, scheinen die noch unverständlichen Aussagen irgendwie sinnvoll und vertraut. Ähnlich wie beim Krabbeln oder Laufen, sind Entwicklung und Erprobung der eigenen Laute und Sprachfähigkeiten vollkommen individuell.

Während einige Babys einen Monolog nach dem anderen mit sich halten und bestimmte Silben immer wieder mit Freude in unterschiedlichsten Lautstärken und Tonlagen erproben, sind andere zunächst ruhig und überraschen dafür später mit klaren Silben und sogar Wörtern. Das erste Wort können Eltern deshalb in einem relativ großen Zeitfenster erwarten. Bereits mit sieben Monaten oder dann doch erst mit 18 Monaten wird der Zeitpunkt aus entwicklungspsychologischer Sicht dafür festgelegt.

Bis zum zweiten Lebensjahr umfasst der Wortschatz deines Kindes etwa 200 Wörter. Rund um den zweiten Geburtstag lernt dein Kind über 10 Worte am Tag. Im Zusammenspiel mit der Erkenntnis, dass dein Baby sich als eigene Person begreift, zeigt es nun mit Sprache, was ihm gefällt oder nicht zusagt.

Nach dem zweiten Geburtstag sprechen viele Kleinkinder schon Zwei- oder Dreiwortsätze. Schon ein Jahr später sind längere Gespräche, auch mit dem Kind sympathischen Fremden, problemlos möglich. Im Alter von zwei bis drei Jahren sprechen viele Kinder das aus, was sie gerade denken, vorhaben und planen. Dies ist für viele Eltern überaus spannend.

Gute, erfahrene Redner kommen durch größere Kinder oder erwachsene Vorbilder teilweise schon mit drei Jahren darauf, dass es zusätzlich zum Sprechen auch noch eine Schriftsprache gibt. Die kognitive Reife diese anzuwenden und zu verstehen, erreichen die meisten Kinder jedoch erst mit fünf bis sieben Jahren.

Hilfe und Unterstützung beim Sprechen lernen

Auch bei der Sprachentwicklung gilt: Übung macht den Meister. Studien belegen sogar, dass Kinder von Eltern, die schon im Babyalter viel mit ihrem Kind gesprochen haben, einen höheren IQ besitzen. Gemeinsames Singen wirkt sich ebenfalls positiv auf die Sprachentwicklung aus.

Obwohl es zunächst Spaß macht und richtig ist in den ersten Monaten gemeinsam mit dem Baby die Geräuschvielfalt und die Babysprache zu erkunden, solltest du nach und nach immer normaler mit deinem Kind reden. Das erleichtert es deinem Kind, die Sprache grammatikalisch richtig zu erlernen und einen großen Wortschatz zu entwickeln.

Rede mit deinem Baby stets von Angesicht zu Angesicht. Es wird aufmerksam deine Lippenbewegungen beobachten, um selbst irgendwann die passenden Worte zu finden und zu formulieren. Lies viel vor, um den Wortschatz deines Babys spielerisch zu erweitern. Radio und Hörspiele hören oder Fernsehen schauen, unterstützen die Sprachentwicklung laut sprachwissenschaftlichen Untersuchungen kaum.

Weiterhin kannst du dein Baby beim Sprechen lernen unterstützen, indem du:

  • Fingerspiele mit ihm spielst. Dies trainiert einerseits das Sprachverständnis und andererseits die Feinmotorik. Da der Gehirnbereich für die Sprache eng mit dem der Feinmotorik verbunden ist, förderst du dein Kind so im doppelten Sinne.
  • mit deinem Kind Seifenblasen bläst. Hierbei förderst du die Mundmuskulatur und Atemtechnik. Schwierige Laute, wie «ssss» oder «sch» lassen sich so leichter aussprechen.
  • Memory- und Quartett-Spiele als Sprachlernspiele nutzt und zu jeder Karte abwechselnd eine kleine Geschichte erzählst (lässt). Etwa ab dem 2. Lebensjahr.
  • Rhythmusspiele. Aktuelle Studien zeigen, Kinder mit einem guten Rhythmusgefühl sind auch sprachlich sehr gut entwickelt. Menschen mit Sprachproblemen weisen oftmals auch Schwierigkeiten auf, einen Rhythmus nachzuempfinden bzw. mitzuklopfen.
  • dein Kind sanft korrigierst, ohne es zu kritisieren. Das erreichst du, in dem du den Satz in einer Antwort nochmal richtig wiederholst (Beispiel: «Mama, Datze nat gedrugn.» -> «Stimmt, die Katze hat getrunken.») Sagst du deinem Baby zu oft, dass es etwas falsch sagt, kann es dazu führen, dass es vorerst nicht mehr sprechen möchte.

Sprachfehler und ihre Gründe

Beginnt dein Baby plötzlich zu stottern oder macht es wieder vermehrt sprachliche Fehler, solltest du nicht gleich beunruhigt sein. Viele Kleinkinder erleben solch eine Phase und lassen sie mit dem nächsten sprachlichen Entwicklungsschub hinter sich. Ist das nicht der Fall, können erfahrene Logopäden helfen, diese Sprachbarriere erfolgreich zu meistern.

In einigen Fällen kann auch eine veränderte Situation zu einer verändernden oder sogar verschlechternden Sprachweise führen. Zu ihnen zählen beispielsweise:

  • das plötzliche Zusammensein mit Gleichaltrigen bei der Tagesmutter, bei der sich alle ja plötzlich in «Babysprache» unterhalten und verstehen oder
  • die Geburt eines Geschwisterchens, welche gegebenenfalls dazu führt, dass ein schon großes Baby wieder als ganz kleines wahrgenommen werden möchte.

Auch diese Entwicklungen sind in der Regel nur zeitweilig und erfordern nur etwas Geduld und Liebe bis der nächste sprachliche Fortschritt folgt.

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